Lost in Translation – eine Beziehung in Zahlen

Lost in Translation – eine Beziehung in Zahlen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am Montag beginnt die dreitägige Staatsvisite von Großherzog Henri in Japan. Was das geliebte Tokio aus „Lost in Translation“ und Japan insgesamt mit Luxemburg verbindet, finden Sie hier. Ein Überblick in Zahlen.

30
Laut Angaben der Botschaft in Tokio leben zurzeit etwa 30 luxemburgische Staatsangehörige in Japan.

529
In Luxemburg leben 529 Japaner. Dies entspricht einem Wachstum der japanischen Bevölkerung in Luxemburg um 72 Prozent seit 2012. Die Japaner sind nach den Chinesen und Indern die drittgrößte asiatische Gemeinschaft in Luxemburg.

1927
Luxemburg und Japan pflegen seit 1927 diplomatische Beziehungen und blicken demnach auf eine 90-jährige Geschichte der bilateralen Beziehungen zurück.

1977
Japan hatte ab 1977 eine diplomatische Niederlassung in Luxemburg. Vorher war der Sitz des japanischen Botschafters für Luxemburg in Brüssel. Erst ab 1996 wurde die diplomatische Niederlassung in Luxemburg in den Rang der Botschaft erhoben.

1987
Die erste luxemburgische Botschaft in Tokio wurde 1987 eingeweiht. Damals nahm das „Board of Economic Development“, das heutige „Luxembourg Trade and Investment Office – LTIO“, seine Arbeit auf. Die amtierende luxemburgische Botschafterin in Japan ist Béatrice Kirsch. Sie ist seit drei Jahren im Amt.

1999
Dass die aktuelle Staatsvisite von Großherzog Henri kein Business as usual ist, zeigt sich an einer Zahl: es gab bislang nur eine Staatsvisite des luxemburgischen Staatsoberhaupts. Großherzog Jean war 1999 nach Japan gereist.

1997
Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko waren bislang ebenfalls nur einmal im Rahmen einer privaten Visite in Luxemburg. 1997 erhielt der Kaiser damals den „Ordre du Lion d’Or de la Maison de Nassau“.

2005
Zwischen dem „Lycée classique de Diekirch“ und der japanischen Kijimadaira Junior High School (Präfektur Nagano) gibt es seit 2005 ein Schüleraustauschprogramm.

464
Japan ist Luxemburgs Haupthandelspartner in Asien. Alleine 2016 wurden Waren im Wert von 463,6 Millionen Euro zwischen beiden Staaten gehandelt. 2015 waren es „nur“ 261,8 Millionen Euro. Der Handel verläuft vergleichsweise einseitig: 85% des bilateralen Handels fußt auf japanischen Exporten nach Luxemburg. Das Großherzogtum importiert vor allem Maschinen und elektronische Geräte. 2016 belief sich der Wert auf 379 Millionen Euro. Die Tendenz bestätigt sich dieses Jahr. Bis zum August 2017 wurden bereits Maschinen und elektronische Geräte in Höhe von 317 Millionen Euro nach Luxemburg importiert.

69
Luxemburgs Güterexporte nach Japan sind bescheiden. 2015 wurden Güter im Wert von 65,5 Millionen Euro exportiert, 2016 waren es Güter im Wert von rund 69 Millionen Euro. Es handelt sich vor allem um Textilfabrikationen, Maschinen sowie Geräte und Stahlprodukte.

75
Keine große Überraschung: 75 Prozent des bilateralen Handels mit Dienstleistungen zwischen Japan und Luxemburg stammen aus dem Finanzsektor. 2016 wurde in einer Höhe von 1,08 Milliarden Euro mit Finanzdienstleistungen gehandelt.

6
In Luxemburg gibt es sechs Finanzinstitute aus Japan: Mitsubishi UFJ Global Custody, Mizuho Trust & Banking, Nikko Bank, Nomura Bank, Sumitomo Mitsui Trust and Banking und Rakuten Europe Bank.

2
Auch der Brexit spielt zwischen den zwei Ländern Luxemburg und Japan eine Rolle. Die japanische Versicherungsgesellschaft Tokio Marine hat Luxemburg im September als neuen europäischen Sitz gewählt. Barry Cook, CEO des europäischen Ablegers Tokio Marine HCC, begründete die Entscheidung folgendermaßen: „Nach dem Brexit wird Luxemburg mit großer Wahrscheinlichkeit ein wichtiger Markt in Europa für die Versicherungswelt werden und wir freuen uns darauf, etwas zu dieser Entwicklung beizutragen.“ Auch „Aioi Nissai Dowa Insurance“ hat sich im Zuge des Brexit-Chaos für Luxemburg entschieden.

180
Weniger bekannt, dafür nicht weniger interessant: Der japanische Roboterhersteller Fanuc hat seine Logistik in Luxemburg zentralisiert. Fanuc Europe Corporation hat als europäisches Tochterunternehmen der Fanuc Corporation in Japan seinen Hauptsitz in Echternach. Dort werden etwa 180 Mitarbeiter beschäftigt. In den verschiedenen Standorten in Europa sind es 1.200 weitere. Das Unternehmen bietet von Luxemburg aus seinen 16 europäischen Niederlassungen Dienstleistungen an (z.B. Vertrieb, Produktsupport, Lieferkette, Reparaturen usw.).

10
Insgesamt zehn Unternehmen mit Sitz in Luxemburg sind in Japan tätig: Cargolux, ArcelorMittal in Partnerschaft mit Nippon Steel, Clearstream, IEE, Rotarex, Skype, Swiss RE Luxembourg, Ceratizit, Luxcontrol und Paul Wurth.

11
Was der breiten Öffentlichkeit wohl kaum bekannt ist: neben Fanuc sind weitere elf japanische Unternehmen in Luxemburg aktiv: DuPont Teijin Films – die mittlerweile von Indorama aufgekauft wurde und erst Anfang des Jahres einen neuen Kollektivvertrag für die rund 300 Mitarbeiter abgeschlossen hat –, Rakuten, Brights Consulting, Hitachi Transport System mittels MARS Logistics, Kintetsu World Express, Yusen, Central Glass, Fujitsu Technology Solutions, Nomura Research Institute Europe, Toyo Engineering Corporation und Veltra.