Jeunesse Esch, der Zuschauerkrösus – Kein anderer Verein zog in den vergangenen 50 Jahren mehr Schaulustige an

Jeunesse Esch, der Zuschauerkrösus – Kein anderer Verein zog in den vergangenen 50 Jahren mehr Schaulustige an

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Die Studie über die Zuschauergunst des letzten halben Jahrhunderts in der höchsten Liga verlangt einfach, dass man sich mit den Zahlen der Jeunesse Esch etwas ausführlicher befasst. Dort, wo der luxemburgische Rekordmeister einst aufkreuzte – ob auf der heimischen „Grenz“ oder auswärts –, war Zahltag und die Kassierer aller Vereine rieben sich bereits im Vorfeld zu Recht die Hände.

Von Lex Bruch

Der 28-fache Champion räumte in den letzten 50 Jahren nicht weniger als 18 Meistertitel ab, feierte neun Pokalsiege bei 17 Finalteilnahmen und genoss eine für die Konkurrenz schier unerreichbare Popularität. Die „Bianconeri“ erfreuten sich sowohl bei den eigenen Fans als auch bei sämtlichen Gegnern einer extrem hohen Beliebtheit, die Fußballanhänger strömten in Scharen herbei. Es handelte sich wahrlich nicht um eine Seltenheit, dass zwischen 2.000 und 3.000 Schaulustige in die „Hiel“ kamen und für allerbeste Stimmung auf den Rängen sorgten.

Die Anziehungskraft bei einigen Spielen zur Entscheidung über den Meistertitel wie 1979/80 gegen Union Luxemburg oder 1980/81 gegen den Progrès überschritt sogar bei weitem die Bestmarke und erreichte bis zu 4.500 Zahlende. Die Attraktivität der Jeunesse gepaart mit gutem Fußball erfasste ganze Generationen und die Escher „Grenz“ bebte zuweilen im wahrsten Sinne des Wortes. Zumal die Jeunesse sich ja auch als bester Botschafter sowohl für die Stadt Esch als auch für das ganze Land erwies und auf europäischer Bühne regelmäßig für Schlagzeilen sorgte.

Europapokalspiele gegen Bayern, Turin und Liverpool

Es sei an dieser Stelle nur an die Europapokalspiele gegen so traditionsreiche Vereine wie den FC Liverpool, Bayern München, Juventus Turin, Celtic Glasgow und einige weitere erinnert. Ob hierzulande oder grenzüberschreitend, der Vereinsname Jeunesse Esch fiel stets automatisch, sobald man über Luxemburgs Fußball redete.

Zuschauerzahlen im Luxemburger Fußball: Vereine verlieren in einem halben Jahrhundert die Hälfte der Fans

Im Laufe der Jahre sind die Zuschauerzahlen insgesamt mehr oder weniger stark gesunken und die Jeunesse blieb nicht davon verschont. Ob zuhause oder in der Fremde, die Jeunesse ist nicht mehr das Zugpferd vergangener Tage und hat an Zuschauerresonanz eingebüßt. Die in der Tabelle angeführten Zahlen sprechen für sich. Der höchste Saisondurchschnitt wurde 1976/77 mit 2.084 Zuschauern verzeichnet, letztes Jahr waren es nur noch 865, nur geringfügig über dem niedrigsten Wert 2006/07 von 836. Beachtlich ist allemal, dass in mehreren Spielzeiten – 1969/70, 1975/76, 1982/83, 1992/93, 1993/94 – der Durchschnitt bei den Auswärtsspielen sogar etwas höher lag als bei den Auftritten auf der „Grenz“.

Wegen großer Umbauarbeiten auf der „Grenz“ musste die Jeunesse 1968/69 und 1969/70 übrigens auf ihren Heimvorteil verzichten. Sie wich auf den „Gaalgebierg“ aus und trug ihre „Heimspiele“ im Stadion des ewigen Stadtrivalen Fola aus. Erst zu Beginn der Saison 1970/71 waren die Arbeiten endlich abgeschlossen und die Jeunesse durfte wieder nach Hause auf die heimische „Grenz“. Die offizielle Einweihung erfolgte erst am 7. August 1970 anlässlich des Galaspiels gegen den damaligen englischen Erstligisten Ipswich Town.

roger wohlfart
3. November 2018 - 23.34

Da gehört ein neues, grösseres, prunkvolleres Fussballstadion hin!