Esch/Alzette schafft neuen Parkraum

Esch/Alzette schafft neuen Parkraum

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Das Parkplatz-Management ist für jede Stadt ein heißes Eisen, so auch für Esch/Alzette.

Behörden, die Universität auf Belval, die längste Fußgängerzone des Landes … die „Minettemetropole“ wurde im Laufe der Jahre zu einem wahren Anziehungspunkt, nicht nur für den Süden des Landes. Die Folge dieses Erfolges war aber ein immer höheres Verkehrsaufkommen, gekoppelt an einen immer größer werdenden Parkplatzmangel.

Es wurde auf das Problem reagiert, indem neuer Parkraum erschlossen und die Parkhäuser der Stadt erweitert wurden. Große Hoffnungen wurden in die Schaffung der Parkhäuser unter dem Rathausplatz und dem Brillplatz gesetzt. Aber, während das eine quasi immer „complet“ anzeigt, herrscht beim anderen oft gähnende Leere. „Zu eng“, „zu weit weg“, „zu schwer zu erreichen“, so das Urteil vieler Autofahrer. Mit allerlei Werbeaktionen und einer Namensänderung versuchte man in Esch, den leeren Parkplatz Brill zu füllen, bislang aber ohne durchschlagenden Erfolg.

Forderung nach weiterem Parkhaus

Programm

Im Abkommen der neuen CSV-DP-„déi gréng“-Koalition steht, dass ein Gesamtkonzept für die Mobilität, inklusive Parkraummanagement, erstellt werden soll, dies unter der besonderen Berücksichtigung der Entwicklung der Industriebrache Esch/Schifflingen, wo ein multimodaler Knotenpunkt entstehen soll.
Außerdem soll die sanfte Mobilität, besonders in der Innenstadt, ausgebaut werden. Auch über die Schaffung von „Shared Space“-Arealen wird nachgedacht. Die neue Mehrheit unterstützt schließlich das Konzept des „Bus à haut niveau de service“ (BHNS).

Arm an Parkplätzen ist Esch aber keineswegs. In den vier großen Parkhäusern warten insgesamt 1.202 Plätze auf „Besetzer“. Auf das ganze Stadtgebiet verteilt werden mehrere Tausend Parkplätze gezählt. In den letzten Jahren wurden auch mehrere Langzeitparkplätze angelegt, die in regelmäßigen Abständen von Bussen mit dem Stadtzentrum und den anderen Vierteln verbunden werden. Im Rahmen der Neugestaltung der Straßen wird der Schaffung von neuem Parkraum eine große Bedeutung eingeräumt.

Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens läuft man aber trotzdem Gefahr, dass der Parkraum in der Stadt schnell wieder an seine Grenzen stößt. Deshalb fordern viele Einwohner den Bau eines weiteren Parkhauses. Wo dieses aber entstehen soll, ist strittig, zumal etwaige Bauherren und Betreiber auf die hohen Baukosten verweisen und Bedenken angesichts der Rentabilität hegen.
So wird die Parkplatz-Politik wohl auch in Zukunft ein heißes Eisen in Esch bleiben.


Anwohnerparken

In der Stadt gibt es in allen Vierteln das sogenannte Anwohnerparken. Die Einwohner der Stadt können bei der Gemeinde eine spezielle Vignette anfragen, mit der sie gratis in ihrem Wohnviertel parken können. Es reicht, den Personalausweis und den Fahrzeugschein vorzuweisen und eine Jahresgebühr von 15 Euro zu entrichten, um die Vignette zu bekommen. Ein Haushalt kann maximal zwei Vignetten beantragen, vorausgesetzt, es leben zwei Erwachsene im Haushalt. Pro Parkkarte können zudem drei Wagen angemeldet werden. In Esch wurden etwa 12.500 solcher Vignetten ausgestellt. Ausgenommen sind aber Leasing-Wagen, weil hier die Firma der Autobesitzer ist.

Das System ist aber umstritten, weil durch den Parkplatzmangel oft die Einwohner eines Viertels in einer anderen Straße ihren Wagen abstellen, dort aber nur die Vignette des anderen Viertels gültig ist. Folge: Sie erhalten eine gebührenpflichtige Verwarnung. Es gibt parallel auch die „P“-Vignette. Sie wird vorwiegend an Geschäftsleute verteilt und kostet 150 Euro pro Jahr. Im Augenblick sind 989 solcher Vignetten unterwegs. Ihr Vorteil ist, dass sie für alle Viertel von Esch/Alzette gültig ist. Der Nachteil besteht aber darin, dass man alle zwei Stunden sein Auto umparken und die Parkscheibe drehen muss.


Parkhäuser

Esch hat vor einiger Zeit ein Parkleitsystem eingeführt. Insgesamt 18 sogenannte dynamische Anzeigetafeln geben permanent an, wie viele Parkplätze in der Stadt noch frei sind. Auf drei davon können keine Nachrichten wie Verkehrsmeldungen usw. angezeigt werden. Dazu kommen 21 Hinweisschilder. Vier Parkhäuser sind zurzeit an das System angebunden. Das Parkhaus des „Hôpital Emile Mayrisch“ (Dellhéicht-Viertel) zählt 420 Plätze. Die unterirdischen Parkdecks „Hôtel de ville“ („Al Esch“) bieten Platz für 241 Autos, ebenso wie das Parkhaus John F. Kennedy (Bahnhofsviertel). Im unterirdischen Parkhaus „Place de la Résistence“ (Brill) haben 300 Fahrzeuge Platz. Dazu kommt aber noch das Parkhaus „Belval-Université“, das auf dem Gelände der Gemeinde Sanem liegt, das aber für Esch von großer Bedeutung ist. Dann gibt es noch etliche gebührenpflichtige Parkplätze im Stadtzentrum (z.B. auf der place Benelux, auf der place des Remparts, auf dem Galgenberg, auf der place Victor Hugo …).

In der „Minettemetropole“ wurden aber auch mehrere Langzeitparkplätze eingerichtet. So können Besucher oder Arbeitnehmer ihr Gefährt für mindestens drei Stunden in der rue Koch, der rue Kieffer, der rue Barbourg, der rue Prince Henri, rue de Belval, im „Neiduerf“, auf dem Parkplatz Saint-Joseph, dem Parkplatz Aloyse Meyer (in Richtung Schifflingen) und auf dem Parkareal am Kreisverkehr Raemerich abstellen. Die maximale Parkdauer beträgt zehn Stunden.

Besucher haben auch die Möglichkeit, ihr Fahrzeug entlang der Straße abzustellen. Dann müssen sie aber an einem der Parkautomaten eine Gebühr entrichten. Diese variiert jedoch von Viertel zu Viertel.


Intermodal

Quer durch Esch wurden Vël’ok-Stationen aufgerichtet. Sie sollen einen reibungslosen Übergang zwischen motorisiertem Verkehr und Langsamverkehr sicherstellen. Auch in anderen Südgemeinden wie Sanem, Schifflingen, Bettemburg, Düdelingen oder Differdingen gibt es solche Stationen für Mietfahrräder.

Das System funktioniert mit der „mKaart/E-GO“-Karte. Es wird nur eine Kaution von 150 Euro erhoben, um etwaige Schäden am Fahrrad oder das Verschwinden des Bikes abzusichern. Im Regelfall soll das Rad nicht länger als eine halbe Stunde genutzt werden. Strafen bei einer Zeitübertretung sind aber nicht vorgesehen, außer bei schweren Fällen und Wiederholungstätern. Insgesamt 150 Räder, verteilt auf 15 Stationen quer durch Esch, stehen den Kunden zur Verfügung. In der Region warten Bikes an etwa 70 Stationen auf Nutzer.

Zudem warten an elf Taxiständen die Fahrer auf Kunden. Ohne die verschiedenen Buslinien (TICE, „Flexi“ und City“) zu vergessen, welche sämtliche Stadtviertel regelmäßig untereinander und mit dem Umland verbinden.


Tarife

Langzeitparker: 50 Cent die Stunde, Mindestbetrag 3 Euro. Die maximale Parkdauer beträgt zehn Stunden (5 Euro).

Kurzzeitparker: Hier wird unter drei Zonen unterschieden. In der roten Zone (Al Esch, Brill) werden 1,70 Euro die Stunde erhoben. In der gelben Zone (Dellhéicht, Grenz/Hiel, Neiduerf, Park, Schlassgoart, Uecht und Wobrécken) und in der grünen (Belval, Bruch, Fettmeth, Lallingen, Lankels, Raemerich, Sommet, Universität und Zaepert) werden 1,30 Euro die Stunde fällig. In den Parkhäusern kostet die Stunde 1 bis 1,50 Euro. Es werden aber auch Abend- und Nachttarife und Abonnements (90 Euro/Monat, 250 Euro für drei Monate und 600 Euro/Jahr) angeboten.

Menschen mit einer Behinderung können auf den ihnen zugewiesenen Plätzen gratis parken, vorausgesetzt, sie führen einen gültigen Behindertenausweis mit sich.
31 „Pecherten“ überwachen das Einhalten der Parkvorschriften. Bei einer Nichtbeachtung werden gebührenpflichtige Verwarnungen zwischen 24 und 145 Euro und zwei Punkte (wenn man z.B. auf einem Behindertenparkplatz parkt) fällig.

Laird Glenmore
16. November 2017 - 10.52

sie haben mich nicht richtig verstanden, es werden Parkhäuser für teueres Geld gebaut und dann zu 2/3 oder 3/4 an Privat verkauft um sich zu refinanzieren das schafft nicht genug Parkraum mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen.

mars
16. November 2017 - 9.29

C'est la vérité qui blesse.

mars
16. November 2017 - 9.26

@Laird Glenmore. Bauen Sie ein Parkhaus in Esch und stellen Sie diese Plätze jedem gratis zur Verfügung. Kostet nur ein paar Millionen €uro und der Geschäftsverband wird ihnen dankbar sein.

mars
16. November 2017 - 9.22

@Hase. Haben Sie heute morgen schon einen Clown gefrühstückt ??? Parken für jeden Menschen gratis und es gibt dort Millionen leere Parkplätze. 50 vor jeder Haustür, denn die müssten es schon sein, wenn jeder dort gratis parken könnte. Waren Sie eigentlich überhaupt schon einmal in Frankfurt ?? Ich lebte lange Zeit dort. Ich hatte natürlich das Privileg, eine Garage zu besitzen sonst wäre ich aber jeden Abend 10km zu Fuß gegangen. Parken hat übrigens nicht das Geringste mit einer Umweltplakette zu tun !

Jean-Paul
15. November 2017 - 21.56

Méi wat huet den Kommentar vum "Mars" mat Rassismus ze dinn????

De Frontalier
15. November 2017 - 19.21

Fir de Mars !! Ëch mengen Dir sidd ee klengen Rassist ! Loosst äiss Fransousen matt Rou w.e.g. a këmmert Iéch am beschten ëm Iéch!!

Mick
15. November 2017 - 17.44

Richtig, Pompier Sam! Esch war schon immer komplizierter als andere Orte im Ländchen, wohl um zu zeigen, dass der Escher Schöffenrat ein intellektueller Schöffenrat wäre! ?

Laird Glenmore
15. November 2017 - 17.39

Fahrradpisten ja so wie damals unter dem Schöffen Felix Braz auf dem Blvd. Kennedy in Esch wo die Lenker der Fahrräder breiter waren als die Fahrradpiste und zudem auch noch eine Tankstelle da war so das die Fahrradpiste andauernd durch Autos blockiert war die zum Tanken ( ARAL ) wollten, das waren Selbstmörderpisten aber keine Radwege, da sind die Holländer und die Scandinavier besser als wir. Wir haben unter den Schöffen keinen der Ahnung von Städteplanung hat das ist ein Problem zumal die Straßen auf Grund des Verkehrsaufkommens immer breiter werden, wir haben keinen Platz für so etwas. leider.

Schwarze
15. November 2017 - 15.54

Die Gemeinde Esch sollte lieber mal an öffentliche Fahrradparkplätze mit Anschliessmöglichkeit denken und nebenbei wären ein paar Fahrradpisten auch nicht schlecht.

Laird Glenmore
15. November 2017 - 13.07

ein großes Problem ist auch das in den Parkhäusern Stellplätze an Privatpersonen verkauft werden was natürlich an freien Parkflächen fehlt. Der größte Hohn ist allerdings wenn große Feste oder Braderie ist schickt die Gemeinde ihre Agent Municipale ( Pecherten ) los um Tickets zu schreiben das die Besucher dann natürlich sauer sind und nicht mehr wieder kommen ist doch normal und dann beschwert sich der Geschäftsverband auch noch das nicht genug Kunden nach Esch/Alzette kommen, was will die Gemeinde denn überhaupt mehr Besucher und Kunden für die Escher Geschäftswelt oder einfach nur die Besucher vergraulen und abzocken an solchen Tagen sollte man wirklich mehr tolerant sein. Allerdings wer Feuerwehreinfahrten, Garagen, Behindertenplätze zuparkt der gehört bestraft gegebenenfalls abgeschleppt.

Hase
15. November 2017 - 12.51

In Frankfurt ist Parken in Wohnviertel für jeden Mensch gratis,nur die Umweltplakete wird benötigt und ich kan das Auto egal wie lange parken.Warum ist das in unserem Lande nicht so?Jede Gemeinde will was an verdienen obwohl die Allgemeinheit den Stellplatz bezahlt hat.

mars
15. November 2017 - 12.35

Jeder findet das kompliziert was er nicht lesen kann. Ist ja auch keine Schande !

mars
15. November 2017 - 11.37

Leider werden die Behindertenparkplätze nur völlig ungenügend überwacht !Da gibt es welche, die mit Karten parken von Personen die schon vor Jahren verstorben sind, Franzosen kommen mit gefälschten Karten die 1.000 Jahre (!) gültig sind (mit eigenen Augen gesehen: date limite de validité: 31.12.2999) Abhilfe schaffen nur Kontrollen, die nicht nur das Auslegen "einer" Karte überwachen, sondern der Beamte muss sich die Karte aushändigen lassen und das Foto des Inhabers auf der Rückseite und die Identität überprüfen ! Wenn die Karte auf eine Drittperson läuft, muss diese anwesend sein ! Die Lüge, "die Oma ist gerade beim Arzt" wird zwar sehr häufig missbraucht, der Beamte müsste die Anschrift des Arztes hinterfragen und die Angaben nachprüfen. Dann arbeitete noch ein Franzose als Kellner (!) in einem Restaurant und parkte täglich ebenfalls mit gefälschter Karte direkt vor dem Restaurant. Da genügt es nicht mit 145€ !!! Das müsste zu einem Fahrverbot führen !

Pompier Sam
15. November 2017 - 11.37

Mei komplizeirt geht et wuel net?