„Entschuldigungen suchen ist leicht“

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RFCUL-Kapitän Julien Jahier erklärt vor dem Duell gegen die Fola wie es um sein Team steht.

Ausgerechnet nun, könnte man sagen, führt die nächste Reise den Racing zur Escher Fola, die mit einem von möglichen sechs Punkten ebenfalls denkbar schlecht in die Saison gestartet ist. Jahier, 36-jähriger Kapitän der Hauptstädter, beruhigt und lobt den neuen Mannschaftsgeist sowie seinen Trainer Jacques Muller.

Tageblatt: Julien, wie ist es zu erklären, dass der Racing nach zwei Spielen immer noch punktlos dasteht?
Julien Jahier: Gegen den Progrès machten wir ein gutes Spiel, wir dominierten und mussten mindestens einen, wenn nicht sogar drei Punkte holen. Das Gleiche gegen Hostert – wenigstens in den ersten 20 Minuten. Dann kassierten wir innerhalb von vier Minuten zwei Gegentore, wie bereits gegen Niederkorn. Ab dann wurde es jeweils kompliziert.

Jetzt wartet die Fola, mit einem Punkt ebenfalls schlecht gestartet. Fluch oder Segen?
Die Situation ist klar, „ce sera assez tendu“. Die Fola hat sechs Europapokalspiele im Sommer gemacht; sie sollten aber keine falschen Ausreden für ihren schlechten Start suchen. Wir stehen alle erst am Anfang der Saison und reden ja auch nicht vom „contre-coup“ unserer harten Vorbereitung. Es ist einfach, immer nur Entschuldigungen zu suchen. Aber in der Tat ist es vielleicht besser, jetzt gegen die Fola antreten zu müssen, um zu zeigen, dass unsere beiden ersten Spiele Ausrutscher waren. Wichtig ist, dass wir uns auf das Progrès-Spiel basieren.

Auffallend war aber, dass ihr z.B. auch gegen Hostert nach den beiden Gegentoren komplett desorganisiert schient. Wie kann das sein?
Man muss sehen, wie diese Tore zustande kamen. Beim ersten schoss Mboup Peters an und der Ball ging unglücklich rein und beim zweiten Gegentor machten wir einen unglaublichen individuellen Fehler. Hostert hatte eigentlich gar keine Chance. Aber in der Tat haben wir dann unser Spiel verloren und waren desorganisiert.

Dabei hat der Racing im Sommer vor allem erfahrene Spieler – u.a. etliche vom F91 – verpflichtet, um nicht wieder in solche Schemata zu verfallen.
Nach dem Progrès-Spiel war der Druck da, drei Punkte gegen Hostert zu holen. Wir waren alle frustriert nach der ersten Niederlage. Deshalb haben wir unsere Mittel verloren. Genau das Gleiche ist doch auch den großen Teams passiert, Düdelingen, Differdingen, Fola. Jetzt gilt es, nicht in Panik zu verfallen, denn wir haben ausreichend Qualität und es sind erst zwei Spiele gespielt. Die letzten zwei Jahre fehlten uns Qualität und Stabilität, um Männer-Fußball zu spielen, jetzt nicht mehr. Da Mota, Nakache, Semedo sind gestandene BGL-Ligue-Spieler. Da Silva und Quercia haben viele Jahre Erfahrung im Ausland mitgebracht. Wir sind diesmal stabiler. Heute (gestern) treffen wir uns noch zu einem Pizza-Abend. Die Stimmung ist jedenfalls gut.

Trotzdem riskiert ihr, nach der Fola-Partie weiter mit leeren Händen dazustehen. Was für weitere Unruhe sorgen könnte, oder nicht?
Ja, das Risiko besteht, nach dem Fola-Spiel weiter null Punkte zu haben. Und doch wäre es viel zu verfrüht, um ungeduldig zu werden. Eine erste Analyse ist in zehn Tagen angebracht. Wir haben das Glück, einen guten Trainer zu haben. Er ist unvoreingenommen, spricht viel mit uns und sucht nach Lösungen. Ich bin sicherlich kein A…kriecher, aber er ist der beste Trainer, den wir beim Racing hatten, seitdem ich hier spiele. Er ist selbstkritisch, denkt über die Spiele und seine Wechsel nach. Zudem will unsere Präsidentin langfristig etwas aufbauen. Stünden wir jetzt mit vier oder sechs Punkten da, würde niemand „Skandal!“ rufen. Fakt ist: Auch Teams wie der F91 werden diese Saison viele Punkte verlieren. Die haben letztes Jahr auch zehn Mal nur mit einem Tor Unterschied gewonnen. Die kleinen Teams haben aufgerüstet. Derzeit sehen wir nur eine virtuelle Tabelle. Nach der Winterpause, wenn die „zweite“ Meisterschaft beginnt, wird sich alles eingependelt haben und in drei Teile geteilt sein. Es kann schnell in alle Richtungen gehen. Jetzt bin ich aber erst mal ungeduldig, am Sonntag auf die Fola zu treffen.

Das Interview führte Christophe Junker.

John
18. August 2017 - 10.04

schein zaiten wei d Aris an d Union nach do waren.