Sichere Leitungen600.000 Euro für großherzogliche Ferngespräche? Nicht ganz

Sichere Leitungen / 600.000 Euro für großherzogliche Ferngespräche? Nicht ganz
Die Frage, wie viel Geld jährlich in die Kommunikation des großherzoglichen Hofs fließt, wird mittlerweile in der internationalen Presse diskutiert Foto: Pixabay

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Die Telekommunikationsrechnung des Großherzogs hat es mittlerweile in die internationale Presse geschafft. Aber: Die Kosten in Höhe von 600.000 Euro, die dem Hof laut dem Waringo-Bericht jährlich erlassen werden, lassen sich laut Post erklären. 

„Ich glaube nicht, dass der Großherzog alleine auf 600.000 Euro kommt“, sagte Premierminister Xavier Bettel am Donnerstagmorgen beim Radiosender 100,7 über die im Waringo-Bericht erwähnte Telekommunikationsrechnung des großherzoglichen Hofes. Die Kosten der Dienstleistung, die die Post dem Hof nicht in Rechnung stellt, sind mittlerweile auch über die Grenzen des Landes hinaus ein Thema: Das deutsche Nachrichtenmagazin Spiegel fragte am Dienstag– leicht spöttisch –, wie „man zu Zeiten von Flatrates auf einen Betrag von über 1.500 Euro täglich kommen kann“. Auch die Mobiltelefone, die allen Mitarbeitern des Hofes samt Abos gestellt werden, scheinen den Betrag aus den Augen eines Privatnutzers nicht zufriedenstellend zu erklären. 

Vertrauliche Informationen

Aber eine Erklärung gibt es – und zwar von der Luxemburger Post. Ein Sprecher der Post erklärt gegenüber dem Tageblatt: „Die Kosten erklären sich vor allem mit dem Bedürfnis nach einer besonders sicheren Kommunikation.“ Das seien Dienstleistungen, die der durchschnittliche Privatkunde nicht in Anspruch nehme. 

Die gesicherte Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Standpunkten von Regierung und Hof koste mehr als eine gewöhnliche Internetverbindung. Sie laufe laut der Post nicht über „normale“, sondern „direkte“ Leitungen, die den „sicheren Transfer von kritischen Informationen garantieren“. Sprich: Werden vertrauliche Informationen zwischen Staatsoberhaupt Henri und dem Regierungschef Bettel ausgetauscht, soll niemand mithören.

Dabei könne ein Vergleich zu einem normalen Modem gezogen werden, das andere Post-Kunden zu Hause stehen haben. „Wir bieten den Institutionen die Garantie, dass es sich um eine sichere, direkte Leitung handelt“, sagt der Post-Sprecher. Damit seien selbstverständlich Kosten verbunden. Kosten, die sich in der Telefonrechnung des Hofes am Ende des Jahres abzeichnen. Die Kosten anderer Unternehmen, die ebenfalls mit vertraulichen Informationen umgehen, fallen laut dem Sprecher teilweise sogar deutlich höher aus.

Leila
7. Februar 2020 - 15.52

Darius wenn das stimmt, dass die auf Großwildjagd gehen, wäre das der Oberhammer! Dann sind die 17,66 € für mich zu viel, die ich jährlich abdrücke. Das ist kein Vorbild, ich krieg den Ekel so was zu lesen. Von woher haben Sie das?

Astrolix
7. Februar 2020 - 15.10

Wat eng Blamage...

Jugel
7. Februar 2020 - 12.04

Mir Net-Adeleger telefonéieren einfach gratis mat verschlësselten Apps, Whatsapp a Konsorten, do kënnt weder den FBI nach den CIA drun, vun eise Spiounen, déi mol keng CD gelies kréie, mol guer net ze schwätzen.

Darius
7. Februar 2020 - 12.00

„Die Kosten erklären sich vor allem mit dem Bedürfnis nach einer besonders sicheren Kommunikation." Natürlich. Man will ja nicht dass der Pöbel mitbekommt wenn Jagden auf Elefanten, Tiger und anderes Getier auf der roten Liste organisiert werden mit den adeligen Freunden.