Tour durch das ehemals größte Schlachtschiff

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Der US-Milliardär Allen fand das Wrack der "Musashi" vor den Philippinen. Jetzt nimmt er uns mit auf eine Tour durch das Schiffsinnere.

Der US-Milliardär Paul Allen hat am Freitag Videobilder des berühmten japanischen Schlachtschiffs „Musashi“ veröffentlicht. Auf den erstaunlich scharfen Aufnahmen des völlig zerschmetterten Schiffs, das im Zweiten Weltkrieg von der US-Marine in philippinischem Gewässer versenkt wurde, sind riesige Geschütztürme und Propeller, ein von einem Torpedo beschädigtes Rumpfteil und eine im Schlamm liegende Tragfläche zu sehen. An den rostigen Wrackteilen kleben Korallen und Seepocken, zwei pinkfarbene Fische schwimmen vorbei, aus den Trümmern eines Flugzeugkatapults mit japanischer Beschriftung kriecht ein Aal.

Allen hatte jahrelang nach dem Wrack gesucht und es in der vergangenen Woche endlich gefunden. Der Mitbegründer des Softwarekonzerns Microsoft spürte das Wrack mit seiner Jacht „M/Y Octopus“ in einem Kilometer Tiefe am Grund der Sibuyan-See, einer Meerenge im Zentrum der philippinischen Inseln, auf.

Begeisterte Historiker verglichen die Entdeckung mit dem Fund der Titanic, die am 15. April 1912 vor Neufundland auf einen Eisberg aufgelaufen und gesunken war. „Ich denke, wir überbringen der Welt etwas Bedeutungsvolles“, sagte der Kapitän von Allens Jacht, Yannick Olson, über die Bilder, die von einem unbemannten Mini-U-Boot aufgenommen wurden. Die Wrackteile der „Musashi“ liegen in einem riesigen Trümmerfeld und teilweise unter Schlamm begraben. „Es ist ziemlich klar, dass es nicht in einem Teil auf dem Boden gelandet ist“, sagte Olson. „Die Zerstörung war total.“

Die „Mushashi“ war eines der größten und am besten ausgestatteten Schlachtschiffe, die jemals gebaut wurden. Sie war am 29. Oktober 1944 am Höhepunkt der Schlacht im Golf von Leyte von US-Flugzeugen bombardiert und versenkt worden. Die Schlacht, bei dem die US-Marine mit australischen Kriegsschiffen die Japaner besiegte, gilt als größte Seeschlacht des Zweiten Weltkriegs. In dem Wrack sollen auch die Leichen von mehr als tausend Besatzungsmitgliedern liegen, die in der Schlacht getötet wurden. Auf den Videos, die auf Allens Internetseite zu sehen sind, sind jedoch keine sterblichen Überreste zu erkennen.