Montag10. November 2025

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Washington: Einigung über Reform des US-Finanzmarkts

Washington: Einigung über Reform des US-Finanzmarkts

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Die USA haben die größte Finanzmarktreform seit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren auf den Weg gebracht. Dadurch soll eine neue Finanzkrise vermieden werden. Hier die Details:

Ratingagenturen wie Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch müssen künftig verstärkt haften. Zudem wird die Abhängigkeit von ihren Bewertungen dadurch reduziert, dass Aufsichtsbehörden keinen ausdrücklichen Bezug mehr auf die Noten nehmen sollen.

Dagegen wird eine schärfere Kontrolle der Agenturen aufgeschoben.- Das Wachstum großer Finanzinstitutionen wie der Bank of America und Goldman Sachs wird eingeschränkt: Das Gesetz verbietet ihnen den Eigenhandel. Sie dürfen sich zudem nur in geringem Umfang an Hedgefonds und privaten Fondsgesellschaften beteiligen.

Strengere Vorgaben fürs Eigenkapital zwingen die Banken zu mehr Vorsorge und dämpfen ihre Risikofreude. Großbanken wie Goldman Sachs und JPMorgan Chase müssen sich von einem Teil des Derivatehandels trennen, dürfen aber die lukrativsten Geschäfte weiter betreiben. Dafür bleibt ihnen der Zugang zu einem staatlichen Rettungsfonds erhalten.

Mehr Sicherheit und Macht

Verbraucher erhalten mehr Schutz bei Hypothekendarlehen und der Nutzung von Kreditkarten.

Die Notenbank Fed wird gestärkt: Sie erhält mehr Kompetenzen zur Überwachung systemrelevanter Institute und wird Sitz der neuen Verbraucherschutzbehörde für Finanzprodukte.

Dazu behält sie die Aufsicht über Banken aller Art und muss ihre Zinsentscheidungen nicht vom Kongress überprüfen lassen. 

Auch die Börsenaufsicht SEC erhält mehr Macht: Sie übernimmt die Kontrolle über die Hedge-Fonds-Branche. Clearingstellen für Derivate erhalten im Notfall Kredit von der Notenbank und sind damit besser abgesichert.

Finanzberater werden zunächst nicht darauf verpflichtet, im besten Interesse ihrer Kunden zu handeln. Die Börsenaufsicht SEC kann eine solche Vorschrift aber erlassen.

Aktionäre dürfen lediglich alle zwei bis drei Jahre und nicht jährlich darüber abstimmen, ob ein Unternehmen sie zu seinen Managergehältern befragen muss.

(Reuters)