Stefan Osorio-König
Am Atlantik weht viel Wind, und das in den Bergen umso stärker. Dieses Potenzial möchte Portugal zur Stromgewinnung nutzen.
Deswegen sind in den letzten Jahren viele Windparks in Küstennähe und in den Bergen des Landes wie Pilze aus dem Boden geschossen. Neben der Wasserkraft ist die Windkraft in Portugal eine der wichtigsten Stromlieferanten.
Strom vor allem aus erneuerbaren Energien
Und das soll ausgebaut werden. Bereits 2005 wurde in Portugal 20,5 Prozent der Energie aus erneuerbaren Energiequellen produziert. Bis 2020 soll diese Quote auf 31 Prozent steigen.
In der EU der 27 werden bis dahin Schätzungen zufolge maximal 20 Prozent des Energie aus Wasserkraft, Wind, Sonne und Biomasse kommen.
Bis 2020 soll zudem 60 Prozent des in Portugal verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen, in diesem Jahr sollen 45 Prozent erreicht werden.
Ende 2008 gab es in Portugal eine installierte Leistung von Windkrafträdern von 2.858 MW. Bis 2020 soll sich diese auf 8.500 MW verdreifachen. Auch die Wasserkraft wird stark ausgebaut. Bis 2018 sollen so 9.000 MW installierte Leistung erreicht werden, die 2,2 Millionen Menschen mit Strom versorgen können.
Der gewaltigste dieser Staudämme wird bei Vila Real im Norden des Landes entstehen. Der Foz-Tua-Damm wird eine installierte Leistung von 255 MW haben. Die Investitionen für diese Anlage belaufen sich auf 300 Millionen Euro. Mit den Arbeiten an dem Staudamm soll im kommenden Jahr begonnen werden. Bis 2015 soll er fertiggestellt sein. Der portugiesische Versorger EDP geht davon aus, dass die Investitionen in erneuerbare Energien in Portugal rund 30.000 Arbeitsplätze schaffen werden.
In den ersten fünf Monaten des Jahres war die portugiesische Handelsbilanz für Strom zum ersten Mal positiv. Das Land importierte 946 GWh und exportierte 982 GWh. „Zu ersten Mal exportiert Portugal mehr Strom, als es importiert“, so der Staatssekretär für Energie und Innovation gegenüber der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa. Dies sei vor allem auf den starken Ausbau erneuerbarer Energien in Portugal zurückzuführen.
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