Christian Muller
Im Vergleich zu den 26 anderen Mitgliedsländern der Europäischen Union hat sich die Position Luxemburgs deutlich verbessert. Während das Land 2008 auf die elfte Position abgerutscht war, konnte es sich 2009 wieder auf den neunten Platz vorarbeiten. „So hat sich der negative Trend umgedreht“, erklärte Serge Allegrezza vom Observatoire.
Der von dem „Observatoire de la compétitivité“ ausgearbeitete Index kommt zustande, indem das Institut 79 verschiedene Indikatoren aus zehn verschiedenen Bereichen unter die Lupe nimmt. Hierzu zählen volkswirtschaftliche, soziale, umwelt-, bildungs- und kostentechnische Indikatoren.
Zudem überwacht und analysiert das Observatoire die Wettbewerbsindikatoren, die auf internationalem Niveau erstellt werden. Und auch hier hat Luxemburg im Jahresverlauf leicht zugelegt.
Der Luxemburger Wettbewerbs-Index wird seit 2004 erstellt, als sich die Sozialpartner auf die verschiedenen Indikatoren geeinigt hatten.
Laut dem Luxemburger Index hat sich die Wettbewerbsfähigkeit vor allem wegen der Entwicklung im Bereich „Beschäftigung“ verbessert. Obwohl die Arbeitslosigkeit eigentlich angestiegen ist, steht das Land im Vergleich zu den anderen 26 Ländern besser da.
Kosten für Firmen steigen weiter
Hintergrund dieser Verbesserung sind die Grenzgänger. Sie haben die Jobs, beispielsweise bei Zeitarbeitsfirmen, die einer Krise am ehesten zum Opfer fallen. In den Luxemburger Arbeitslosen-Statistiken tauchen sie aber nicht auf.
Was die Entwicklung der Lohnkosten angehe, so gehe Luxemburg weiter in die falsche Richtung, erklärte Serge Allegrezza. Die Kosten für die Firmen steigen weiter. Dass die „Chambre des salariés“ behaupte, das Niveau der Lohnkosten sei vorteilhaft für Luxemburg, sei jedoch kein Widderspruch. Die „Chambre des salariés“ rede über das Niveau der Kosten, während das Observatoire die Entwicklung analysiere. „Beide erzählen einen Teil der Wahrheit.“
Was andere Teilbereiche des Index angeht, so steht Luxemburg gut da, was die insgesamte wirtschaftliche Entwicklung und die institutionellen Rahmenbedingungen angeht: Platz eins und Platz drei. Bei der Ausbildung schneidet Luxemburg ganz schlecht ab und landet auf dem 25. Platz. Im Bereich Umwelt ist es Platz 22.
Für Wirtschaftsminister Jeannot Krecké, der „persönlich nicht viel von den internationalen Wettbewerbsindikatoren hält“, sind sie dennoch überaus wichtig, „da ausländische Investoren auf sie schauen. Und das kann uns nicht egal sein.“ Über die gestern vorgelegte Studie meinte er: „Solch einen Text muss man mit der notwendigen Distanz lesen.“ Den Text könne schließlich jeder so auslegen, wie er wolle, aber um einen Nutzen aus ihm zu ziehen, müsse er ganz und im Detail gelesen werden.
De Maart
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