„Bald wird in Luxemburg gewählt. Da wollten wir daran erinnern, wer wird sind“, so Marc Saluzzi, Präsident der Alfi, gestern vor Journalisten. Er hob hervor, dass der Fondssektor eine der wichtigsten Stützen der Luxemburger Wirtschaft sei und dennoch relativ unbekannt sei. Der Sektor stehe für zehn Prozent der Wirtschaftsleistung, zehn Prozent der Steuereinnahmen und für 14.000 Arbeitsstellen, so Saluzzi.
Besorgt ist die Branche darüber, dass verschiedene politische Parteien die Steuern für die Fondsbranche gerne erhöhen würden.
Falsches Signal
Würde die „taxe d’abonnement“ erhöht, dann hätte das „sehr heftige Konsequenzen“, warnt Saluzzi. Selbst eine sehr kleine Erhöhung würde ein komplett falsches Signal an die Branche senden. Immerhin gebe es diese Steuer nur hierzulande.
Konkurrenten wie Irland hingegen hätten es geschafft, dem Sektor zu zeigen, dass er auf Irland bauen könne. Die Steuern in dem Inselstaat wurden nicht erhöht – trotz Krise. Rund 40 Prozent des in Luxemburg verwalteten Kapitals könnte das Land innerhalb kürzester Zeit verlassen, warnt Saluzzi. „Langfristige Investoren brauchen Sicherheit was die Höhe der Steuern angeht. Lasst uns das Vertrauen in den Finanzplatz Luxemburg nicht zerstören“, fordert er.
Steuerzahler soll für Promotion zahlen
Ähnlich argumentiert er, was die Einführung einer Finanztransaktionssteuer angeht. „Sie wird ihre Ziele nie erreichen.“ Schließlich würden nämlich nicht die Banken, sondern die Investoren selber zur Kasse gebeten. Auch würden prognostizierte Einnahmen nie erreicht – für den Finanzsektor sei diese Steuer nämlich der pure Horror. Sobald die Steuer komme, würden die Finanzinstitute abziehen. Eine weltweite Einführung der Steuer sei aber nicht möglich, da die USA und Asien nicht mitmachen würden.
Auch hob er hervor, dass Investmentfonds die Krise weder ausgelöst noch verschlimmert hätten. Und trotzdem würden der Branche (die bereits vor der Krise sehr reglementiert war) immer mehr Regeln aufgezwungen. Die Branche sieht sich als eine Art Opfer des Kollateralschadens, der durch unseriöses Benehmen von Banken ausgelöst wurde und das Vertrauen in den gesamten Finanzsektor beschädigt hat.
Werbeaktivitäten im Ausland
Weiter berichtete die Vereinigung über ihre Werbeaktivitäten im Ausland: „Wir besuchen 15 bis 20 Länder im Jahr“, so Saluzzi. Dennoch seien die Promotionsaktivitäten nicht so gut, wie sie sein sollten. Meist kämen die Luxemburger für einen Tag und würden dann wieder heimfliegen. Um die Arbeit besser zu mache, bräuchte es mehr feste Repräsentationsbüros, so Saluzzi. Dabei denkt er vor allem an Südamerika. Nur in Hongkong betreibt die Alfi bereits ein Büro mit einem Mitarbeiter. „Das reicht aber nicht mehr“, unterstreicht er. „All diese Kosten werden über die Beiträge unserer Mitglieder finanziert“, so Saluzzi.
Für die Zukunft wünscht er sich eine substanzielle finanzielle Beteiligung des Staates an den Promotionsaktivitäten. „Das wäre eine echte Hilfe in einem internationalen Wettbewerb, der immer härter wird. Es würde uns erlauben, weiter zu gehen, und es ist nötig für das zukünftige Wachstum des Platzes.“ Die Konkurrenz schlafe nicht. „Viele Finanzplätze versuchen den Erfolg Luxemburgs zu kopieren.“
De Maart
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