Montag27. Oktober 2025

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Euro-ZoneIndustrieproduktion klettert stärker als erwartet

Euro-Zone / Industrieproduktion klettert stärker als erwartet
Die im Zuge des Ukraine-Krieges stark gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe machen vielen Industriebetrieben das Leben schwer Foto: AP/dpa/Jean-François Badias

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Die Industrie im Euro-Raum hat ihre Produktion im September überraschend kräftig hochgefahren. Die Betriebe stellten 0,9 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit plus 0,3 Prozent gerechnet, nachdem es im August einen Anstieg von revidiert 2,0 Prozent gegeben hatte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legte der Ausstoß im September um 4,9 Prozent zu und damit deutlich stärker als mit 2,8 Prozent erwartet.

In der Euro-Zone stieg die Produktion von Investitionsgütern von August auf September um 1,5 Prozent und von Verbrauchswaren um 3,6 Prozent. Der Ausstoß von Vorleistungsprodukten sank hingegen um 0,9 Prozent und von Energie um 1,1 Prozent. Die im Zuge des Ukraine-Krieges stark gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe machen vielen Industriebetrieben das Leben schwer. Aber auch die seit Ausbruch der Corona-Pandemie zu verzeichnenden Störungen der Lieferketten belasten immer noch.

Der Verband der Deutschen Industrie (BDI) geht wegen des anhaltenden Gegenwinds von einer „schwächelnden globalen Konjunktur“ aus. „Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich auf gut 2,25 Prozent im kommenden Jahr belaufen – nach drei Prozent im laufenden Jahr“, heißt es im Globalen Wachstumsausblick 2023 des BDI. „Das ist ein enorm schlechter Wert.“ Es drohe das drittschlechteste Ergebnis für die Welt in den vergangenen 32 Jahren.

Ein Weg aus der Krise

Das Ende des Kriegs in der Ukraine ist nach Ansicht von US-Finanzministerin Janet Yellen der beste Weg, um den weltweiten Wirtschaftsturbulenzen Herr zu werden. „Russlands Krieg zu beenden ist ein moralischer Imperativ und das Beste, was wir für die Weltwirtschaft tun können“, sagte Yellen bei einem Treffen mit dem französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire auf Bali vor dem G20-Gipfel. Auch Le Maire erklärte es für notwendig, den Auswirkungen des russischen Einmarschs in der Ukraine entgegenzusteuern. 

Die hohen Treibstoff- und Lebensmittelpreise gehören beim Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer zu den wichtigsten Themen. G20-Gastgeber Indonesien hat zu Gesprächen und einer friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts aufgerufen – aber wie China, Südafrika und Indien vermied das Land weitgehend, Russland direkt zu kritisieren.

Auch wird erwartet, dass die G20-Mitglieder über die Notwendigkeit einer Verlängerung des Abkommens zum Export von ukrainischem Getreide sprechen. Die ukrainischen Getreideexporte durch den humanitären Korridor im Schwarzen Meer wurden Anfang November nach einem Gespräch Erdogans mit Putin wieder aufgenommen, nachdem Russland das Abkommen einige Tage lang ausgesetzt hatte. Die Einigung läuft am 19. November aus.