Die Haushalte in Luxemburg haben sich in den letzten zwölf Monaten verstärkt verschuldet. Während die kurzfristigen Verbindlichkeiten von 1,5 Milliarden Euro auf 0,8 Milliarden fast um die Hälfte zurückgingen, stiegen die langfristigen Schulden Ende des zweiten Quartals 2010 von 18,7 auf 21,1 Milliarden Euro Ende Juni 2011. Das entspricht einer Zunahme von 12,8 Prozent.
Das geht aus den neuesten Zahlen hervor, die das Statec gemeinsam mit der Banque Centrale du Luxembourg am Freitag veröffentlicht hat.
Insgesamt beliefen sich damit die Schulden der Luxemburger Privathaushalte am Ende des zweiten Quartals 2011 auf 21,9 Milliarden Euro, im Vergleich zu 20,2 Milliarden ein Jahr zuvor.
Im gleichen Zeitraum ging auch die Summe der Vermögenswerte der Luxemburger Haushalte leicht von 55,8 auf 55,0 Milliarden Euro zurück. Das entspricht einem Rückgang von rund 1,4 Prozent. Dies ist vor allem auf einen Wertverlust festverzinslicher Wertpapiere zurückzuführen.
Finanzsektor legt bei Aktiva zu
Die höheren Schulden zusammen mit den leicht gesunkenen Vermögen der Luxemburger führten dazu, dass das Nettovermögen von 35,6 Milliarden Euro Ende Juni 2010 auf 33,1 Milliarden Ende Juni 2011 zurückgegangen ist. Die Zunahme der langfristigen Schulden ist vor allem auf Hypothekenkredite für den Erwerb von Wohneigentum zurückzuführen.
Insofern steht den zusätzlichen langfristigen Schulden von 2,4 Milliarden Euro auch eine entsprechende Zunahme an Sachvermögen gegenüber.
Ein ähnliches Bild geben die Luxemburger Unternehmen mit Ausnahme des Finanzsektors ab.
Ihr Finanzvermögen ist seit Ende Juni 2010 von 333,6 Milliarden Euro auf 312,9 Milliarden gesunken. Allerdings gingen in dem gleichen Zeitraum ebenfalls sowohl ihre kurzfristigen als auch langfristigen Schulden zurück. Insgesamt belaufen sich somit ihre Verbindlichkeiten auf 414,7 Milliarden Euro am Ende des zweiten Quartals 2011. Das sind 11,6 Milliarden Euro weniger als noch ein Jahr zuvor.
Höhere Schulden
Im Finanzsektor ist eine gegenläufige Tendenz zu beobachten. In diesem Sektor hat das Finanzvermögen in den zwölf Monaten bis Ende Juni auf 5.217,6 Milliarden Euro zugenommen. Das entspricht einem Anstieg von fast 80 Milliarden Euro.
Allerdings sind in dem gleichen Zeitraum auch die Schulden von 4.988,3 auf 5.124,1 Milliarden Euro gestiegen.
De Maart

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