Mittwoch5. November 2025

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„Genug Arbeit für die nächsten Jahre“

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Der Anlagenhersteller Paul Wurth ist bereits seit Jahren in Russland vertreten. Nach und nach wird das Geschäft weiter ausgebaut.

Von unserem
Redakteur Christian Muller, zurzeit in Moskau

 

„Bereits zu Sowjetzeiten wurden Produkte von Paul Wurth an die hiesigen Betriebe geliefert“, sagte Elena Fofanowa, Chefin des Moskauer Büros von Paul Wurth, gegenüber dem Tageblatt. „Aber damals lief noch alles über das Ministerium für Industrie.“
Vor 15 Jahren hat Paul Wurth dann, gemeinsam mit der damaligen Arbed, eine Vertretung in Moskau eröffnet. Im Jahre 2003 gründete der Luxemburger Anlagenbauer ein eigenes repräsentatives Büro in Moskau. Heute sind dort 17 Mitarbeiter tätig.

Neben der Repräsentanz in Moskau hat Paul Wurth noch ein Joint Venture mit einem russischen Partner in der Stadt Kowrow 250 Kilometer östlich von Moskau gegründet.
Dort steht eine große, auf Hydraulik sowie Automatisierung und Elektronik spezialisierte Fabrik.
Das gemeinschaftliche Unternehmen ermöglicht Paul Wurth die Herstellung weiterer Produkte, die Anlieferung von Material und die Betreuung der Kunden.

140 Millionen Euro Umsatz

„Die Metallverarbeitung ist einer der wichtigsten Bereiche von Russlands Industrie“, so Elena Fofanowa weiter, „und wir machen Projekte mit allen, wirklich allen der großen metallurgischen Betriebe hier.“
Dazu zählen Severstal, NLMK, MMK und Evraz. In der Branche gebe es Geld, Potenzial und Nachfrage. Der Bedarf, die Anlagen zu modernisieren, sei weiterhin groß. Allein in den letzten paar Jahren habe der Luxemburger Konzern in Russland einen Umsatz von rund 140 Millionen Euro erwirtschaftet.

„Wir haben ein besonders großes Projekt mit dem russischen Stahlhersteller NLMK“, so die Moskauer Vertreterin von Paul Wurth. „In der Stadt Lipetsk bauen wir den ersten neuen und modernen Hochofen, der seit den letzten 20 Jahren in Russland errichtet wird.“
Das Projekt in Lipetsk sei „enorm“. Und jetzt hoffe man, dass ähnliche Projekte in Zukunft folgen werden. Die anderen Produzenten haben ihre Anlagen bisher „nur“ modernisiert. Doch auch das lohne sich – Paul Wurth verkaufe allein Ersatzteile im Wert von einer Million Euro pro Jahr. Und „in Russland gibt es in den nächsten fünf bis sechs Jahren noch genug Arbeit für uns“, so André Kremer, Direktor von Paul Wurth in Luxemburg.

Zwei Kunden seien am Bau von neuen Hochöfen interessiert, und zudem gebe es „eine große Zukunft“ für die Technologie der Kohle-Injektion in Hochöfen.
„Diese Technologie gibt es in Russland noch nicht, aber sie wird sich durchsetzen“, so der Luxemburger.
Des Weiteren erwartet der Konzern neue Geschäfte dank des Unternehmens CTI Systems aus Clerf, das Paul Wurth letztes Jahr übernommen hatte.
CTI Systems ist auf den Bau von hochspezialisierten Kransystemen – etwa für das Hochheben von Flugzeugen, um sie zu lackieren – und auf den Bau von intelligenten Lagerverwaltunssystemen spezialisiert. „Und in der Flugindustrie hat das Geschäft bereits begonnen“, so André Kremer.