Chinesen wollen Autohersteller retten

Chinesen wollen Autohersteller retten
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Zur Rettung des schwedischen Autobauers Saab hat der Mutterkonzern Spyker Cars einen Vertrag mit dem chinesischen Unternehmen Pang Da abgeschlossen.

Pang Da werde 65 Millionen Euro investieren und sich um den Vertrieb von Saab-Fahrzeugen in China kümmern, hieß es am Montag in einer Mitteilung. Im Gegenzug erhalte das Unternehmen einen 24-prozentigen Anteil an Spyker. Eine Produktion in China sei voraussichtlich in etwa zwei Jahren möglich. Ein ähnliches Geschäft mit einem anderen chinesischen Investor war in der vergangenen Woche noch geplatzt.

„Es war ein sehr arbeitsames Wochenende. Wir haben nicht viel geschlafen, aber das ist seit sechs Wochen so“, sagte Spyker-Chef Victor Muller. Anfang April hatte der niederländische Mutterkonzern die Saab-Produktion in Schweden einstellen müssen, weil Zulieferer nicht mehr bezahlt werden konnten. Eine zunächst vereinbarte Zusammenarbeit mit dem chinesischen Fahrzeugbauer Hawtai war geplatzt, weil die notwendigen Freigaben durch die Behörden nicht rechtzeitig erzielt werden konnten.

Chinesischer Markt

Anders als Hawtai ist Pang Da aber kein Hersteller von Fahrzeugen, sondern vielmehr auf deren Vertrieb spezialisiert. Die notwendigen Genehmigungen zu erhalten, werde in diesem Fall einfacher sein, sagte Muller. Das vereinbarte Geschäft sehe vor, dass Pang Da mit sofortiger Wirkung für rund 30 Millionen Euro etwa 1.300 Saab-Fahrzeuge kaufe, die im dritten Quartal in China auf den Markt gebracht würden. Für weitere 15 Millionen Euro sollen den Angaben zufolge in den kommenden 30 Tagen weitere Autos gekauft werden.

Die Vereinbarung sehe auch die Möglichkeit einer zukünftigen Produktion von Saab-Automobilen in China vor, sagte Muller weiter. Ein entsprechendes Joint-Venture würde demnach zu 50 Prozent Saab gehören und zu 50 Prozent in den Händen von Pang Da sowie eines eventuellen Produktionspartners liegen. Muller zufolge werden aber frühestens in etwa zwei Jahren die ersten Autos dort gebaut.

Vertrieb organisieren

Das in der nordchinesischen Stadt Tangshan ansässige Unternehmen Pang Da organisiert den Vertrieb von Dutzenden Automarken in 23 chinesischen Provinzen – unter anderem von Audi und VW sowie der japanischen Hersteller Mazda, Honda und Subaru. Spyker hatte den schwedischen Automobilhersteller Saab im Januar 2010 von General Motors übernommen.