Bank bleibt auf Erfolgskurs

Bank bleibt auf Erfolgskurs
(Fpizzolante)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Im Jahr 2015 ist es der Wirtschaft in Luxemburg gut gegangen. Diese Entwicklung spiegelt sich im Resultat der BGL BNP Paribas wider.

Das Nettobankergebnis, also die Summe aller Einnahmen der BGL BNP Paribas, war im Jahr 2015 um 26,7 Millionen auf 1,373 Milliarden Euro gestiegen. Noch stärker war das Nettoergebnis, also der Gewinn, gestiegen. Dieser konnte gegenüber dem Jahr 2014 eine Steigerung um fünf Prozent auf 357,9 Millionen Euro aufweisen.

„Wir befinden uns schon seit Längerem auf dem Weg des Wachstums“, kommentierte Carlo Lessel, Mitglied des Vorstandes, diese Entwicklung. Seit dem Jahr 2012 hält dieser positive Trend schon an. Vor allem die Aktionäre können sich über dieses Ergebnis freuen. Über 151 Millionen Euro haben diese an Dividenden überwiesen bekommen. Unter diesen befindet sich auch der Staat, der 34 Prozent der Anteile der Bank hält. 51 Millionen hat diese Beteiligung dem Land im Jahr 2015 eingebracht. „Die Aktionäre können also zufrieden sein“, so der Verwaltungsratvorsitzende Etienne Reuter.

Dividenden für den Staat

Ob der Staat im Kapital der BGL BNP Paribas bleiben wolle, fragte einer der anwesenden Journalisten. „Der Staat erhielt eine Rendite von über drei Prozent, wenn man die Dividende mit der investierten Summe vergleicht“, antwortete Etienne Reuter. Es sei an der Regierung zu entscheiden, ob sie etwas an den Partizipationen ändern wolle oder nicht. Doch ehe Dividenden ausgeschüttet werden können, muss das Unternehmen diese erst erwirtschaften.

Bei der BGL BNP Paribas stammt das Resultat vor allem aus dem Kerngeschäft der Bank, der Bereitstellung von Dienstleistungen für Unternehmen und Privatkunden. Das Einlagevolumen erhöhte sich um 6,5 Prozent, was die Bank vor allem auf die sehr positive Entwicklung im Firmenkundengeschäft zurückführt. Auch das verwaltete Vermögen der für die in Luxemburg ansässigen Kunden stieg weiter an.

„Flottes Wachstum“

„Bei der Kreditvergabe konnten wir ein flottes Wachstum feststellen“, so Geschäftsführer Carlo Thill. Das durchschnittliche Kreditvolumen verzeichnete einen Anstieg von 2,8 Prozent. Positiv sei gewesen, dass dieses Wachstum über das gesamte Jahr verteilt gewesen wäre. Aus den Unterlagen geht hervor, dass am 31. Dezember 2015 die Kunden der Bank insgesamt 25 Milliarden Euro geschuldet hatten.

Vor allem bei den Immobilienkrediten und den Krediten für Unternehmen gab es ein kräftiges Wachstum. Diese waren um sechs bzw. acht Prozent gewachsen. „Über die Jahre haben wir kein Wachstum bei Investitionskrediten beobachtet“, so Carlo Thill. „Nun scheint der Zeitpunkt gekommen zu sein, an dem die Firmen wieder investieren.“ Noch vor nicht allzu langer Zeit hätten die Unternehmen bei den Investitionen gezögert, nun sei das Vertrauen gewachsen. „Man kann nicht immer alles auf die lange Bank schieben. Entweder man investiert oder nicht, die Entscheidung muss fallen“, so Thill.

„Wealth Management“

Im relativ neuen Bereich „Wealth Management“, also die Betreuung der Vermögen von Personen, die über 10 Millionen schwer sind, sei das Geschäftsmodell komplett umgestaltet worden. Im Januar 2015 wurde die Abteilung „Family Wealth Solutions“ ins Leben gerufen. Diese sei laut Carlo Thill sehr erfolgreich gewesen und befinde sich im Wachstum.

Zum Thema „Panama Papers“ sagte der Geschäftsführer der BGL BNP Paribas, dass sich die Mehrheit der Enthüllungen auf ältere Geschehnisse beziehen würde. Spätestens seit dem Jahr 2012 würde es kein Schwarzgeld mehr bei der Bank geben. „Wir haben geputzt, mit den Kunden gesprochen, um sie dazu zu bewegen, ihre Situation zu regularisieren“, so Thill. „Kunden, die dies nicht wollten, haben wir vor die Tür gesetzt.“

Die Banken in Luxemburg hätten den neuen Zeitgeist verstanden und seien auf dem richtigen Weg. Wenn im kommenden Jahr der automatische Informationsaustausch in Kraft treten wird, erwartet sich der Geschäftsführer der BGL BNP Paribas keine großen Überraschungen.