Janet Yellen hat Ben Bernanke offiziell an der Spitze der US-Notenbank Federal Reserve abgelöst. Die bisherige Fed-Vizechefin Yellen wurde in Washington in einer kurzen Zeremonie unter Ausschluss der Öffentlichkeit vereidigt. Damit wird die mächtigste Zentralbank der Welt erstmals in ihrer hundertjährigen Geschichte von einer Frau geführt.
US-Präsident Barack Obama hatte Yellen im Oktober für den Posten vorgeschlagen, Anfang Januar stimmte der Senat der Nominierung zu. Die 67-Jährige gilt als Anhängerin der lockeren Geldpolitik, mit der die Fed seit Ende 2008 gegen die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise ankämpfte. Als Fed-Chefin steht sie nun vor der Herausforderung, die milliardenschweren Konjunkturspritzen angesichts der verbesserten Lage auf dem US-Arbeitsmarkt herunterzufahren, ohne die Finanzmärkte zu verunsichern.
In den 90er Jahren hatte Yellen unter dem damaligen Präsidenten Bill Clinton zunächst als Wirtschaftsberaterin im Weißen Haus gedient. Mehr als ein Jahrzehnt verbrachte sie auf verschiedenen Posten bei der Federal Reserve, 2010 wurde sie von Obama zur Vizechefin der Notenbank ernannt. Yellen ist mit George Akerlof verheiratet, der 2001 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. Akerlof war bei der Vereidigungszeremonie am Montag anwesend.
Yellens Amtszeit läuft vorerst bis zum 3. Februar 2018. Dann kann ihr Mandat von der Politik erneuert werden. Vorgänger Bernanke stand insgesamt acht Jahre an der Spitze der Fed. Der 60-Jährige wird künftig als Experte für Fiskal- und Geldpolitik für die renommierte Denkfabrik Brookings in Washington tätig sein.
De Maart

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