FußballZwei Jungs aus Luxemburg werden mit Portugal U17-Europameister

Luxemburgs Nationaltrainer Luc Holtz wollte Gil Neves bereits 2024 für die A-Auswahl nominieren. Damals war der Mittelfeldspieler erst 16 Jahre alt und galt als einer der größten Talente hierzulande. Nach seinem Wechsel vom F91 Düdelingen zu Benfica Lissabon entschied sich der Youngster jedoch, fortan für das Land seiner Vorfahren aufzulaufen.

Bei der FLF wurden Erinnerungen an den Fall Miralem Pjanic (heute: ZSKA Moskau) wach. Denn auch der spätere bosnische Nationalspieler durchlief alle Jugendteams des nationalen Fußballverbandes und entschied sich am Ende gegen Luxemburg. Besonders für den technischen Direktor der FLF war Neves’ Abgang eine Riesenenttäuschung. Der ehemalige Jeunesse-Spieler hatte nämlich nie Zweifel, dass der Junge aus Roodt/Syr irgendwann für die „Roten Löwen“ auflaufen würde.

Zumindest für Neves ist der Plan aufgegangen, denn am Sonntagabend wurde er mit der U17 Portugals Europameister. Beim 3:0-Sieg gegen Portugal steuerte er sogar das letzte Tor in der 60. Minute bei, nachdem er zwei Minuten zuvor eingewechselt worden war.

Zum gleichen Zeitpunkt betrat Yoan Pereira das Spielfeld. Der gleichaltrige Teamkollege kommt eigentlich auch aus Luxemburg. Vor seinem Wechsel zum FC Porto spielte der Abwehrspieler beim CS Oberkorn, dem FC Rodange 91 und dem Racing Luxemburg. 

Neves darf laut aktuellem FIFA-Reglement nie wieder für Luxemburg spielen, da er sein einmaliges Recht auf einen Verbandswechsel bereits genutzt hat. Pereira nahm nie für die FLF-Auswahl an einem offiziellen Wettbewerb teil und könnte deshalb theoretisch noch einmal für die „Roten Löwen“ auflaufen.

Luxemburg droht übrigens ein weiteres Talent zu verlieren. Der 14-jährige Fola-Nachwuchsspieler Dani Freire wurde kürzlich für die U15 Portugals berufen und spielt dort an der Seite von Cristiano Ronaldos Sohn.