Mittwoch22. Oktober 2025

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Handball„Ziele waren zu hoch gegriffen“: Yves Braconnier über die Saison des HB Rümelingen

Handball / „Ziele waren zu hoch gegriffen“: Yves Braconnier über die Saison des HB Rümelingen
Yves Braconnier hat die Rümelinger Mannschaft im Sommer als Trainer übernommen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Der HB Rümelingen war mit großen Ambitionen in die Saison gestartet. Doch schon vor dem Spiel gegen den Standard am Samstag, das ein wichtiges Duell im Kampf um den Einzug in die Titelgruppe hätte werden können, sind die Ziele der Mannschaft von Trainer Yves Braconnier in weite Ferne gerückt und wurden angepasst.

Zwei Tage vor dem Duell in der AXA League kreuzten sich die Wege von Rümelingen-Trainer Yves Braconnier und Standard-Spieler Steve Massard-Chenet schon zwischen Gewichten und Laufbändern bei einer gemeinsamen Einheit im Fitnessstudio. Es wurde am Donnerstagmorgen allerdings nicht nur trainiert, sondern auch gepokert. „Vielleicht versuchen wir beide, vor dem Spiel ein bisschen zu bluffen“, sagt Braconnier lachend. „Aber eigentlich versuchen wir, das Thema auszublenden. Wir reden über Handball, aber nicht über das Spiel. Wir kennen ja auch die Form des Gegners, ohne darüber zu reden.“

Die Form vom Standard ist gut. Die Hauptstädter haben bisher vier Punkte gegen ihre direkten Konkurrenten geholt und stehen derzeit auf einem Play-off-Platz. Mit einem Sieg im Duell gegen Rümelingen am Samstag wäre ihnen dieser kaum noch zu nehmen. Rümelingen hingegen liegt auf dem letzten Tabellenplatz und hat nur noch theoretische Chancen auf die Titelgruppe. Der Gang in die Relegation scheint unausweichlich. Das weiß auch Braconnier selbst, der vor der Saison ambitioniert von den Top fünf als Ziel gesprochen hatte. „Unsere Ziele waren zu hoch gegriffen, das muss ich ehrlich zugeben“, sagt er heute. „Wir haben relativ schnell gemerkt, dass wir das nicht erreichen.“

Verletzungspech und Findungsprozess

Wichtige Spieler wie Denis Della Schiava (Saisonaus), Jordan Campos und Daniel Elting fehlen seit Wochen verletzungsbedingt, zudem verließ Adrien Goffin den Verein in Richtung Amnéville. „Wir haben schon einen kleinen Kader ganz ohne Halbprofis. Diejenigen, die jetzt auf dem Platz stehen, müssen praktisch 60 Minuten durchspielen, weil wir kaum Wechselmöglichkeiten haben“, so Braconnier. „Die Realität ist, dass wir so keine Chance haben, ganz oben mitzuhalten.“ Vor allem gegen Berchem, Esch, Red Boys und Düdelingen gab es deutliche Niederlagen. „Auch im ersten Spiel gegen Standard hatten wir keine Chance.“ Am 26. September mussten sich die Rümelinger mit 12:26 geschlagen geben. Als einen Monat später auch noch das Rückspiel gegen Diekirch knapp verloren ging, rückten die Saisonziele dann endgültig in ganz weite Ferne – und wurden daher angepasst. „Wir hoffen auf ein gutes Los im Pokal, da werden wir alles in die Waagschale werfen und hoffen, etwas zu reißen. In der AXA League wollen wir noch gegen Standard und Käerjeng gut abschneiden und uns bestmöglich präsentieren“, so der Trainer. „Danach könnte es der Mannschaft dann aber guttun, in der Relegation zu spielen, um dort wieder mehr Spiele zu gewinnen und Selbstvertrauen zu tanken.“

Braconnier hatte die Rümelinger Mannschaft erst im Sommer übernommen. Es ist seine erste Trainerstation. „Ich kann sagen, dass es sehr viel Spaß macht, mit der Mannschaft zu arbeiten. Es war ein Findungsprozess. Trotz des kleinen Kaders finden wir immer besser zusammen und kommen besser zurecht – und wer weiß, wo das im nächsten Jahr hinführt“, sagt er. Zunächst gilt es aber, diese Saison bestmöglich abzuschließen. Der Anfang soll am Samstag gegen Standard gemacht werden. „Wir wollen nach dem schlechten Hinspiel eine Reaktion zeigen. Wir wissen, dass Standard der Favorit ist. Es wird sehr schwer. Aber wir hoffen auf ein gutes Ergebnis“, so Braconnier vor dem Wiedersehen mit Massard-Chenet.

Nach dem überraschenden Unentschieden am vergangenen Wochenende gegen Diekirch will der HB Esch derweil am Samstag eine Reaktion gegen Tabellenführer Red Boys zeigen. Düdelingen peilt einen Pflichtsieg gegen Diekirch an, genauso wie Berchem gegen Käerjeng.