BasketballXavier-Robert François (Walferdingen) kombiniert Studien mit Basketball

Basketball / Xavier-Robert François (Walferdingen) kombiniert Studien mit Basketball
Xavier-Robert François will in der entscheidenden Phase der Saison mit seinen Walferdingern voll fokussiert sein Archivbild: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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In seinem vierten Jahr bei der Résidence möchte Xavier-Robert François besonders in der entscheidenden Phase der Meisterschaft einen Schritt nach vorne tun. Momentan kombiniert er Studien mit Basketball, zuvor ging er in Frankreich und Belgien als Profi-Spieler auf Korbjagd und stand 2009 im Kader der luxemburgischen Nationalmannschaft.

Nach zwölf Spieltagen hat die Résidence eine Bilanz von neun Siegen bei drei Niederlagen (gegen den T71, Steinsel und Etzella) aufzuweisen. „Gegen Düdelingen und Ettelbrück verloren wir knapp. Kleinigkeiten haben das Spiel entschieden. Wir haben gezeigt, dass wir gegen jeden mithalten können“, so François, der unterstreicht, dass es gilt, sich bis zum Ende der Saison kontinuierlich zu verbessern. In den beiden vergangenen Spielzeiten wusste Walferdingen stets in der Qualifikationsrunde zu überzeugen, konnte jedoch zum Ende der Saison nicht an die Leistungen anknüpfen. Nach dem Halbfinale (2021), respektive nach dem Viertelfinale (2022) war demnach Schluss. „In den drei Jahren in der LBBL haben wir gute Leistungen gezeigt. Wir spielen jetzt seit einigen Jahren zusammen – ein Faktor, der für uns spricht. Zudem konnten wir uns mit Dean Gindt und Oliver Vujakovic in den letzten Jahren verstärken. Der Bereich, wo wir definitiv Fortschritte machen müssen, ist in der Verteidigung und in der Art und Weise, wie wir mit den entscheidenden Spielen umgehen. In der Play-off-Phase gilt es, sich von einem Spiel zum nächsten auf den Gegner vorzubereiten, respektive das eigene Spiel anzupassen.“ 

Xavier-Robert François, der in Belgien geboren und aufgewachsen ist, hat seit 15 Jahren seinen Wohnsitz in Luxemburg und seine Großmutter hat luxemburgische Wurzeln. Er entschied sich für die doppelte Staatsbürgerschaft, weshalb er für das FLBB-Team auflaufen darf. Somit stand er 2009, noch bevor er zur Résidence, die damals in der Nationale 2 war, wechselte, im Kader der Nationalmannschaft und nahm an den Spielen der kleinen europäischen Staaten teil. „Als ich nach Luxemburg zurückgekommen bin, habe ich Ken Diederich getroffen. Ich habe mit ihm trainiert und sein Angebot, für die Nationalmannschaft zu spielen, war interessant.“

Mit dem Handball begonnen

Basketball war jedoch nicht immer seine größte Leidenschaft: „Als ich mit drei, vier Jahren mit dem Basketball anfing, gefiel mir der Sport überhaupt nicht. Danach versuchte ich es mit diversen Sportarten wie Schwimmen, Jiu-Jitsu und Handball.“ Mit dem Handballverein aus Arlon spielte er während vier Jahren in der luxemburgischen Meisterschaft, was im Endeffekt dazu führte, dass er jetzt als „JICL“-Spieler anerkannt werden konnte, da er vier Jahre als Jugendspieler in der einheimischen Meisterschaft aktiv war. Die Sportart spielte dabei keine Rolle. Der Weg zurück vom Handball zum Basketball kam im Alter von 12 Jahren: „Es fehlte an Spielern in meinem Handballteam. Der Coach schlug vor, dass ich mit den 18-Jährigen mittrainieren könnte, was mir jedoch ein zu großer Sprung erschien.“

Nach seiner Rückkehr zum Basketball konnte er in Namur als Jugendspieler Sport und Schule kombinieren, ehe er in Lüttich zu spielen begann. An seine Zeit in Straßburg (2012-2015) hat er gute Erinnerungen: „Der damalige Coach war Vincent Collet (der seit 2009 Nationaltrainer der französischen Nationalmannschaft ist, Anm. d. Red.). Da habe ich definitiv am meisten dazugelernt.“ Da er jedoch als ausländischer Spieler galt, und keine Chance sah, in einer Pro A oder Pro B unterzukommen, verschlug es ihn zurück nach Belgien, wo er bei den Kangoeroes Willebroek während zwei Saisons auflief, wobei er sich gleich im ersten Spiel eine Verletzung am Miniskus zuzog. 2017 wechselte er zu Belfius Mons-Hainau, wo er bis November 2018 im Einsatz war. „In Mons nahm ich am EuroCup teil, was eine tolle Erfahrung war. In dieser Saison hatten wir 75 Spiele. Ein Pensum, das dem der NBA ähnelt. Das war schon sehr intensiv.“

Danach war der Zeitpunkt für François gekommen, um einen Schlussstrich unter seine professionelle Karriere zu ziehen. Er wollte in Luxemburg Studien und Basketball kombinieren, mit dem Wunsch, sich etwas für das Leben nach dem Basketball aufzubauen. „Als Coach zu arbeiten, ist jetzt nicht die erste Sache, die mich anzieht, deshalb habe ich diesen Weg eingeschlagen.“ so der Walferdinger, der dieses Jahr den Master des Studiengangs „Information and Computer Science“ begonnen hat. Seine Entscheidung, die Profikarriere zu beenden und dem Basketball „nur“ noch als Hobby nachzugehen, bereut er nicht: „Der Druck ist nicht mehr so groß und ich erhalte mehr Einsatzzeit. Im professionellen Basketball sind die Statistiken oberste Priorität. Es wird sich um jeden Ball geprügelt, damit die Statistiken stimmen, was ich schade finde, denn der Basketball ist ein kollektiver Sport. Je höher man im professionellen Niveau steigt, desto größer wird das individuelle Interesse, denn jeder ist nur bedacht auf seine eigene Statistik. Ein Aspekt, der mir nicht gefällt“, fügt François abschließend  hinzu.