Marc Biwer
Verantwortlich für die beiden Rekorde waren die zwei Brustschwimmer, wie sollte es auch anders sein. Schon zu Jahresbeginn waren es Aurélie Waltzing und Laurent, die beiden ersten FLNS-Schwimmer, die einen Rekord nach dem Verbot der Ganzkörperanzüge schwimmen konnten. Und das Gesetz der Serie setzte sich in Berlin fort.
Erwartungen erfüllt
Insgesamt konnte das luxemburgische Quintett die Erwartungen beim top besetzten Weltcup (siehe „T“ vom Freitag) erfüllen. Beim erst zweiten Einsatz nach der Sommerpause war kaum mit schnellen Zeiten zu rechnen. Bis auf zwei Ausnahmen blieben die Schwimmer denn auch relativ deutlich unter ihren Bestzeiten. Anders als vor Jahresfrist, als man gleich sieben Landesrekorde aufstellen konnte, kamen die Protagonisten nicht aus einem Lehrgang. Hinsichtlich der beiden Höhepunkte im Dezember, Kurzbahn-EM und -WM, befindet man sich aber voll im Soll.
Für Sarah Rolko, die mit am meisten vom „back to basics“ ohne Rennanzug betroffen war, geht es so langsam wieder voran. Die Rückenspezialistin schwamm auf den drei Strecken ihre schnellsten Chronos für 2009, die denn auch gleich Rekord in der Altersklasse 16 Jahre bedeuten sollten. Von ihren Landesrekorden blieb sie aber noch um einige Prozent entfernt, am dichtesten war die SL-Schwimmerin über 200 m dran.
Raphaël Stacchiotti: Kein gutes Wochenende
Kein gutes Wochenende erwischte Raphaël Stacchiotti, der in Berlin nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war und deshalb zwei Rennen ausließ. Darunter die 200 m Lagen, die er als Junioreneuropameister angegangen wäre. Die „meilleure performance“ über 100 m Lagen dürften nur ein schwacher Trost gewesen sein, wo sie doch 1’39“ über seiner Bestzeit lag.
Wie schon bei der EM im Sommer in Budapest konnte Jean-François Schneiders einen guten Eindruck hinterlassen, auch wenn der Wiltzer noch reichlich Luft nach oben hat. Schon ziemlich in Nähe seiner Bestzeiten schwamm Laurent Carnol, der auch das Topresultat im Luxemburger Lager erzielte.
Als Einziges Mitglied des Quintetts konnte der EM-5. in ein Finale vorstoßen. Auf „seinen“ 200 m Brust, wo er den undankbaren 4. Platz belegte. Zum Podiumsplatz fehlten schlappe 46/100. Bronze ging an den Deutschen Marco Koch und den konnte Carnol 2010 gleich zweimal schlagen. Der Lohn waren persönliche Bestzeiten über 200 m Lagen und 50m Brust, wobei das Brust-Chrono zugleich Landesrekord bedeuten sollte. Um 14/100 war der „englische Student“ schneller als Alwin De Prins im April 2002 bei seinem Rekord in Moskau. Und mit dieser neuen Richtzeit verdrängte Laurent Carnol sein ehemaliges Vorbild endgültig aus den Rekordlisten.
Den Jackpot sicherte sich Aurélie Waltzing. Im April konnte die Differdingerin den ersten Rekord 2010 präsentieren, in Berlin legte sie mit einem Rekord nach der Sommerpause nach. Dabei war Waltzing über 200 m Brust um erstaunliche 3″21 schneller als bei ihrer Bestzeit vor Jahresfrist an gleicher Stätte.
Die Ergebnisse
Laurent Carnol (SCDE)
50 m Brust: 13./26 28″31 (Landesrekord); 100 m Brust: 15./33 1’01″59; 200 m Brust: 4./21 2’09″98 (Finale: 4./7 in 2’08″61); 200 m Lagen: 16./33 2’03″30
Sarah Rolko (SL)
100 m Freistil: 35./38 58″60 27./32; 50 m Rücken 29″35 (mp. 16 J.) 27./37; 100 m Rücken 1’02″68 (mp. 16 J.); 200 m Rücken: 20./28 2’13″88 (mp. 16 J.); 100 m Lagen: 28./29 1’06″18
Jean-François Schneiders (CNW)
100 m Freistil: 28./46 50″71 17./21; 50 m Rücken: 26″26 20./27; 100 m Rücken: 55″92 18./26; 200 m Rücken 2’01″47
Raphaël Stacchiotti (SCDE)
200 m Freistil: 32./36 1’54″85; 100 m Lagen: 12./25 56″17 (mp. 18 J.); 400 m Lagen: 13./21 4’23″82
Aurélie Waltzing (SCD)
50 m Brust: 20./23 33″93; 100 m Brust: 25./29 1’13″09 (mp. 17 J.); 200 m Brust: 13./18 2’32″60 (mp. 17 J. + Landesrekord)
De Maart

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