Montag10. November 2025

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Tageblatt Flèche du Sud„Wollen aggressiv fahren“: Charel Meyers will sich für Continental-Teams empfehlen

Tageblatt Flèche du Sud / „Wollen aggressiv fahren“: Charel Meyers will sich für Continental-Teams empfehlen
Charel Meyers hat sich in den letzten Wochen in einer guten Form präsentiert Foto: Editpres/Luis Mangorrinha

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Charel Meyers bestreitet ab Mittwoch seine vierte Tageblatt Flèche du Sud (2.2). Das große Ergebnis blieb für den Radsportler der VC Unité Schwenheim bis jetzt aus, doch das soll sich in diesem Jahr ändern. Im Hinterkopf hat der 25-Jährige noch immer, sich für ein Continental-Team zu empfehlen. 

Ein wenig Heiserkeit ist Charel Meyers am Montagvormittag anzumerken. „Ich bin erst heute (Montag) Nacht von einem Etappenrennen zurückgekommen“, erzählt der 25-Jährige. „Da habe ich gemerkt, dass es anfängt, im Hals zu kratzen. Es pfeift in der Lunge und ich habe keine Stimme. Das ist ein wenig blöd, zwei Tage vor der Flèche du Sud. Aber ich denke, das kriege ich schon hin.“ 

Meyers kam vom fünftägigen französischen Etappenrennen Tour de la Manche nach Hause. Am Sonntag erzielte er auf der letzten Etappe noch mit Platz zwölf sein bestes Resultat, in der Endabrechnung wurde er 47. Vor dem Etappenrennen in Frankreich zeigte er, dass seine Form stimmt: Sowohl beim Rennen in Dippach als auch auf der zweiten Etappe des Grand Prix de la Communauté d’Agglomération Sarreguemines Confluences durfte er jubeln. 

„Eigentlich bin ich in einer guten Form“, sagt der für den VC Unité Schwenheim aktive Radsportler. „Die Erkältung kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Wenn ich das aber noch in den Griff bekomme, dann kann ich bestimmt eine gute Flèche fahren.“ Für Meyers ist es der vierte Start bei der Flèche du Sud. Das große Ergebnis blieb bis jetzt aus, doch das soll sich bei der 74. Ausgabe dieses Jahres ändern. „Ich fokussiere mich gerne auf Etappen, um in eine Ausreißergruppe zu fahren. Ich bin ein aggressiver Fahrer, der gerne den Sprung in die Gruppe schafft. Leider hat es bei der Flèche noch nicht geklappt.“

Start etwa 100 Meter von zu Hause entfernt

Für Meyers ist es sowieso ein besonderes Rennen. Gleich der Start des Prologs am Mittwoch findet etwa 100 Meter von seinem Haus in Düdelingen entfernt statt. „Auch die erste Etappe führt noch mal durch Düdelingen. Ich will meinen Freunden da etwas bieten, das wäre schön. Es auf dieser Etappe in die Echappée zu schaffen, wäre ein Highlight.“ Die Freiheiten von seinem Team wird er bei seinem Heim-Rennen bekommen. „Wir haben keinen richtigen Leader am Start. Wir wollen aggressiv fahren und in die Gruppen kommen. Timothé Gabriel wird sicher vorne mitfahren, aber ein wenig habe ich auch das Gesamtklassement im Auge.“

Der Düdelinger will sich bei der Flèche du Sud noch einmal empfehlen. Meyers ist bewusst, dass das Etappenrennen der Vélo-Union Esch ein echtes Karriere-Sprungbrett sein kann. Gleichzeitig weiß er auch, dass mit 25 Jahren die Uhr schneller tickt. „Ich würde gerne den Sprung in ein Conti-Team noch mal schaffen. Ich weiß, dass das in meinem Alter nicht mehr einfach wird. Ich will mich bei der Flèche in diesem Jahr zeigen. Wenn das aber nicht klappt, dann geht die Welt auch nicht unter. Ich mache mir aber keinen Druck. In den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass es dann nicht klappt. Die Vorfreude ist größer.“ 

Optimismus trotz Erkältung

In Freiburg hat Meyers Journalismus studiert und seinen Bachelor-Abschluss gemacht. In Brüssel will er gerne noch seinen Master machen, wartet aber noch auf eine Rückmeldung. Praktische Erfahrungen sammelt er im Journalismus als freier Mitarbeiter bei RTL. Seit 2022 fährt er für den VC Unité Schwenheim. Der Kontakt entstand durch seinen Trainer Fränk Schleck. „Ich habe in Freiburg studiert und ein Team in der Nähe gesucht. Fränk wusste, dass das ein anständiges Team ist.“ 

Beim französischen Klub hat Meyers mit Mats Berns einen weiteren luxemburgischen Teamkollegen. Berns wird aber nicht an der Flèche du Sud teilnehmen, er ist mit der FSCL bei der gleichzeitig stattfindenden Course de la Paix in Tschechien am Start. Dank seines Klubs macht Meyers weiterhin Fortschritte. „Ich darf einige 2.2-Rennen fahren wie den Circuit des Ardennes. Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich Rennen besser lesen kann. Ich verstehe, wann Gruppen rausgehen. Auch wenn eine Stunde lang voll gefahren wird und keine Gruppe rausgeht, darf man den Kopf nicht senken. Nach 1:10 Stunde kann dann die richtige Gruppe gehen.“ 

Für Meyers hieß es am Montag dann erst mal viel Kamillentee und Ruhe. Für den Dienstag sah seine Prognose am Montagvormittag anders aus. „Egal wie es geht, morgen (Dienstag) werde ich auf das Rad steigen.“