Donnerstag6. November 2025

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Formel 1Wolkig mit Aussicht auf Drama: Verstappen hofft auf Chaos in Brasilien

Formel 1 / Wolkig mit Aussicht auf Drama: Verstappen hofft auf Chaos in Brasilien
Max Verstappen fuhr vor einem Jahr in Brasilien bei Regen von Platz 17 zum Sieg Foto: AFP/Carl de Souza

Max Verstappen braucht im WM-Endspurt weiterhin Siege in Serie, darf sich keinen Ausrutscher erlauben. Wie praktisch für den Weltmeister, dass es am Wochenende in Brasilien weitergeht.

Es braut sich schon wieder etwas zusammen über Interlagos, und Max Verstappen hat wirklich überhaupt nichts dagegen. „Es kann dort stark regnen“, sagt der Weltmeister über den Großen Preis von Brasilien, „das kann zu ganz schön verrückten Rennen führen.“ In der Tat gehört ein gewisses Chaos irgendwie dazu, wenn die Formel 1 auf der Traditionsstrecke fährt – und Verstappen kommt in schöner Regelmäßigkeit besonders gut damit klar.

Am Sonntag kann er zum dritten Mal in Folge in Sao Paulo gewinnen, er sollte es tun, will er weiter eine Rolle im WM-Kampf spielen: Nach seinem bemerkenswerten Lauf seit dem Spätsommer sind es nur noch 36 Punkte Rückstand auf WM-Spitzenreiter Lando Norris, 35 fehlen auf dessen McLaren-Kollegen Oscar Piastri. Das oft so wilde Rennen kann nun der nächste große Schritt werden auf dem Weg zum fünften Titel in Serie. Läuft es schlecht, kann aber auch schon alles vorbei sein.

Und was alles passieren kann in Sao Paulo, zeigt ein Blick auf das Rennwochenende vor zwölf Monaten. Interlagos warf dem Weltmeister einiges in den Weg, er startete als 17. ins Rennen – und fuhr auf nasser Strecke dennoch zum Sieg, es war eine der bemerkenswerten Leistungen in der Karriere des Niederländers. „Das war sehr emotional und auch ein wichtiger Moment für die Meisterschaft“, sagt Verstappen rückblickend.

Ungewisse Kräfteverhältnisse

Und weil die Kräfteverhältnisse gerade ungewiss wirken – Norris holte vor zwei Wochen in Mexiko den ersten McLaren-Sieg seit Ende August – sehnt man bei Red Bull den Regen geradezu herbei. Wenn es nass werde, sagte Motorsportberater Helmut Marko im Interview mit RTL/ntv, „dann steigen unsere Chancen, vor beiden McLaren zu sein.“ Red Bull und Verstappen hätten dort schließlich schon „mehrfach Wunderleistungen“ vollbracht.

In den Tagen vor dem Rennen hängen jedenfalls dunkle Wolken über der Elf-Millionen-Metropole, ob aber tatsächlich etwas herunterkommt, das ist ungewiss, und auch das ist typisch Sao Paulo im November: Die Vorhersage ändert sich täglich. Regen am Samstag wären Sprint und Qualifying (15.00 und 19.00 Uhr) ist möglich, Regen ist auch am Sonntag während des Rennens (18.00 Uhr/jeweils RTL Zwee) möglich, planbar ist aber wenig. Im vergangenen Jahr musste gar das Qualifying wegen schwerer Niederschläge kurzfristig auf den Sonntag verschoben werden.

Brasilien könnte also zur nächsten großen Chance werden für Verstappen, das zeigt allein der Blick auf die Zahlen: An einem Wochenende mit Sprint sind 33 Punkte zu gewinnen, viel größer ist der Rückstand des Weltmeisters ja gar nicht mehr. Gleichzeitig schwebt aber auch die Möglichkeit des abrupten Endes der Aufholjagd über jedem der verbleibenden vier Rennwochenenden. Ein Ausfall, und Verstappen hätte wohl keine Titelchance mehr. Das Chaos von Sao Paulo birgt eben seine Risiken – auch für Verstappen. (SID)