Freitag31. Oktober 2025

Demaart De Maart

Radsport„Wir dürfen keine Passagiere sein“: Bob Jungels vor der Ardennen-Woche im Tageblatt-Interview

Radsport / „Wir dürfen keine Passagiere sein“: Bob Jungels vor der Ardennen-Woche im Tageblatt-Interview
Das Ineos -Grenadiers-Team um Bob Jungels (ganz rechts) bei der Vorstellung des Amstel Gold Race Foto: Ineos Grenadiers/X

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

18 Renntage hat Bob Jungels vor dem Start des Amstel Gold Race am vergangenen Sonntag in den Beinen gehabt. Sowohl bei Paris-Nice als auch bei den Flandern-Klassikern arbeitete der 32-Jährige für sein britisches Team Ineos Grenadiers. Vor dem Start des Amstel Gold Race hat das Tageblatt mit dem Sieger von Liège-Bastogne-Liége 2018 Bilanz über die erste Saisonhälfte gezogen. Bei den Ardennen-Klassikern will er nun noch mal seine Erfahrung ausspielen. 

Tageblatt: Bob Jungels, wie ist Ihre Form?

Bob Jungels: Nach der Flandern-Rundfahrt war ich ziemlich kaputt und zu Hause. Ich war nicht krank, sondern einfach nur müde. Ich habe es über ein paar Tage ruhig angehen lassen, aber bin jetzt froh, in den Ardennen zu sein. Das ist immer eine besondere Woche für mich und auch für Luxemburg. Es ist immer cool, ich freue mich sehr darauf. Die Form sollte jetzt stimmen. Schauen wir mal, was wir hier machen können. 

Welche Bilanz ziehen Sie aus den Flandern-Klassikern?

Für die Rolle, die ich im Team hatte, war es ganz gut. Ich war ganz froh, mich durchgesetzt zu haben, und konnte dem Team helfen, sich zu platzieren. Es sind aber immer sehr schwere Rennen. Meine Bilanz ist mit der vom Team vergleichbar. Wir haben gut gearbeitet und viel probiert. Beim E3 hatten wir mit Filippo (Ganna) ein Podium erreicht (wurde Dritter). Das große Ergebnis hat gefehlt, aber wir können insgesamt zufrieden sein. 

Bei den Ardennenklassikern hat Ihr Team nicht den ganz großen Favoriten dabei. Ist es dennoch das Ziel, jetzt nach dem fehlenden großen Ergebnis zu jagen?

Wie gesagt, es wird immer schwieriger, Rennen zu gewinnen. Vor allem Eintagesrennen sind immer einigen „Aliens“ vorbehalten, die wir dabei haben (lacht). Wir müssen realistisch bleiben, aber uns auch sagen, dass wir keine Passagiere sein dürfen. Mit Axel (Laurance) und Magnus (Sheffield) haben wir zwei Leute, die vorne mitfahren können und auch im Finale etwas machen können. Wir müssen uns zeigen.

Was wird Ihr Job in den Ardennen sein?

Ich versuche, die acht Jahre Erfahrung, die ich hier habe, einzusetzen. Wer weiß? Die Form stimmt und die Klassiker sind speziell. Mal sehen, wie es läuft. 

Das bedeutet, dass Sie es nicht ausschließen, ein persönliches Resultat einzufahren?

Ausgeschlossen ist es nicht, aber ich habe ganz klar meine Rolle zugeteilt bekommen. Im Vorfeld soll ich den Jungs helfen, dann wird es hinten raus für mich schwieriger. Aber wenn du mal in einer Gruppe dabei bist, warum sollte ich nicht mitfahren? Aber ich bin primär ganz klar für Axel und Magnus hier.

Wie gehen Sie Liège-Bastogne-Liège, das Rennen, das sie 2018 gewonnen haben, am kommenden Sonntag an?

Liège-Bastogne-Liège ist immer sehr speziell, da kann viel passieren. Aber mit den zwei großen Favoriten Remco (Evenepoel) und Tadej (Pogacar) wird es ein ganz anderes Rennen. Es wird viel schwieriger. Wir müssen agieren und dürfen nicht nur reagieren. Wenn sie losfahren, dann ist nicht mehr viel zu machen. 

Wie oft fiel der Name Pogacar heute Morgen (Sonntag) beim Briefing vor dem Amstel Gold Race?

Nicht oft. Wir machen unser eigenes Ding und allen ist bewusst, dass nicht viele mit ihm mitgehen können, wenn er losfährt. Wir konzentrieren uns auf uns und dann läuft das Rennen, wie es läuft. 

Ineos enttäuscht beim Amstel Gold Race

Beim Amstel Gold Race hat Ineos das von Jungels angesprochene Top-Ergebnis nicht erreicht. Bester Radsportler des Teams war Axel Laurance als 49. auf 5:39 Minuten. Magnus Sheffield wurde 51. auf  7:04 Minuten, Bob Jungels beendete das Rennen vorzeitig.