Ben Krecké ist 24 Jahre alt, Student und Fußballer. Seit Januar 2024 ist er bei der Jeunesse Biwer lizenziert. In den Saisons davor spielte er u.a. für die Reserven der Escher Jeunesse. Bänderverletzungen, Probleme mit der Wade oder Schmerzen aufgrund einer Schambeinentzündung: Die eigene Sportlerkarriere wurde immer wieder unfreiwillig unterbrochen. Die Begeisterung für das runde Leder aber nie. Nach einem Bachelor-Abschluss in Sportwissenschaften an der Differdinger Lunex entschied er sich für ein Fernstudium an der Global Business School in Barcelona.
Letzteres neigt sich gerade dem Ende zu. Bei einem der noch fehlenden Puzzlestücke handelt es sich um die Master-These. Ausgesucht hat er sich dafür ein Thema, über das nicht viele Statistiken und Zahlen existieren: die Wahrnehmung der BGL Ligue. Obschon man in Spanien keinen direkten Bezug zum luxemburgischen Fußball habe, sei es kein Problem gewesen, die Professoren zu überzeugen: „Sie haben uns nur angeraten, uns für ein Thema zu entscheiden, bei dem man viele Probleme ausmachen könne, es gleichzeitig aber auch Lösungsansätze geben würde.“
Ich wollte neben der Sicht der Zuschauer auch die Klubs zu ihren Erfahrungen befragen. Es gab von den 16 aber nur eine Rückmeldung.

Bis zum 20. August sammelt er noch Daten über eine digitale Umfragen-Plattform. Obschon der Name der Liga auf dem Fragebogen nicht klar formuliert wird, zielen die Fragen auf die Zustände in der BGL Ligue hinaus. Der Anklang bei den betroffenen Vereinsverantwortlichen fiel allerdings bislang mehr als nur bescheiden aus: Nur ein Verein aus der höchsten Liga hat dem Student den anonymen Fragebogen zurückgeschickt. „Die Studie besteht aus zwei Teilen. Ich wollte neben der Sicht der Zuschauer auch die Klubs zu ihren Erfahrungen befragen. Es gab von den 16 aber nur eine Rückmeldung. Das Interesse bei den Zuschauern war groß, bei den Vereinen nicht.“
„Immer die gleichen Töne“
Mit groß sind die 360 Umfragebögen gemeint, die er nach einem Aufruf in den sozialen Medien im Postfach hatte und die nun ausgewertet werden müssen. „Wenn man am Spielfeldrand steht, hört man immer die gleichen Töne: Früher war alles besser, es spielen keine jungen Luxemburger und die Zuschauerzahlen sinken. Bislang gab es für diese Behauptungen aber keine wissenschaftliche Basis. Deshalb brauche ich diese Daten.“ Eigentlich hatte Krecké zunächst mit 50 Antworten gehofft, war letztlich auch vom Andrang überrascht. Die Teilnehmer werden nach der Regelmäßigkeit ihrer Stadionbesuche befragt oder um ihre Meinung zu den aktuellen Schwächen der Attraktivität (z.B.: wenig Topstars, schwaches Niveau oder auch mangelnde Berichterstattung) gebeten. Auch die Eintrittspreise kommen zur Sprache.
Zur Umfrage
Wer noch in den nächsten Tagen an der Umfrage teilnehmen will, findet den Link auf dem Facebook-Profil von Ben Krecké. Das Ganze bleibt übrigens anonym.
Ende des Monats muss er seine Auswertungen einreichen. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl ist aber schon jetzt ein klarer Trend erkennbar: „Die größten Schwächen der Liga sind laut den Angaben der Umfrage die leeren Stadien sowie die geringe Zahl an einheimischen Spielern. Es handelt sich um einen Teufelskreis: Wenn mehr Menschen ins Stadion gehen würden, wäre das ein besseres Argument bei Sponsoren usw.“
Die positive Erkenntnis sei aber, dass es eben noch immer diese Begeisterung für besondere Momente in der Saison gibt, etwa die „Barrage“-Woche. „Das Problem ist meiner Meinung nach die Struktur des Luxemburger Fußballs. Es müsste unbedingt eine Reform geben und ein neuer Meisterschaftsmodus kommen. Ich meine damit, dass ein System mit Play-off und Play-down anvisiert werden sollte.“ Es seien seine eigenen Vorschläge und diejenigen, „die man aus Gesprächen immer wieder hört. Zudem sind es Ideen aus Artikeln und Literatur zum Thema.“
Welche Lehren später aus den Daten seiner Masterarbeit gezogen werden, weiß Krecké logischerweise nicht. Ab dann liegt der Ball nicht mehr bei ihm. „Mir ist es wichtig, mögliche Wege aufzuzeigen und Denkanstöße zu geben. Die Tendenz ist schon seit Jahren negativ. Jetzt hat man das aufgrund der Zahlen noch mal schwarz auf weiß und den Beweis, dass etwas unternommen werden muss.“
De Maart

Léiwen Här Krecké !
Ech fannen är Iddi eng Masterarbecht iwer de Fußball an der BGL-Ligue ze schreiwen absolut luewenswert ! Ech wéß elo net op der dat Argument hei wëllt an är Thèse mat afléisse loossen, mais ech mengen et as viläicht dat wichtegst: nämlech d‘Primen vun der UEFA fier d‘Erréchen vun enger europäescher Coupe. Ob Quali fier d‘Champions League, Europa League oder Conference League, do fléissen honnert dausenden Euro ! Z.B. as haut am Tageblatt ze liesen dass Déifferdeng ‘03 bis elo schon 1,71 Mio € secher huet (durch d‘Erréchen vun de Playoffs an der Conference League). Sollten se déi packen, kommen nach eng Kéier 3,17 Mio € dobäi ! An et sin genau esou‘ Sommen wou‘ die méscht Veräinsdirigenten am Fokus hun, an hiere Budget dorobber ausrichten. Dat héscht dass se, vier déi Zieler ze erréchen, die bescht méiglech Mercenairen engagéieren (mat oft e puer Dausend € fix Gehälter pro Mou‘nt !). Wäll mat letzebuerger „Eigengewächse“, oder brav Jugendspiller aus dem Veräin errécht én dat net, zumindest net „dans l‘immédiat“; a Gedold as engem ambitionéierten Präsident, Trainer oder Manager net séng Stärkt. Dofier wär ech frou‘h wann én emol ganz genau kéint gewou‘er gin wéivill: a) de Champion vu Primen kritt (fier den Titel, die 1. Quali an der Champions League, a spéider an der Conference League), b) de Coupegewënner fier d‘Europa League an c) den 2. respektiv 3. oder 4. vum Championnat fier d‘Conference League.
Wäll ech mengen ganz vill Leit hei am Land wëssen näischt Genaues iwer déi Primen, an dé Moment géifen se villes verstoen, och wann se, wéi ech, dat awer net guthaalen wéi aus déne Grënn d‘Jugend an die lokal Spiller lénks leie gelooss gin. Wäll wa jidderén, sou‘ ze soen mat engem „Gentleman‘s agreement“, op maximal 2-3 Mercenairen géif setzen, géif jo awer all Joer eng Équipe Champion, an 2-3 aaner Équipen géifen eng Coupe d‘Europe spillen mat mega Primen ! A mär hätten domadder erem méi Identitéit mat eise Veräiner a forcément d‘Chance erem méi Zuschauer op eisen Terrains ze gesin !
Weiderhin vill Spass mat ärer Masterarbecht👍