Mehr Spannung als in dieser Kategorie war wohl kaum möglich: Bei den Juniorinnen unter 57 kg waren Athletinnen mit sehr unterschiedlichen Stärken gemeldet. Gesamtsiegerin wurde Nataliia Maha aus der Ukraine – der Nation, die wohl die meisten Subjunioren und Junioren ins Rennen schickte –, indem sie 415 kg insgesamt zur Strecke brachte, darunter 162,5 kg im Kreuzheben. Im Bankdrücken hingegen ließ Eerika Pilosaari aus Finnland jegliche Konkurrenz hinter sich und folgte der Goldmedaillengewinnerin mit nur 2,5 kg Rückstand in der Gesamtwertung. Stärkste im Squat war hingegen Alexandra Cazacu mit 167,5 kg.
Noch ein Eisen im Feuer

Am Ende sollte sich die Entscheidung im Deadlift zwischen der Rumänin und der Luxemburgerin abspielen. Und hier war Hochspannung angesagt: Zuerst waren die beiden mit jeweils 150 kg angemeldet. Doch dann erhöhten die Coaches auf 152,5. Ein Spiel mit dem Feuer – doch Weydert bewies nicht nur starke Nerven, sondern brachte auch dieses Gewicht souverän zur Strecke. Aufgrund des Körpergewichtsunterschieds gewann sie mehr Punkte als ihre direkte Konkurrentin mit der gleichen Last.
Mit Freudentränen kletterte sie auf Rang zwei in ihrer Paradedisziplin, dem Kreuzheben. Im Bankdrücken erhielt sie eine Bronzemedaille für ihre 75 kg, in der Kniebeuge schaffte sie die 135 kg beim dritten Versuch. 362,5 kg und ein vierter Platz sprangen in der Gesamtwertung für die Luxemburgerin heraus, die mit ihrem Wettkampf hochzufrieden war. „Wenn man bedenkt, dass die anderen Athletinnen schon seit vielen Jahren im Equipped antreten und ich zum ersten Mal, lief es super“, lautete ihr Fazit gegenüber dem Tageblatt.
Feiereisen nur mit gültigen Versuchen, Parage stark im Bankdrücken

Doch auch die männlichen Junioren aus Luxemburg zeigten bis zum Ende „Fighting spirit“, auch wenn der Wettkampf nicht für alle wie erwartet lief. Ben Feiereisen, Junior unter -93 kg und aktuell Student in Holland, scheint den Dreh im Equipped raus zu haben – wie sonst ist es zu erklären, dass von den neun Versuchen kein einziger ungültig war? Vor allem das Bankdrücken sah fast wie Aufwärmübungen auf. Fest steht: Es ist noch mehr möglich, aber für einen ersten Wettkampf im Equipped verleiht diese Sicherheit Selbstbewusstsein für die Zukunft. Jeweils 220 kg in Squat und Deadlift sowie 125 kg im Bench Press ergeben 565 kg und Platz vier. Gesamtsieger bei den -93-Junioren wurde der Norweger Ludvik Moen mit 875 im Endergebnis.

„Es lief nicht so wie geplant“, lautete hingegen das erste Fazit von Philippe Parage. Zum einen war die +120-Klasse sehr stark besetzt, mit einem Goldmedaillengewinner, dem Schweden Axel Isberg, der fast 1.000 kg hob. Zum anderen schien beim Luxemburger im Kreuzheben der Wurm drin zu sein. Nach einem Sicherheitsversuch von 282,5 nahm er zweimal die 292,5 in Angriff, konnte die Last aber nicht fixieren. Positive Punkte gab es dennoch: Parage konnte in seiner laut eigenen Angaben schwächsten Disziplin, dem Bankdrücken, einen Landesrekord aufstellen, der ebenfalls zur neuen nationalen Bestmarke in der Gesamtwertung beitrug. Der Rekord im Bench Press steht nun bei 205 kg. Das intensive Training unter Alain Hammang scheint Früchte getragen zu haben.
Mit einem tränenden Auge blickt Parage nun in die direkte Zukunft. Dies ist sein letztes Jahr als Junior: Danach werden die Trauben noch höher hängen, denn in der Open-Klasse wehe ein anderer Wind, so der Athlet.
De Maart


















































































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