Sonntag9. November 2025

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Wer kann die Flügelzange bremsen?

Wer kann die Flügelzange bremsen?
(Tageblatt-Archiv/Gerry Schmit)

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Im EM-Qualifikationsspiel gegen die Ukraine am Sonntag ist die erste Aufgabe der FLF-Auswahl, die gefährliche gegnerische Flügelzange zu stoppen. Doch genau dieses Problem bereitet Nationaltrainer Luc Holtz Kopfzerbrechen.

Evgen Konoplyanka links, Andriy Yarmolenko rechts. Die ukrainische Flügelzange verbreitet, wo sie hinkommt, Angst und Schrecken. Im Hinspiel am 15. November in Luxemburg erzielte Yarmolenko alle drei Treffer. Dreimal auf die gleiche Art und Weise, aber dreimal unnachahmlich.

Der Star von Dynamo Kiew hat gerade seine stärkste Saison hinter sich. In 26 Erstligaspielen und elf Europapokalspielen kam der 25-Jährige auf zusammengerechnet 19 Tore und 21 Vorlagen. Sein kongenialer Partner Konoplyanka machte es nicht viel schlechter. Mit Dnjepr Dnjepropetrowsk zog der gleichaltrige Konoplyanka überraschend ins Finale der Europa League ein und unterlag dort nur knapp dem FC Sevilla.

Kopfzerbrechen

Wie die „Roten Löwen“ gegen diese überragende Flügelzange bestehen sollen, weiß Luc Holtz zurzeit noch nicht so recht. Eigentlich war Christopher Martins als Linksverteidiger eingeplant, um Yarmolenko zu stoppen. Doch nachdem Martins wegen „körperlicher und mentaler“ Schwäche nach Hause geschickt wurde, geht die Suche nach einer Lösung von vorne los.

Kapitän Mario Mutsch, der zuletzt mal im zentralen Mittelfeld, mal als hängende Spitze und gegen Moldawien gar als Stürmer auflief, könnte die Rolle auf dem Flügel übernehmen.

Mittelfeld

Im zentralen Mittelfeld könnte Ben Payal nach zuletzt überzeugenden Leistungen den Weg in die Startelf zurückfinden. Luc Holtz wird gegen die Ukraine wohl ein 4-1-4-1 aufbieten. „Beim 0:0 gegen Moldawien haben mir die Mittelfeldspieler zu wenige Lösungen für ihre Mitspieler angeboten. Das muss sich gegen die Ukraine ändern“, so Holtz. In der Viererkette wird der leicht angeschlagene Kevin Malget den verletzten Mathias Jänisch ersetzen. Wer als einzige Sturmspitze auflaufen wird, ist derzeit unklar. Weder David Turpel noch Maurice Deville überzeugten gegen Moldawien. Eine Lösung wäre Dan da Mota, der aber auch ein wichtiger Baustein auf dem Flügel sein könnte.

Bei der 0:3-Niederlage im Hinspiel bemängelte Nationaltrainer Luc Holtz die mangelnde Chancenverwertung seiner Mannschaft.

„In der ersten Halbzeit hätten wir mit 2:0 führen müssen. Stattdessen lagen wir 0:1 zurück. In letzter Zeit haben wir ein paar Extraschichten vor dem Tor eingelegt, hoffentlich wird sich dies bald auszahlen.“

Probleme

Am Sonntag will man in der westukrainischen Stadt Lwiw alles anders machen. Dabei werden die „Roten Löwen“ mit drei Problemen konfrontiert.

Erstens die Hitze. 32 Grad sind für Sonntag vorhergesagt.

Zweitens der Druck. Die Ukraine hat als Drittplatzierter der EM-Qualifikationsgruppe C bereits drei Punkte Rückstand auf Spanien und sechs Punkte Rückstand auf die Slowakei.

Drittens das Nationalitätsgefühl. Seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise identifizieren sich die Menschen in der ehemaligen Sowjetrepublik noch stärker mit ihrem Land. Für die Gelb-Blauen ist ein Sieg gegen Luxemburg eine Frage der Ehre.

Davon will Luc Holtz nichts wissen. „Wir haben noch nicht über den Konflikt geredet und werden es auch nicht tun. Im Sport wird bereits zu oft über Politik geredet, das müssen wir nun nicht auch noch tun.“

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