Am Wochenende tritt sie gegen die Weltelite an und wenige Tage danach vertritt die Olympiakandidatin die
Luxemburger Farben bei den Spielen der kleinen Staaten in Liechtenstein.
Für die 25-Jährige ist der Grand Slam in Moskau aber ebenso eine Pflichtaufgabe wie die JPEE in Liechtenstein, wobei die Spiele auch eine Herzensangelegenheit sind. Das Moskauer Turnier ist sportlich und finanziell eine Herausforderung. Bei Preisgeldern von 154.000 $ könnte sich der Auftritt in der russischen Hauptstadt als lohnend erweisen. Und sportlich allemal, da der Countdown für die Olympischen Spiele 2012 in London angelaufen ist.
Dringend Punkte benötigt
Grand Slams haben nach einer WM die höchste Wertigkeit und demzufolge kann man viele Weltranglistenpunkte sammeln. Und diese Punkte entscheiden über eine olympische Teilnahme. Das Olympiaranking hat eine spezielle Rechnung mit der Addition der besten Ergebnisse aus zwei Qualifikationsperioden, mit Abzügen der Auswahlkriterien. Aktuell steht die Luxemburgerin auf einem 12. Qualifikationsplatz und wäre in London dabei.
Da sich aber nur 14 Judokas über dieses Klassement direkt qualifizieren benötigt Marie Muller dringend Punkte, um ihre Teilnahme zu sichern. Zumal die Bonnewegerin in dieser Hinsicht zuletzt nicht sonderlich erfolgreich agierte.
Hochkarätig besetzt
Das Problem ist, dass die Luxemburgerin sich nicht allein in dieser Situation befindet. Für die Kämpfe in der „Luhniki“-Arena sind 501 Judokas aus 62 Ländern gemeldet, 302 Männer und 199 Frauen. Die Kategorie von Marie Muller (-52 kg) ist mit 36 Kämpferinnen top besetzt.
Aber neben der Masse überzeugt vor allem die Klasse in Moskau, denn diese Gewichtsklasse kann 18 Judokas aus den Top 20 der Weltrangliste aufweisen. Mit dabei ist auch die zweifache Weltmeisterin und Weltranglistenführende Yuka Nishida (JAP). Fehlen tun nur die Olympiadritte Misato Nakamura (JAP, WR-2) und die Kubanerin Yanet Bermoy Acosta (WR-8). Marie Muller ist in der Weltrangliste um 2 Plätze zurückgefallen, auf Rang 15. Mit dieser Platzierung ist die Chance aber groß, mit einem Freilos starten zu dürfen. Vielleicht wäre aber eine leichte Gegnerin in der ersten Runde als Aufwärmprogramm die bessere Alternative, beispielsweise Abi Betsabe Cardozo Madaf (ARG, noch ohne Wertung).
Auslosung
Dass sie fähig ist, fast alle Gegnerinnen zu schlagen, das konnte die Luxemburgerin schon einmal bei einem Grand Slam unter Beweis stellen, als die vor fast genau einem Jahr (21. Mai) in Rio de Janeiro die Silbermedaille gewann. Vieles hängt von der Auslosung ab, reichlich Lospech würden Nishida oder Priscilla Gneto (WR-14) bedeuten, denn auch gegen die Französin kämpfte sie zuletzt erfolglos.
Die Auslosung findet am Freitag um 14.00 Uhr im Crown Plaza statt.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können