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Interims-Nationaltrainer Luc Holtz vor seinem ersten Länderspiel am Mittwoch gegen Wales

FUSSBALL – Am Mittwoch Abend um 19.45 Uhr Ortszeit (20.45 Uhr in Luxemburg) wird Luc Holtz erstmals als Hauptverantwortlicher auf der Bank der Luxemburger A-Nationalmannschaft sitzen. Dabei hätte vor über einer Woche noch niemand so etwas erahnen können. Luc Holtz blickt auf eine ereignisreiche Woche zurück … will aber noch nicht zu viel über die Zukunft reden.

Aus Swansea berichtet „T“-Redakteur Christophe Junker

Tageblatt: Luc Holtz, seit Dienstag vergangener Woche sind Sie Interims-Nationaltrainer. Wie sieht Ihr Alltag seitdem aus?
Luc Holtz: „Sehr viele Telefonate, sehr viel organisieren und sehr viel Einsatz, um die Partie gegen Mönchengladbach vorzubereiten. Mir blieben dafür nur 20 Stunden Zeit. Und dann hatte ich nur vier Tage Zeit, um die bestmögliche Mannschaft auszuwählen, die nach Wales mitfährt. Ich habe versucht, so wenig wie möglich zu verändern und so wenig wie möglich Fehler zu begehen im Hinblick auf morgen.“

„T“: Sind die 18 Spieler hier in Wales Ihre Wahl oder noch die von Guy Hellers?
L.H.: „Ich habe versucht, so viel wie möglich dem Rechnung zu tragen, was sich Guy Hellers gedacht hat, als er die Spieler kontaktierte. Ich will die Spieler auch in ihrem vertrauten Umfeld lassen, das sie kennen. Auch taktisch kann ich in einer Woche nicht großartig was ändern.“

„T“: Muss überhaupt etwas geändert werden? Der Trainer Guy Hellers scheint etwas Solides hinterlassen zu haben.
L.H.: „Eben. Jeder Trainer hat mit Sicherheit seine Ideen. Der eine spielt gerne so, der andere lieber so. Der eine offensiver, der andere defensiver. Das, was die Spieler können, werden wir beibehalten, so gut es geht. Das heißt kompakt stehen, gut verteidigen.“

„T“: Einzig Billy Bernard ist neu im Kader. Ist es für ihn von Vorteil, Ihre Trainingsarbeit bereits gut zu kennen (siehe auch Einer, der keine Konkurrenz fürchtet.)?
L.H.: „Ich wusste von vornherein, dass Jeff Strasser fehlen würde in der Innenverteidigung, wie auch Kevin Malget. Zu allem Überfluss hat sich Ante Bukvic am Sonntag die Bänder im Sprunggelenk überdehnt und im defensiven Mittelfeld fällt Ben Payal aus. Ich weiß, wie sehr sich Billy im letzten Jahr weiterentwickelt hat und kenne ihn gut. Ich war der Meinung, dass er es verdient hat, hier dabei zu sein. Es ist sicher von Vorteil, wenn man die Arbeit des Trainers kennt. Ich habe jetzt aber einen anderen Kader zur Hand als den, den ich gewohnt war zu haben. Diese Gruppe muss, wie auch ich, die Launen jedes Einzelnen kennenlernen. Guy Hellers hatte seinen Charakter, ich habe meinen.“

„T“: Ist bei Luc Holtz ein längeres Engagement als Nationaltrainer eingeplant?
L.H.: „Alles, was jetzt geschrieben wird, sind Spekulationen. Mein Gedanke ist derzeit nur, meine Interimsaufgabe so gut es geht auszufüllen. Was danach kommt, liegt nicht mehr in meinen Händen, sondern in denen des FLF-Verwaltungsrats. Ich bin jetzt zwei Jahre im Haus, sie kennen meinen Charakter und meine Philosophie, wie ich arbeite. ‚Et pour le reste …’“

„T“: Wie sind denn die ersten Gespräche miteinander verlaufen?
L.H.: „Wir haben weiter noch nicht miteinander gesprochen, eben weil alles so schnell gehen musste. Die einzigen Gespräche, die ich führen musste, waren, um den ein oder anderen Spieler von seinen Verpflichtungen freizubekommen. Wie bei Kevin Malget mit Aachen oder Michel Kettenmeyer, der beruflich verhindert ist.“

„T“: Nehmen wir an, die FLF will Sie verpflichten. Was würde das für Sie privat und beruflich bedeuten?
L.H.: „Falls es so sein sollte … Also, noch mal: Ich stehe zur Verfügung. Wer mich kennt, weiß, dass ich keine halben Sachen mache. Das heißt, ‚congé sans solde‘ bei der Spuerkeess und keine weiteren Diskussionen.“

„T“: Noch eine Frage: Wäre Charles Leweck ein interessanter Mann?
L.H.: „Über solche Sachen kann ich nicht diskutieren. Ich mache jetzt hier meinen Job.“

„T“: Falls …
L.H.: „Ich kenne den Spieler gut, weil er die richtige Einstellung hat, die nötigen Qualitäten besitzt und für Luxemburger Verhältnisse nicht der Schlechteste ist. Aber noch mal, jetzt über solche Sachen zu diskutieren, macht wenig Sinn.“