Die Vereinspräsidenten scheinen sich einig zu sein – und wollten durch ihre Pressemitteilung vom Dienstag wohl nicht nur Fernand Laroche den Rücken stärken, sondern als starke Einheit auftreten. Sozusagen zeigen sie sich damit gewillt, der Macht eines Spielerkollektivs mit voller Wucht entgegenzuwirken, damit sich ein ähnliches Szenario nicht wiederholt. Anders sind die Schlussforderungen nämlich nicht zu interpretieren: Man verstehe den Verdruss der Spieler, wolle aber gleichzeitig verhindern, dass Spielerstreiks zur Routine werden.
Die Pressemitteilung der LFL beginnt mit einem Aufruf an das Verständnis – und zwar für beide Seiten. „Der Respekt vor vertraglichen Verpflichtungen ist ein fundamentales Prinzip, nicht nur im Fußball. Jeder Verein hat die moralische und juristische Verantwortung gegenüber seiner Spieler und muss sich daran halten. Gleichzeitig muss jeder verstehen, dass alle Vereine ökonomisch schwere Zeiten erleben und sich finanzielle Probleme häufen, da ihre Partner (Sponsoren) nicht mehr in der Lage sind, ihre finanziellen Versprechen einzuhalten.“
Einen Streik als Ausdruck ihrer Lage zu wählen, ist für die LFL der falsche Weg: „Wir möchten betonen, dass wir die Spieler des Swift aufgrund der unangenehmen Situation, in der sie sich aufgrund der verspäteten Zahlungen, die der Grund für ihren Streik sind, befinden, voll und ganz verstehen und mit ihnen mitfühlen. Gleichzeitig sind die Methode, die sie gewählt haben, um ihren Unmut auszudrücken, und die Form der Erpressung, mit der sie ihren Verein unter Druck setzen wollen, in unseren Augen völlig unangebracht und stehen in völligem Widerspruch zu den Werten des Sports.“
Es sei nicht nur das Bild des Swift, sondern des gesamten Fußballs in Mitleidenschaft gezogen worden – was die FLF als „unbewusst und inakzeptabel“ betitelte. Zudem habe der Streik die Meisterschaft verfälscht. Die LFL-Vertreter werden sogar noch deutlicher, was die Zukunft der Spieler betrifft: „Da wir keine Form von Erpressung dulden können, möchten wir unterstreichen, dass, sollte es Spieler geben, die auf diese Weise ihre vertragliche Bindung zum Swift beenden wollen, sie während der kommenden Winterpause in keinem anderen LFL-Verein aufgenommen werden. Dies gilt für jeden Spieler des Swift Hesperingen, der auf dem Spielerbogen stand und sich weigerte, anzutreten.“
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