Zwar ist Triathlon ein Einzelsport, doch die FLTri-Athleten wollen am Sonntag beim Wettbewerb in Leeds vor allem im Kollektiv punkten. Denn sowohl Stefan Zachäus als auch Bob Haller haben ein gemeinsames Ziel: das Olympiaticket sichern. Die Ausgangslage lautet wie folgt: Stefan Zachäus steht auf Platz 60 im Olympia-Ranking und ist damit der beste Luxemburger. Aktuell geht der letzte Olympia-Startplatz an den Iren Russell White, der auf Platz 59 in diesem Ranking steht. Sollte Zachäus den Platz aufholen, wäre aber nicht er automatisch für Olympia qualifiziert, sondern erhielte die FLTri einen Startplatz für Luxemburg, den sie dann selbst an einen Athleten vergeben könnte.
In der Pressemitteilung vom Freitag erklärt Thomas Andreos, der Nationaltrainer, dass die Strategie „einfach“ sei: „Bob Haller muss sich in den Dienst von Stefan Zachäus stellen, damit dieser so viel Energie wie möglich während der Radstrecke sparen kann. Wenn es den Athleten verboten ist, sich gegenseitig direkt zu helfen, ist es aber erlaubt, in Gruppen zu fahren und zu laufen. Haller soll seinem Landsmann auf der Radstrecke so viel Schutz wie möglich geben und während des Laufes an seiner Seite sein, um ihm den Rhythmus zu geben.“ Haller wird seine persönlichen Ziele in Leeds also in den Hintergrund rücken – um sich dann vielleicht durch das gute Resultat von Zachäus die Hoffnung auf Olympia am Leben zu halten.
„Es ist gewagt, eine Teamstrategie in einer solch individuellen Sportart wie Triathlon einzugehen“, erklärt Andreos in der Pressemitteilung. „Die endgültige Auswahl für die olympische Startnummer sollte zwischen den beiden luxemburgischen Triathleten getroffen werden, die an diesem Wochenende in Leeds dabei sind.“
De Maart
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