Mittwoch5. November 2025

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Damen-BasketballVor der Pokalwoche: Für Michelle Dittgen kommen die Karriere-Highlights noch

Damen-Basketball / Vor der Pokalwoche: Für Michelle Dittgen kommen die Karriere-Highlights noch
Michelle Dittgen (in Schwarz) will sich mit dem T71 Düdelingen endlich ihren ersten Pokalsieg holen Foto: Fernand Konnen

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Bisher schrieben der Pokal und Michelle Dittgen keine Liebesgeschichte. Vor fünf Jahren gab es gegen Steinsel eine hohe Finalniederlage, 2020 stoppte die Pandemie sie und den Basket Esch einige Tage vor dem Endspiel gegen Hostert. Diese Woche will sich die Neu-Düdelingerin endlich mit dem Pokalwettbewerb versöhnen. 

Michelle Dittgen hat bisher keine guten Erinnerungen an das Endspiel der Coupe des Dames. „Gegen Steinsel haben wir 2017 ganz hoch (46:79, Anm. d. Red.) verloren. Dies war schade, denn wir hatten uns viel mehr erwartet.“ Nach der schnellen Sprunggelenksverletzung ihrer damaligen US-Amerikanerin Marshae Dotson waren Dittgen und die Escherinnen – mit Andrea Haris und den Hetting-Schwestern – gegen die haushohen Favoritinnen aus Steinsel chancenlos, die vor fünf Jahren noch von Erica Morrow angeführt wurden. Im März 2020 stoppte Corona schließlich ihren Angriff auf den Titel in letzter Sekunde. „Ich habe nie etwas in der Coque gewonnen“, lautet das momentane Fazit der 25-Jährigen, die auch ihren Wechsel zum amtierenden Meister erklärt. „Mit Esch sind wir immer ganz optimistisch in die einzelnen Saisons gestartet. Aber trotz viel Potenzial konnten wir die Erwartungen nie richtig erfüllen. Wir haben nie ganz unten, aber auch nie ganz oben mitgemischt. Die drei letzten Spielzeiten verliefen für mich alles andere als optimal. Zuerst war ich verletzt, dann wurde die Meisterschaft vorzeitig abgebrochen, ehe es letztes Jahr eine lange Unterbrechung gab.“ All diese Faktoren haben Dittgens Überlegungen zu einem Tapetenwechsel unterstützt: „Ich wollte etwas Neues probieren, denn ich besaß noch hohe Ambitionen. Ich hatte einige Optionen, aber beim T71 haben alle Bedingungen gepasst, die Art und Weise, Basketball zu spielen, der Trainer und schließlich das Team.“

Positive Bilanz

Hier steht sie nun auch wieder mit Mandy Geniets in ein und demselben Team. Die beiden Kaylerinnen haben ihre ersten Schritte gemeinsam bei den Red Miners gemacht, ehe es Geniets nach Düdelingen und Dittgen nach Esch verschlug. Einige Monate nach dem Wechsel von Esch nach Düdelingen ist die Bilanz ohne Zweifel positiv. Michelle Dittgen kann mit der ersten Phase der aktuellen Meisterschaft mehr als zufrieden sein. „Von Beginn an habe ich mich beim T71 wohlgefühlt. Dies hat viel mit Jérôme (Coach Altmann, Anm. d. Red) zu tun. Meine Rolle im Team war sofort klar. Dass die Integration absolut gelungen ist, hat nicht nur mit den positiven Resultaten zu tun. Es macht richtig Spaß, in Düdelingen zu agieren. Alles stimmt, auf dem Parkett und daneben.“

Die Qualifikationsrunde konnte mit einer außergewöhnlichen weißen Weste abgeschlossen werden. Nach einer positiven Serie von 19 Spielen gab es den bisher ersten und einzigen Ausrutscher. Die Erfolgswelle hat ihre Gründe. „Jeder hat im Team seine Freiräume und wir kennen die Stärken unserer Mitspielerinnen. Diese versuchen wir gezielt einzusetzen. Egal wie wir rotieren, wir finden immer die entsprechenden Lösungen. Es existiert kein Egoismus, ein jeder spielt für den anderen. Dies erklärt auch, dass unsere Jüngste, Ehi Etute, ihre Rolle spielen kann, und wir setzen sie gerne in Szene. Es herrscht nie das Gefühl, dass es im Team Konkurrentinnen gibt.“ Und dies gilt auch für die Profispielerinnen. Meistens haben diese eine Tendenz, die Partien zu dominieren. Beim T71 ist dies nicht der Fall, sowohl Shalonda Winton (die in den vergangenen Wochen jedoch krankheitsbedingt fehlte) als auch Laina Snyder erweisen sich als absolute Teamplayer. „Das Kollektiv ist der Grund für unseren enormen Erfolg. Wir kennen kaum Schwachstellen. Ich persönlich hatte diese Siegesserie nicht so erwartet. Wir haben von Partie zu Partie geschaut und keinen Gegner auf die leichte Schulter genommen.“ Auch nicht Ettelbrück, wo es die einzige Saisonniederlage gab.

Die drei letzten Spielzeiten verliefen für mich alles andere als optimal. Zuerst war ich verletzt, dann wurde die Meisterschaft vorzeitig abgebrochen, ehe es letztes Jahr eine lange Unterbrechung gab.

Michelle Dittgen

Dittgen gibt zu, dass man die Ausländerinnen der Etzella an dem Tag einfach nicht in den Griff bekam. „Wir nehmen das Positive mit, wissend, dass wir auch verlieren können. Jetzt heißt es, Charakter zu beweisen.“ Mit dem Halbfinale gegen Steinsel beginnt die entscheidende Phase. „Steinsel ist kein einfacher Gegner, aber wir gehen mit einem gewissen Vertrauen in die Partie. Da wir bereits zweimal gegen sie bestanden haben, wissen wir, wie wir gegen sie agieren müssen. Wir haben hohe Ziele und möchten diesen gerecht werden.“ Die gelernte Physiotherapeutin, die neben ihrem Halbtagsjob noch einen Master an der Lunex absolviert, träumt ebenfalls noch von einer JPEE-Teilnahme mit der Nationalmannschaft. „Meine Karriere-Highlights kommen erst.“

Am vergangenen Samstag feierte die junge Düdelingerin Geburtstag. Am kommenden Samstag könnte sie sich mit dem Pokalerfolg selbst das schönste Geschenk bereiten. Aber zuerst gilt es, Steinsel zu bezwingen.