Am Sonntag wird es ernst für Europas beste Sprinterinnen. Bei der Hallen-Europameisterschaft kämpfen sie um den Titel der „Sprintkönigin“. Mittendrin auch Patrizia Van der Weken. Die 25-jährige Luxemburgerin zählt im 60-Meter-Rennen zu den Favoritinnen. Nachdem sie im vergangenen Sommer bei der Freiluft-EM nur um eine Hundertstelsekunde an Edelmetall vorbeigeschrammt war, will sie in Apeldoorn aufs Podest.
Van der Weken ist bei der diesjährigen Hallen-EM die einzige luxemburgische Teilnehmerin. „Wir sind in einem Post-Olympia-Jahr. Das ist immer eine delikate Zeit“, sagt Arnaud Starck. Der Franzose ist bekannt als Trainer von Van der Weken. Bei dem nationalen Leichtathletik-Verband ist er aber auch für das hohe Niveau verantwortlich. „Wir sind am Ende eines olympischen Zyklus angekommen und es beginnt ein neuer. Das nutzen viele Athleten, um über ihre Zukunft nachzudenken“, führt er aus.
Die Folgen sind sichtbar: Kugelstoßer Bob Bertemes, über Jahre hinweg eine feste Größe im luxemburgischen Aufgebot bei großen Meisterschaften, hat seine Karriere im vergangenen Jahr beendet, ebenso wie Charline Mathias. Andere Athleten fehlen aus anderen Gründen bei der EM. Charel Grethen konnte sich nach einem schwierigen Sommer nicht qualifizieren, Victoria Rausch arbeitet sich nach einer langen Verletzungspause erst wieder heran und Ruben Querinjean konzentriert sich im Winter auf den Crosslauf.
Vera Bertemes-Hoffmann hatte sich zwar für die EM qualifiziert, doch die 28-Jährige musste ihre Teilnahme am 1.500-Meter-Rennen kurzfristig krankheitsbedingt absagen. „Wir hatten gehofft, dass es rechtzeitig besser wird, aber ich fühle mich nicht in der Lage, in zwei Tagen meine beste Leistung zu zeigen. Deswegen haben wir die sehr harte Entscheidung getroffen, mich zurückzuziehen und meine Hallensaison hier zu beenden“, sagt sie in einem Video, das sie am Dienstag in ihrer Instagram-Story veröffentlichte.
„All das trägt dazu bei, dass die Zahl der luxemburgischen Athleten diesmal geringer ist“, sagt Starck. Vor zwei Jahren waren es bei der Hallen-EM noch fünf FLA-Athleten, genauso viele starteten im vergangenen Sommer bei der Freiluft-Europameisterschaft. „Da auch für viele Athleten der Sommer Priorität hat, werden wir dann in ein paar Monaten ein genaueres Bild bekommen“, so Starck.
Ohne Armand Duplantis und Femke Bol
Doch nicht nur Luxemburg ist in Apeldoorn mit einem kleineren Aufgebot vertreten – auch einige der größten Stars der Leichtathletik fehlen. Der schwedische Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis verzichtet auf die EM, um sich auf die Hallen-Weltmeisterschaft in China (21.-23. März) zu konzentrieren. Auch die Belgierin Nafissatou Thiam, dreifache Olympiasiegerin im Siebenkampf, und die niederländische 400-Meter-Weltrekordlerin Femke Bol lassen die Hallensaison aus. Bol wird vor heimischem Publikum lediglich in der 4×400-Meter-Staffel antreten.
Einen Start nicht entgehen lässt sich derweil der Norweger Jakob Ingebrigtsen. Nachdem er Mitte Februar die Weltrekorde über 1.500 m und die Meile pulverisiert hat, wird der 24-Jährige in Apeldoorn versuchen, seine Titel über 1.500 m und 3.000 m (Gold 2021 und 2023) zu verteidigen. Zu den bekanntesten Gesichtern der EM wird zudem die Ukrainerin Yaroslava Mahuchikh zählen. Die Paris-Olympiasiegerin im Hochsprung wird ebenfalls versuchen, ihre europäischen Goldmedaillen (2021 und 2023) zu behalten. Spannende Wettkämpfe sind jedenfalls in Apeldoorn garantiert – mit dem 60-Meter-Rennen mit Patrizia Van der Weken am Sonntag als großem Höhepunkt.
Das FLA-Programm
Patrizia Van der Weken, 60 Meter:
Am Sonntag:
12.00 Uhr: Vorläufe
16.05 Uhr: Halbfinale
18.37 Uhr: Finale
 
		    		 De Maart
                    De Maart
                
 
                               
                           
                           
                           
                           
                           
                           
                          
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