Dienstag11. November 2025

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TriathlonVom Föhn zur vierten Disziplin: „Table ronde“ schließt Ausstellung in der Belle-Etoile ab

Triathlon / Vom Föhn zur vierten Disziplin: „Table ronde“ schließt Ausstellung in der Belle-Etoile ab
René Lieners, Liz May, Moderator Nico Keiffer, Stefan Zachäus und Michel Knepper (v.l.n.r.) sorgten mit lustigen Anekdoten für eine spaßige Runde Foto: Marc Biwer

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Das Jahr 2024 steht für den Triathlon im Zeichen eines doppelten Jubiläums. Zum einen begeht diese junge Sportart in Luxemburg ihren 40. Geburtstag, zum anderen das 20-jährige Bestehen des Verbandes. Gefeiert wurde mit einer sehenswerten Ausstellung in der Belle Etoile, gepaart mit einer informativen Broschüre und einem Film, der auf diese 40 Jahre zurückblickt. 

Den Abschluss dieser Ausstellung bildete am Samstag eine „Table ronde“ in der Belle Etoile. Moderator Nico Keiffer durfte in dieser Runde Liz May, René Lieners, Michel Knepper und Stefan Zachäus am Mikrofon begrüßen. Nancy Kemp-Arendt musste kurzfristig absagen. Keiffer entlockte seinen Gästen geschickt viele lustige und spannende Anekdoten.

Knepper, heute COSL-Vizepräsident, damals erster Präsident des Triathlonverbandes und Mitinitiator der Triathloneuphorie in Luxemburg, blickte in seine Studentenzeit zurück, als die Idee aus den USA überschwappte und 1983 eine Handvoll „Verrückter“ am Stausee ein Rennen im Schwimmen, Radfahren und Laufen austrugen. Die Begeisterung war so groß, dass man den Faden weiterspann und schon 1984 ein erstes offizielles Rennen inklusive Championat organisiert werden konnte.

Die Resonanz war riesig, sowohl bei Athleten als auch bei Zuschauern. Ein Jahr später zog man wegen der Übersichtlichkeit für das Publikum nach Echternach um. Den Höhepunkt erlebte Knepper, als man 1993 die Europameisterschaften in der Willibrord-Stadt ausrichten durfte, die Weltelite in Luxemburg zu Gast war und 10.000 Zuschauer dieses Ereignis miterlebten. Eine Ausrichtung, die heute so nicht mehr möglich sei, bedauerte der Ex-FLTri-Vorsitzende.

Als Mann der ersten Stunde dachte René Lieners an diesen Wettkampf in Ell und Insenborn zurück. Der ewig junge Lieners verpasste bis heute kein nationales Rennen und gibt in Beles seine Begeisterung für den Triathlon an die Jugend weiter. Mit einem Schmunzeln berichtet der 64-Jährige vom Einsatz in Ell, als er mit einem geliehen Allerweltsfahrrad an den Start ging. Damals pflegte man den Sport noch, es soll Teilnehmer gegeben haben, die nach dem Schwimmen ihre Haare föhnten.

Die Zukunft

Eine Gepflogenheit, die für Liz May heute undenkbar ist: „Die beiden Wechsel vom Schwimmen aufs Rad und später auf das Laufen sind heute die vierte Disziplin.“ May, die im selben Jahr geboren wurde als der Triathlon in Luxemburg, zählt zu den Aushängeschildern und ist die einzige Triathletin, die zweimal bei den Olympischen Spielen startete. Sie war auch Vorreiterin bei der Kombination von Sport und Studium. Heute hat sich die Juristin des Europäischen Parlaments ins Privatleben zurückgezogen und kümmert sich um ihre beiden Kinder.

Dass der Triathlon immer professioneller und kommerzieller geworden ist, unterstrich auch Stefan Zachäus. Der letzte luxemburgische Olympionike im Triathlon (2021 in Tokio) bedauert vor allem, dass die Strecken auf dem Rad keine Möglichkeiten mehr bieten, sich abzusetzen. Das Rennen wird im Laufen entschieden. In diesem Jahr strebt Zachäus seine zweite Olympiateilnahme an, vielleicht auch mit der Staffel. Jedenfalls findet der 33-Jährige Gefallen an der Staffel, die noch spektakulärer sei und den Teamgeist fördere. Für ihn ist dieser Wettbewerb als Einheit von Männern und Frauen in einer Mannschaft quasi einmalig.