Visma-Lease a Bike hat beim Teamzeitfahren von Paris-Nice ein Ausrufezeichen gesetzt, indem es Matteo Jorgenson und Jonas Vingegaard mit einem klaren Sieg im Kampf gegen die Uhr auf die ersten beiden Plätze der Gesamtwertung gehievt hat.
Das erste große Aufeinandertreffen der Favoriten könnte sich auch als Wendepunkt der 83. Ausgabe erweisen, da Visma-Lease mit seinem Führungsduo Jorgenson-Vingegaard, die Rad an Rad ins Ziel kamen, das Feld hinter sich gelassen hat.
Auf den 28,4 km zwischen der Rennstrecke von Magny-Cours und Nevers hat die niederländische Mannschaft Ben O’Connors Jayco-AlUla 15 Sekunden und Alexander Wlassows Red Bull-Bora Hansgrohe 25 Sekunden abgenommen.
Vor allem aber gewann man auf das UAE-Team satte 42 Sekunden, von dem einer der drei Co-Leader am Start, der Franzose Pavel Sivakov, sogar noch mehr Zeit einbüßte, als er neun Kilometer vor dem Ziel abreißen ließ. „Ich war krank. Bevor ich gekommen bin, hatte ich gehofft, dass ich mich erholt hätte, aber ich habe heute meine Antwort bekommen. Es ist überhaupt nicht gut gelaufen“, stellte Sivakov fest.
Hierarchie ist klar
Nach nur drei Etappen steht die Hierarchie bei diesem Paris-Nice bereits fest, noch vor der ersten Gipfelankunft am Mittwoch im Skiort Loge des Gardes und dem abschließenden Wochenende rund um Nizza. „Wir waren heute nah an der Perfektion. Das ist vielversprechend. Wir sind bereits in einer sehr guten Lage in der Gesamtwertung“, sagte Vingegaard.
Jorgenson, der amtierende Sieger, kehrt damit ins Gelbe Trikot zurück und liegt sechs Sekunden vor dem Dänen. Dahinter folgen O’Connor und sein Teamkollege Michael Matthews mit 21 Sekunden Rückstand und João Almeida, der Leader von UAE, mit 48 Sekunden Rückstand – ein bedeutender Abstand bei einem Rennen, das oft durch eine Kleinigkeit entschieden wird.
„Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir solche Abstände schaffen würden, das ist ein großartiger Tag“, freute sich Visma-Sportdirektor Grischa Niermann. „Es ist eine große Erleichterung, denn es war der stressigste Tag der Woche. Wir haben fast fehlerfrei gearbeitet“, betonte Jorgenson, der mit seinem Sieg im letzten Jahr in Nizza, wo der Amerikaner wohnt, auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Luxemburger Trio arbeitet
Nach dieser Demonstration wird der Hauptstrang der Erzählung für den Rest der Woche wahrscheinlich darauf hinauslaufen, wer von Jorgenson oder Vingegaard der Stärkere bei Paris-Nice ist und wie ihr Team mit diesem „Duopol“ umgehen wird.
Jorgenson hat bereits versprochen, dass er sich bei der nächsten Tour de France in den Dienst des „viel stärkeren“ Vingegaard stellen wird. Bei der „Course au Soleil“ teilen sie sich jedoch den Status des Führenden.
Die beiden Männer versichern, dass es in den nächsten Tagen keinen Konflikt geben wird. „Wir sind immer noch Co-Leader und das ist ein Luxus“, betonte der Amerikaner.
Für Visma weckt die Situation jedoch Erinnerungen an die Vuelta 2023, als die unerwartete Übernahme des Führungstrikots durch Sepp Kuss, der am Start nur Teamkollege von Vingegaard und Primoz Roglic war, für Aufregung sorgte, bevor Teamchef Richard Plugge dann auch zu Gunsten von Kuss entschied.
Das Luxemburger Trio Alex Kirsch (Lidl-Trek), Bob Jungels (Ineos) und Kevin Geniets (Groupama-FDJ) leistete Hilfe für seine Teamkapitäne. Nach erledigter Arbeit verließen alle drei den Zug ihrer Mannschaft und ließen die letzten Kilometer ruhiger angehen. Geniets liegt jetzt auf Platz 68 auf 2:23, Jungels ist 76. auf 2:38 und Kirsch 129. auf 5:15. (AFP/Red.)
Im Überblick
83. Paris-Nice, 3. Etappe: Circuit Nevers Magny-Cours – Nevers (Mannschaftszeitfahren/28,4 km):
1. Visma-Lease a Bike 30:26,99 Minuten, 2. Jayco AlUla 14,33 Sekunden zurück, 3. Red Bull-Bora-hansgrohe 24,50, 4. Lidl-Trek 29,74, 5. Ineos Grenadiers 32,50, 6. EF Education-EasyPost 33,65, 7. Ag2r 38,98, 8. UAE 41,92, 9. Movistar 48,55, 10. Soudal Quick-Step 50,04, 11. Groupama-FDJ 54,72
Gesamtwertung nach 3 von 8 Etappen:
1. Matteo Jorgenson (USA/Visma-Lease a Bike) 8:13:52 Stunden, 2. Jonas Vingegaard (Dänemark/Visma-Lease a Bike) 0:06 Minuten zurück, 3. Michael Matthews, 4. Ben O’Connor (beide Australien/Jayco AlUla) beide 0:21, 5. Alexander Wlassow (Neutraler Fahrer/Red Bull-Bora-hansgrohe), 6. Florian Lipowitz (Deutschland/Red Bull-Bora-hansgrohe), 7. Mauro Schmid (Schweiz/Jayco) alle 0:31, 8. Ben Zwiehoff (Deutschland/Red Bull-Bora-hansgrohe) 0:34, 9. Mattias Skjelmose (Dänemark/Lidl-Trek) 0:36, 10. Magnus Sheffield (USA/Ineos) 0:38, … 68. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) 2:23, … 76. Bob Jungels (Luxemburg/Ineos) 2:38, … 129. Alex Kirsch (Luxemburg/Lidl-Trek) 5:15
Tirreno: Wieder siegt Milan
Zweiter Tag, zweiter Heimsieg: Der italienische Radprofi Jonathan Milan hat die zweite Etappe des Tirreno-Adriatico gewonnen. Nach 192 km von Camaiore nach Follonica in der Toskana setzte sich der Tagesfavorit vom Team Lidl-Trek mit einem frühen Antritt im Massensprint durch. Der 24-Jährige liegt in der Gesamtwertung somit 19 Sekunden hinter Landsmann Filippo Ganna auf Platz zwei. Zum Auftakt am Montag war Ganna vom Team Ineos Grenadiers im Einzelzeitfahren über 11,5 km als Schnellster ins Ziel gekommen und hatte den ersten Heimsieg gefeiert. Beim Sieg von Milan komplettierten nun Maikel Zijlaard (Niederlande/Tudor Pro Cycling Team) und Paul Penhoet (Frankreich/Groupama-FDJ) das Podium. Das Rennen endet am Sonntag.
De Maart
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