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RadsportVingegaards WM-Kehrtwende: Däne wird in Ruanda nicht gegen Tadej Pogacar antreten

Radsport / Vingegaards WM-Kehrtwende: Däne wird in Ruanda nicht gegen Tadej Pogacar antreten
Jonas Vingegaard fährt aktuell die Vuelta und liegt dort nach Etappe Vier auf Platz zwei Foto: AFP/Marco Bertorello

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Jonas Vingegaard gilt als der große Favorit der laufenden Spanien-Rundfahrt. Das überlagernde Thema zu Beginn der Rundfahrt ist aber ein anderes.

Als Jonas Vingegaard vor der majestätischen Kulisse des Palazzo Reale von Turin seine Siegambitionen bei der Spanien-Rundfahrt bekräftigte, spielten diese unter den Fans nur eine untergeordnete Rolle. Aufgebracht diskutierte die Radsport-Szene über den WM-Verzicht, den der dänische Superstar wenige Stunden vor der offiziellen Teampräsentation der Vuelta am Donnerstagabend verkündet hatte.

„Das passt nicht wirklich in unsere Pläne“, begründete der zweimalige Tour-de-France-Sieger seine überraschende Entscheidung. Eigentlich galt Vingegaards erstmaliger Start bei einer Weltmeisterschaft als ausgemacht. Der Kurs mit fast 5.500 Höhenmetern sei perfekt auf den Kletterer zugeschnitten, hatte Dänemarks Nationaltrainer Michael Mörköv erst kürzlich betont.

„Auch schön, ohne ihn zu fahren“

Beim Kampf um das begehrte Regenbogentrikot rund um Ruandas Hauptstadt Kigali Ende September war das seltene Aufeinandertreffen der besten Rundfahrer mit Dominator Tadej Pogacar mit Spannung erwartet worden – nun die Kehrtwende. Schnell wurden Stimmen laut, Vingegaard würde dem Duell mit seinem slowenischen Rivalen aus dem Weg gehen wollen.

Diesen Mutmaßungen erteilte Vingegaard eine Absage. „Ich meine, natürlich ist es einerseits immer schön, gegen Tadej anzutreten, aber andererseits ist es auch schön, manchmal ohne ihn zu fahren“, sagte Vingegaard: „Natürlich will man gewinnen, egal, ob er dabei ist oder nicht. Aber es ist schöner, zu gewinnen, wenn er auch dabei ist.“

Diese Gelegenheit ergibt sich in diesem Jahr nur noch einmal – bei der Europameisterschaft in Frankreich Anfang Oktober. Vier Wochen nach seinem vierten Tour-Triumph verzichtet Pogacar auf die 80. Spanien-Rundfahrt. Vingegaard geht somit als Favorit ins Rennen.

Bei der Vuelta in Führung

„Ich bin hier, um den Gesamtsieg zu holen“, sagte Vingegaard, der sein erstes Rennen seit Platz zwei bei der Großen Schleife bestreitet: „Nach der Tour habe ich mich etwas ausgeruht und dann mit den Vorbereitungen für dieses nächste große Ziel meiner Saison begonnen.“ Aktuell läuft es für den Dänen nach Plan: Nach vier Etappen liegt er nach einem Etappensieg in der Gesamtwertung auf Platz zwei. 

Frische Kräfte wird Vingegaard für das Erreichen dieses Ziels brauchen. Die Vuelta steht oft im Schatten des Giro d’Italia und der Tour de France. Auf 3.151 Kilometern verteilen sich die 21 Etappen zwischen Turin und dem traditionellen Finale in Madrid. Wie so oft ist das Rennen kletterintensiv, stolze zehn Bergankünfte – darunter die brutalen Finals am Angliru sowie dem Bola del Mundo – stehen im Programm.

Die größte Konkurrenz kommt in erster Linie aus dem Pogacar-Team UAE Emirates-XRG. Angeführt wird die achtköpfige UAE-Auswahl vom Portugiesen João Almeida, der sich zuletzt noch von einem bei der Tour erlittenen Rippenbruch erholen musste. Der spanische Co-Kapitän Juan Ayuso ist seit seinem vorzeitigen Aus beim Giro d’Italia im Mai kein Etappenrennen mehr gefahren.

Vieles deutet also auf einen dominanten Sieg Vingegaards hin, der bei der Vuelta bisher zwei Etappen, aber noch nie die Gesamtwertung gewonnen hat. Im Duell mit Pogacar könnte er nun wenigstens dort der Erste sein. (SID)