Dienstag21. Oktober 2025

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PokalhalbfinaleVier Teams blicken in Richtung Pott

Pokalhalbfinale / Vier Teams blicken in Richtung Pott
Ein heißes Duell: Düdelingen (l.: Mehdi Kirch) gegen den Racing (r.: Yann Mabella) Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Der Angriff gewinnt Spiele, die Verteidigung Meisterschaften und Pokale. Vier Abwehrspieler werfen einen Blick auf das Halbfinale am Mittwoch (20.00 Uhr). 

Déifferdeng 03 will die perfekte Saison fortsetzen

Vor dreieinhalb Wochen wurde Differdingen Meister, seit 15 Partien hat das Team von Trainer Pedro Resende kein Gegentor mehr kassiert. Jetzt soll die perfekte Saison mit dem Pokalgewinn und dem ersten Double der Vereinsgeschichte gekrönt werden. Obwohl der zweite Titel nicht mehr in weiter Ferne liegt und eigentlich jeder einen Durchmarsch erwartet, verspürt Differdingen keinen Druck, wie Verteidiger Kevin D’Anzico erklärt: „Seit Beginn der Saison hat sich eine Dynamik entwickelt, die dazu führte, dass uns irgendwann alles gelang. Wir machen uns keine Gedanken und gehen mit viel positiver Energie in jedes Spiel. Unser Selbstvertrauen ist auf dem Höhepunkt angekommen und wir wissen, dass es läuft, wenn wir alle unsere Leistung abliefern.“ Am vergangenen Samstag demonstrierte Differdingen wieder einmal, dass es zu jedem Moment in der Lage ist, ein Spiel zu entscheiden. Pokalgegner Wiltz wurde nach ersten schwächeren 45 Minuten mit 4:0 besiegt. „Wir haben dafür gesorgt, dass es einfach aussieht, aber es steckte viel Arbeit dahinter. In der ersten Halbzeit haben wir offensiv viel falsch gemacht. In der Pause wurden all diese Dinge angesprochen und danach haben wir den Unterschied gemacht.“ D’Anzico geht davon aus, dass seine Mannschaft im Remake gegen Wiltz noch ein ganz anderes Gesicht zeigen wird. „Wir spielen vor eigenem Publikum und werden noch eine Schippe drauflegen.“ Zieht Differdingen ins Finale ein, hätte der 24-Jährige zum zweiten Mal die Chance, den Pokal zu gewinnen. D’Anzico weiß aber auch, dass Differdingen nicht unschlagbar ist: „Serien reißen immer, darauf muss man vorbereitet sein.“

Der Weg

2. Runde: 14:0 gegen Colmar-Berg
3. Runde: 1:0 gegen Steinsel
Achtelfinale: 4:0 gegen Käerjeng
Halbfinale: 2:0 gegen Petingen

Kevin D’Anzico (FC Déifferdeng 03)
Kevin D’Anzico (FC Déifferdeng 03) Foto: Editpress/Kevin D’Anzico


Wiltz will seine Chance nutzen

Als Kellerkind gegen den amtierenden Meister anzutreten, ist per se nicht einfach. Doppelt schwer macht die Aufgabe die Niederlage vom Samstag. Wiltz hielt lange gut mit Differdingen mit, musste sich aber am Ende deutlich mit 4:0 geschlagen geben. „Immerhin wissen wir jetzt noch mehr im Detail, was uns erwartet“, sagt Chris Philipps. Der Abwehr-Allrounder bestreitet am Mittwoch das zweite Halbfinale seiner Karriere. 2018 gewann er mit Favorit Legia Warschau den Pokal, diesmal will er mit Underdog Wiltz die Überraschung schaffen und ins Endspiel einziehen. „Wir gehen ohne Druck ins Spiel und haben nichts zu verlieren“, sagt der ehemalige Nationalspieler. Das Rezept gegen Differdingen ist einfach und schwer zugleich: „Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir defensiv sehr gut stehen, dürfen keine individuellen Fehler machen und müssen vorne die wenigen Chancen, die wir haben werden, nutzen.“ Philipps glaubt auch, dass Differdingen am Mittwoch mit einem anderen Mindset in die Partie gehen wird: „Diesmal haben sie etwas zu verlieren, das war am Samstag nicht der Fall. Im Pokal entscheiden oft Spielsituationen über den Ausgang.“ Obwohl der Pokal eine sehr willkommene Ablenkung für die Wiltzer ist, steht der Kampf um den Klassenerhalt weiter im Fokus. „Wir sollten beide Wettbewerbe trennen und uns komplett auf den Pokal konzentrieren. Wie oft hat man schon die Chance, in ein Endspiel einzuziehen? Der Sieg im Viertelfinale gegen Niederkorn hat uns einen Boost gegeben und das wollen wir auch diesmal erreichen“, so der 31-Jährige.

Der Weg

2. Runde: 4:0 gegen Itzig
3. Runde: 6:1 gegen Monnerich
Achtelfinale: 2:1 n.V. gegen Canach
Halbfinale: 3:2 gegen Niederkorn

Chris Philipps (FC Wiltz 71)
Chris Philipps (FC Wiltz 71) Foto: Editpress/Didier Sylvestre


Racing will wieder einen Coup landen

Der Racing gewann 2018 und 2022 den Pokalwettbewerb und will auch dieses Jahr ins Endspiel einziehen. Die vergangenen Wochen liefen bei den Hauptstädtern ganz nach Plan. Seit sechs Spielen ist das Team von Trainer Yannick Kakoko ungeschlagen. Das ist die zweitbeste Serie in dieser Saison. Zum Auftakt blieb der RFCUL zehnmal in Folge ungeschlagen. „Zu Beginn der Rückrunde waren wir ein bisschen schwächer, aber wir haben aus unseren Fehlern gelernt und sehen seitdem jedes Spiel als Finale“, sagt Joakim Kada. Der Franko-Algerier ist einer der Leistungsträger beim Racing. Zusammen mit seinen Teamkollegen brachte er das Kunststück fertig, in den vergangenen sechs Spielen nur ein Tor zu kassieren. Der Racing ist in der Schlussphase der Meisterschaft zu einem „Differdingen light“ geworden. Diese positive Energie wollen Kada und Co. mit in das Halbfinale gegen Düdelingen nehmen. Der F91 konnte den Racing in dieser Saison noch nicht bezwingen und das soll auch so bleiben. „Wir wissen ganz genau, dass wir jede Mannschaft schlagen können. Das Resultat hängt einzig und alleine von uns ab.“ Für den 23-Jährigen wäre ein Pokalfinale ein ganz besonderer Moment. Im Sommer 2022 wechselte er von der zweiten Mannschaft von Olympique Marseille in die BGL Ligue und wurde sofort zum Stammspieler. Nach dieser Saison entschied er sich aus privaten Gründen, zu seiner Familie nach Südfrankreich zurückzukehren. Ein Jahr später kam er wieder zum Racing zurück. Mit Erfolg. „An einem Finale teilzunehmen und es vielleicht zu gewinnen, ist ein prägendes Erlebnis. Dafür und um an der Conference League teilzunehmen, werden wir auf dem Platz alles geben.“

Der Weg

2. Runde: 1:0 n.V. gegen CSO
3. Runde: 2:0 gegen Hesperingen
Achtelfinale: 3:1 gegen Rosport
Halbfinale: 4:0 gegen Lintgen

Joakim Kada (RFCUL)
Joakim Kada (RFCUL) Foto: Editpress/Gerry Schmit


Der F91 will zurückschlagen

Die Pokalwoche begann mit einem Negativerlebnis. Am Sonntag musste sich der F91 völlig überraschend gegen Absteiger FC Monnerich geschlagen geben. Routinier Mehdi Kirch will diese Niederlage nicht beschönigen: „Es war eine katastrophale Leistung. Ich hatte das Gefühl, dass wir mehr daran gedacht haben, unser Torverhältnis zu verbessern, als zu gewinnen.“ Neben dem Punktverlust gab es auch zwei Rückschläge auf personeller Ebene. Abwehrchef Vincent Decker verletzte sich in einem unglücklichen Duell und sein Ersatz Guilain Zrankeon sah die Rote Karte und ist im Pokalspiel gegen den Racing gesperrt. Bei Decker wurde ein Knöchelbruch festgestellt. Der Franzose wurde gestern operiert. „Vincent ist unser Abwehrchef, es wird nicht einfach, ihn zu ersetzen. Wir müssen seinem Ersatz Vertrauen schenken.“ Anstelle von Decker wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Alan Aussi auflaufen, der sich in der Vergangenheit bereits beweisen konnte. Trotz des doppelten Rückschlags gegen Monnerich hat Düdelingen noch alle Trümpfe in der Hand. Am Mittwoch kann sich die Mannschaft von Trainer Mika Pinto für das Pokalfinale qualifizieren und in der BGL Ligue steht sie derzeit auf einem Europapokalplatz. Gegner Racing konnte in dieser Saison noch nicht bezwungen werden. Kirch hat aber gute Erinnerungen an das letzte Duell mit den Hauptstädtern: „Seit dem 1:1 im März spielen wir guten Fußball.“ Der 35-Jährige will am Mittwoch auch den ersten Schritt in Richtung eines persönlichen Zieles machen. Obwohl er seit 13 Jahren in der BGL Ligue spielt, gewann Kirch noch nie den Pott. „Ich will endlich den Pokal gewinnen. Das wäre auch wichtig für den Verein und würde die Mannschaft für die Zukunft noch mehr zusammenschweißen.“

Der Weg

2. Runde: 5:2 gegen Mensdorf
3. Runde: 3:2 gegen Remich/Bous
Achtelfinale: 4:1 gegen Bastendorf
Halbfinale: 4:2 gegen Strassen

Mehdi Kirch (F91 Düdelingen)
Mehdi Kirch (F91 Düdelingen) Foto: Editpress/Jeff Lahr