Bis dahin wird gepokert, erpresst, gedroht und spekuliert. Die geforderten Transfersummen beeindrucken schon lange niemanden mehr.
Wer Weltklasse will, muss Ausländer kaufen und über 50 Millionen hinblättern, ab 30 gibt’s internationale Klasse, von 20 bis 30 gibt’s englische Nationalspieler, unter zehn Millionen nur junge Talente, an die sich bald keiner mehr erinnert und unter der Million einige alte Haudegen und Ladenhüter, die nur noch die Heimspiele im Zwei-Wochen-Rhythmus bestreiten können.
Für Arsène Wenger sind die 100 Millionen Pfund, die Tottenham für den Waliser Bale verlangt, ein Witz. Ronaldo ist wütend, er war Madrid nur knappe 90 Millionen wert. Aber Bale hat diese markanten großen Ohren und bietet damit mehr Werbefläche als er.
Bale ist noch jung. Bei einem Dreijahresvertrag in Madrid (siehe auch Kürze) kann er sich in zwei Jahren wieder ins Gespräch bringen und einen noch besseren Vertrag aushandeln oder für viel Geld woanders hingehen. Dann ist er nur ein paar Jahre älter, aber wieder um einiges reicher. Rooney versucht das jetzt schon zum zweiten Mal.
Ausländer
Nichts zu lachen gibt es für den englischen Fußball im Vorfeld der WM in 2014. Das Abschneiden der U21- und U20-Mannschaften bei EM und WM zeigt, wo der englische Nachwuchs steht: ziemlich unten. Also holen die Vereine Ausländer. Von denen sollen die jungen Engländer lernen. Es wäre besser, man würde ergründen, warum diese Ausländer so gut sind, wie sie ausgebildet wurden und wieso es in der ganzen Premier League nur zweieinhalb Top-Stürmer mit englischem Pass gibt.
Viele Ausländer, die man in England gerne gehabt hätte, landeten in Paris oder Monaco. Dort ist alles viel bequemer und lockerer. In Paris feiern die Fans eine Meisterschaft mit gebrochenen Fensterscheiben, in Monaco würde man einen Titelgewinn nicht einmal bemerken. Cavani und Falcao, sie zogen das Glamour-Leben in Frankreich den Körperverletzungen in englischen Strafräumen vor. Schön langweilig, aber die Jungs sind fit, wenn es 2014 zur WM geht.
Meister gegen Pokalsieger
Am kommenden Sonntag spielen der Meister, Manchester United, und der Gewinner des FA Cup, Wigan, um den Community Shield in Wembley. Uniteds neuer Manager Moyes könnte gleich seine erste Trophäe holen. Es könnte sogar die einzige dieser Saison sein, meinte neulich Mourinho.
Die Fans freuen sich auf die Rückkehr nach Wembley. Vergessen ist die Erniedrigung vom Mai, als zwei deutsche Mannschaften hier um die Champions League spielen durften, auch wenn die Engländer vornehmlich die gelben Fans von jenem Abend in guter Erinnerung behalten haben. In schlechter Erinnerung haben nur einige Luxemburger Fans der „Lulima“ den Rückflug von London nach Luxemburg, weil sie sich Beulen am Kopf holten, nachdem jemand im Flugzeug „Steht auf, wenn ihr Deutsche seid“ gebrüllt hatte.
De Maart
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