Mittwoch29. Oktober 2025

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Tischtennis-LandesmeisterschaftVererbtes Talent: Enisa Sadikovic will ihrer Mutter nacheifern

Tischtennis-Landesmeisterschaft / Vererbtes Talent: Enisa Sadikovic will ihrer Mutter nacheifern
Enisa Sadikovic will ihrer Mutter nacheifern und in Zukunft Landesmeisterin werden Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Enisa Sadikovic zählt bei den Damen zu den größten Nachwuchshoffnungen der FLTT. Die 17-Jährige liegt aktuell im europäischen U19-Ranking auf Platz 22 und hat ambitionierte Ziele. Bei den Landesmeisterschaften an diesem Wochenende in der Coque ist sie an Nummer zwei hinter der großen Favoritin Sarah De Nutte gesetzt. In den nächsten Jahren will sie aber ihrer Mutter Egle nacheifern. 

So ganz grob erinnert sich Enisa Sadikovic noch. Damals, als ihre Mutter Egle 2013 ihren zweiten Landesmeistertitel feierte, war Enisa mit sechs Jahren in der Coque. „Ich war dort und habe den Sieg meiner Mutter mitbekommen“, sagt sie. „Doch an alles erinnere ich mich nicht mehr. Ich bekomme aber noch viel davon erzählt.“ 

Egle Sadikovic, deren Geburtsname Tamasauskaite lautet, kam vor etwa 22 Jahren aus Litauen nach Luxemburg. Zehn Jahre später erhielt sie die luxemburgische Staatsbürgerschaft, rückte in die Tischtennis-Nationalmannschaft auf und gewann unter anderem zwei Einzel-Landesmeistertitel. 2011 setzte sie sich genau wie 2013 im Finale gegen Tessy Gonderinger durch. 

2005 brachte sie dann Melisa zur Welt, 2007 wurde Enisa geboren. „Ich hatte meine Landesmeistertitel, war in der Nationalmannschaft und meine Kinder wurden groß“, erinnert sich Egle zurück. „Also habe ich als Mama gesagt, dass ich Platz machen würde. Für die jüngeren Mädchen wie Dani (Konsbrück), Tessy (Gonderinger) oder Sarah (De Nutte).“

Viel von der Mutter gelernt

Doch so ganz Abstand vom Tischtennis konnte Egle bis heute nicht nehmen – im Gegenteil. „Meine Töchter kamen, als ich noch aktiv war, oft mit zum Training oder zum Spiel. Ich glaube, dass Melisa mit neun Jahren gesagt hat, dass sie auch gerne spielen würde. Enisa war zwei Jahre jünger und kam immer mit, um die Bälle einzusammeln. Und irgendwann stand sie dann auch an der Platte“, erinnert sich Egle, deren Mann Sead die Rolle als großer Unterstützer bei Spielen der beiden Töchter übernimmt. 

Zu Beginn trainierte Egle ihre beiden Töchter, doch später übernahm der nationale Tischtennisverband das Training. „Als Mama versuche ich, mich nicht einzumischen“, sagt Egle. „Enisa geht fünfmal in der Woche zum Training, ihre Mama sieht sie nicht mehr so oft“, sagt sie schmunzelnd. „Ein paar Tipps gebe ich ihr trotzdem immer noch.“ Ein großer gemeinsamer Erfolg von Mutter Egle und Tochter Enisa war der Gewinn der Damen-Meisterschaft 2021 mit Bascharage. 

Siegerinnen der Damen-Meisterschaft 2021, der DT Bascharage: Egle Tamasauskaite, Lena Grein, Enisa Sadikovic und Anelia Jorgi (v.l.n.r.)
Siegerinnen der Damen-Meisterschaft 2021, der DT Bascharage: Egle Tamasauskaite, Lena Grein, Enisa Sadikovic und Anelia Jorgi (v.l.n.r.) Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Enisa hat sich als großes Nachwuchstalent der FLTT herauskristallisiert. Im europäischen U19-Ranking liegt sie aktuell auf Platz 22. Bei den Landesmeisterschaften an diesem Wochenende ist Enisa hinter De Nutte an Position zwei gesetzt. 2023 stand sie bereits im Finale, verlor dort gegen Gonderinger – eben gegen jene Gegnerin, gegen die ihre Mutter zweimal das Finale gewann. „Sie hat mir vor dem Spiel ein paar Tipps gegeben“, sagt Enisa, die jetzt beim DT Düdelingen lizenziert ist. „Aber seitdem haben sich die Spielstile verändert. Auch wenn ich gegen Sarah (De Nutte) spielen sollte, kann sie mir nicht viel helfen, obwohl sie früher auch gegen sie gespielt hat. Sarah ist so viel stärker geworden. Trotzdem haben meine Schwester und ich sehr viel von unserer Mutter gelernt.“ 

Favoritenrollen klar verteilt

Am Wochenende ist die zweifache Olympionikin (Tokio 2021 und Paris 2024) die große Favoritin auf den Titel in der Coque. 19 Spielerinnen sind im Feld der Damen eingeschrieben. De Nutte (Düdelingen) ist an Nummer eins gesetzt, Enisa Sadikovic an Nummer zwei, Carole Hartmann (Echternach) an Nummer drei und Annick Stammet (Roodt) an vier. Schwester Melisa ist als Sechste gesetzt. Die Siegerin der letzten beiden Jahre, Tessy Gonderinger, hat ihre Karriere beendet und ist somit nicht mehr dabei. „Wir machen Enisa keinen großen Druck“, sagt Egle. „Wir sind froh, wenn sie es bis ins Finale schafft. Sarah ist die klare Favoritin.“ 

Und auch Enisa weiß ihre Rolle an diesem Wochenende einzuschätzen: „In diesem Jahr wird es schwer, aber für die Zukunft ist mein Ziel auf jeden Fall, mal Landesmeisterin zu werden. Ich werde mein Bestes geben, aber gegen Sarah wird es sehr schwer.“ Enisa könnte am Wochenende in der Coque gleich mehrfach auf De Nutte treffen. Im Damen-Doppel tritt sie mit ihrer Schwester Melisa an, De Nutte mit Stammet. Im Mixed-Doppel hat Enisa Loris Stephany (Berburg) an ihrer Seite, De Nutte spielt mit Luka Mladenovic (Berburg). De Nutte geht also in allen drei Kategorien als Favoritin an den Start. 

Splitting im Sportlycée

Um sich weiterzuentwickeln, hat Enisa ein Splitting im „Sportlycée“ gemacht. Die Düdelinger Tischtennisspielerin kann so also mehr trainieren, mehr Turniere spielen und muss weniger Aufwand für die Schule betreiben. „Ich habe weniger Stress in der Schule und das spüre ich im Sport. Ich merke, dass ich mich viel besser fokussieren kann.“ 

Eins ihrer nächsten Ziele ist die Tischtennis-EM im Juli im tschechischen Ostrau. „Ich glaube, dass ich da weit kommen kann. Es hängt aber auch von der Auslosung ab.“ Doch auch schon für die nächsten Jahre ist Enisa, die die Grundausbildung als Sportsoldatin anvisiert, ambitioniert: „Olympia 2028 ist ein großes Ziel. Aber ich möchte nun erst mal in naher Zukunft Erfahrung in der Nationalmannschaft der Damen sammeln. Ich muss Erfahrungen auf dem Erwachsenen-Niveau bekommen.“ Und dann wird es sicherlich weiter den einen oder anderen Tipp von Mutter Egle geben. 

Das Programm

Samstag:
ab 10.00 Uhr: Vorrunden Einzel und Doppel
14.00 Uhr: Halbfinale Mixed-Doppel
14.40 Uhr: Finale Mixed-Doppel
Sonntag:
13.45 Uhr: Viertelfinale Herren A
14.45 Uhr: Viertelfinale Damen A/B
15.30 Uhr: Halbfinale Doppel Herren A und Doppel Damen A/B
16.15 Uhr: Halbfinale Herren A und Damen A/B
17.15 Uhr: Finale Doppel Herren A und Doppel Damen A/B
18.00 Uhr: Finale Herren A und Damen A/B