Freitag31. Oktober 2025

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LeichtathletikVera Bertemes-Hoffmann holt sich bei den Hallenmeisterschaften den 3.000-Meter-Rekord zurück

Leichtathletik / Vera Bertemes-Hoffmann holt sich bei den Hallenmeisterschaften den 3.000-Meter-Rekord zurück
Gut lachen hatte Vera Bertemes-Hoffmann, die sich den 3.000-Meter-Rekord von Kimberly Chinfatt zurückholte Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Etliche Stars fehlten zwar, dennoch bot die nationale Indoor-Meisterschaft eine sehr hohe Qualität mit drei nationalen Rekorden sowie zahlreichen guten Leistungen. Besonders die Nachwuchsathleten wussten diese Bühne zu nutzen und machten auf den Sprint- und Mitteldistanzen Hoffnung auf eine weiterhin rosige Zukunft in der nationalen Leichtathletik.

Die Nachricht des neuen Landesrekordes der 36-jährigen Neu-Luxemburgerin Kimberly Chinfatt vor zwei Wochen über 3.000 Meter überraschte nicht nur die nationale Leichtathletikszene, sondern auch die bisherige Rekordhalterin Vera Bertemes-Hoffmann. Die passende Antwort folgte jedoch prompt und die Celtic-Athletin unterbot am Sonntag den Rekord erneut um mehr als drei Sekunden. „Die 9:20 von mir standen schon lange, und ich wollte Ende Januar die 3.000 Meter deswegen angreifen, aber nach dem CMCM-Meeting kam es zu früh und mir fehlte das Vertrauen. Aber dann lief Kimberly 9:10 und ich hatte mich auf ein gemeinsames Rennen gefreut. Es war schon eine große Motivation, diesen Rekord zurückzuholen“, erklärte die Olympionikin, die ein einsames Rennen an der Spitze gelaufen ist, nachdem Chinfatt ihre Teilnahme absagen musste.

Zuvor hatte Bertemes-Hoffmann schon ihre Paradedisziplin über 1.500 Meter bewusst taktisch gewonnen und achtete dabei weniger auf die Zeit. Eine schnellere Zeit hätte im Ranking zur EM-Qualifikation eh wenig geholfen, dennoch ist die 28-Jährige zuversichtlich, zur Indoor-EM nachzurutschen, da einige Athletinnen vor ihr die nationale Norm nicht erfüllt haben. Vize-Meisterin über 1.500 Meter wurde die Triathletin Linda Krombach mit einer neuen U20-Bestzeit.

Im Kugelstoßen verbesserte Stéphanie Krumlovsky ihren eigenen Landesrekord sogar dreimal von zuvor 15,04 auf nun 15,24 Meter. „Ich kam gut in den Wettbewerb und es lief einfach überragend. Ich hätte eventuell noch weiter stoßen können, aber das ist dann für ein anderes Mal“, fügte die Athletin vom CAB lächelnd hinzu. Auch Melody Koffi erzielte im Dreisprung mit 12,36 Metern einen neuen nationalen Rekord.

Drei Landesrekorde

Victoria Rausch siegte nicht nur über ihre Paradedisziplin, die 60 Meter Hürden, sondern holte sich auch den Titel im 60-Meter-Sprint
Victoria Rausch siegte nicht nur über ihre Paradedisziplin, die 60 Meter Hürden, sondern holte sich auch den Titel im 60-Meter-Sprint Foto: Editpress/Gerry Schmit

Mit einem doppelten Titelgewinn läuft der Comeback-Fahrplan für Victoria Rausch derweil weiter nach Plan. Auf ihrer Spezialdisziplin über 60 Meter Hürden lief die Sportsoldatin im Vorlauf und im Finale mit jeweils 8,29 Sekunden Saisonbestleistung. „Ich bin enorm zufrieden. Bei den Hürden hatte ich mir eine minimal bessere Zeit im Finale erwartet, aber ich kann mich nicht beschweren. Den 60-Meter-Sprint bin ich zum Aufbau gelaufen, und das hat mit einer persönlichen Bestzeit super funktioniert“, so Rausch, die sich auch deutlich über 60 Meter durchsetzte. Auf den zweiten Platz kam Camille Gaeng, die mit 7,65 bis auf eine Hundertstelsekunde an die nationale U18-Bestzeit von Patrizia Van der Weken herankam, die übrigens als Zuschauerin in der Coque weilte. Camille Gaeng entschied derweil einen mit vielen hoffnungsvollen Talenten gespickten 200-Meter-Lauf für sich.

Das Ziel war es, drei Titel zu gewinnen, und das hat irgendwie geklappt

Louis Muller

Mann des Tages war jedoch Louis Muller mit drei Titeln und jeweils persönlichen Bestleistungen im Dreisprung, Weitsprung und im 60-Meter-Sprint. „Das Ziel war es, drei Titel zu gewinnen, und das hat irgendwie geklappt. Dabei musste ich hier und da versuchen, Energie zu sparen. Eine gute Vorbereitung und ein neuer Trainer haben sicherlich geholfen“, so der 24-jährige CSL-Athlet, dessen Sieg über David Wallig im Sprint besonders überraschte. „Im Vorlauf hat er gut ausgesehen, aber im Finale hat er doch geschwächelt. Es kam mir entgegen, dass David keine lange Saison hatte und noch nicht so in Form ist“, erklärte der Triple-Sieger, nachdem der favorisierte David Wallig im Finale einen schlechten Start erwischt hatte und sich nur bis auf den zweiten Platz zurückkämpfen konnte.

Drei Titel gingen an Louis Muller (l.), der sich neben dem Dreisprung und Weitsprung auch die Meisterschaft im 60-Meter-Sprint sicherte
Drei Titel gingen an Louis Muller (l.), der sich neben dem Dreisprung und Weitsprung auch die Meisterschaft im 60-Meter-Sprint sicherte Foto: Editpress/Gerry Schmit

Auf der Distanz über 800 Meter setzte sich der 18-jährige Jory Teixeira nach drei taktischen Runden mit einem Schlussspurt über die letzten 200 Meter souverän durch. Jedoch bedauerte der Schifflinger, dass mit Mathis Espagnet sein ärgster Konkurrent gefehlt hatte: „Mit Mathis wäre das Rennen sicherlich interessanter gewesen und ich freue mich auf das nächste spannende Duell mit ihm. So war es ein taktisches Rennen, in dem jeder gewinnen konnte, aber letztendlich war ich der Stärkere.“ Über 1.500 Meter profitierte Hindernisspezialist Gil Weicherding vom Fehlen der Favoriten und setzte sich überlegen durch, während Sebastian Ziekman Benitez mit einer U18-Bestzeit Vize-Meister wurde. Den zweiten Titel in der Weicherding-Familie sicherte sich unterdessen Bruder Charel mit einem deutlichen Erfolg über 3.000 Meter.

Die Titelträger

Herren:
60 Meter: Louis Muller (CSL) 7,03 Sekunden
60 Meter Hürden: Claude Godart (CSL) 9,04 
200 Meter: Mathias Tapa (CSL) 22,65 
400 Meter: Gilles Kayser (Fola) 50,77 
800 Meter: Jory Teixeira (CAS) 1:57,78 Minuten
1.500 Meter: Gil Weicherding (Celtic) 3:58,42
3.000 Meter: Charel Weicherding (Celtic) 8:41,75
Weitsprung: Louis Muller (CSL) 6,96 m
Dreisprung: Louis Muller (CSL) 14,79 m
Hochsprung: Jon Bourscheid (CAD) 1,90 m
Stabhochsprung: Joé Seil (CAPA) 4,20 m
Kugelstoßen: Lex Damit (CAPA) 12,70 m

Damen:
60 Meter: Victoria Rausch (Celtic) 7,56 Sekunden
60 Meter Hürden: Victoria Rausch (Celtic) 8,29 
200 Meter: Camille Gaeng (Celtic) 25,48 
400 Meter: Julia Ciccone (CSL) 56,80 
800 Meter: Carole Kill (CAEG) 2:08,39 Minuten
1.500 Meter: Vera Bertemes-Hoffmann (Celtic) 4:21,19
3.000 Meter: Vera Bertemes-Hoffmann (Celtic) 9:07,54, NR
Weitsprung: Melody Koffi (CSL) 5,47 m
Dreisprung: Melody Koffi (CSL) 12,36 m, NR
Hochsprung: Julie Craenen (CSL) 1,70 m
Stabhochsprung: Lara Marx (CAD) 2,85 m
Kugelstoßen: Stéphanie Krumlovsky (CAB) 15,24 m, NR