Mittwoch29. Oktober 2025

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Niederländischer FußballVan Bommel junior und Co.: Große Namen, große Hoffnungen

Niederländischer Fußball / Van Bommel junior und Co.: Große Namen, große Hoffnungen
Jessey Sneijder, der Sohn von Oranje-Rekordspieler Wesley, versucht beim FC Utrecht Fuß zu fassen Foto: AP/Peter Dejong

Van Bommel, van Nistelrooy, van Persie – große Namen der Vergangenheit könnten im niederländischen Fußball bald die Zukunft bestimmen.

Die klangvollen Namen van Nistelrooy, van Persie und van Bommel wecken Erinnerungen an atemberaubende Tore, kompromisslose Tacklings sowie etliche Titel – und nun auch wieder die leise Hoffnung auf eine neue goldene Generation. Denn: Liam van Nistelrooy, Shaqueel van Persie und Ruben van Bommel machen sich in den Niederlanden gerade auf, in die Fußstapfen ihrer berühmten Väter zu treten.

Er sei als Zuschauer heute „nervöser als damals, als ich selbst trainiert oder gespielt habe“, sagte Mark van Bommel zuletzt, dabei hat der einstige Bayern-Abräumer einen besonders talentierten Sohn – der in gänzlich anderer Rolle als der Vater glänzt: Als Flügelstürmer hat Ruben schon Duftmarken gesetzt. Für die vereinsinterne Rekordablösesumme von knapp 16 Millionen Euro wechselte er von AZ Alkmaar zurück zu seinem Jugendklub PSV Eindhoven, wo schon sein Vater sechs Jahre verbrachte.

Und wer symbolträchtiges in dieser Vater-Sohn-Konstellation sucht, wird von den Protagonisten selbst bedient. Ruben brachte mit Papa Mark und einer Fanvereinigung ein T-Shirt – das mittlerweile online ausverkauft ist – heraus. Darauf prangt vorne der Schriftzug „From Father to Son“, auf dem Rücken laufen Vater und Sohn, Arm in Arm im PSV-Trikot, ins Philips-Stadion ein.

„Es wird viel von Ruben erwartet, dann muss man es auch bringen“, sagte Mark van Bommel in der Fußballtalkshow Rondo, und der Sohn lieferte: In den ersten sechs Ligaspielen traf Ruben dreimal, beim Champions-League-Debüt war er ebenfalls erfolgreich.

Große Namen garantieren keine große Karriere

Doch der Höhenflug des 21 Jahre alten Linksaußen wurde zuletzt jäh gestoppt. Im Spitzenspiel gegen Ajax Amsterdam (2:2) Ende September riss ihm vor den väterlichen Augen das Kreuzband. „Das ist ein harter Schlag. Ich wollte diese Saison unvergesslich machen“, ließ er verlauten: „Jetzt werde ich alles für mein Comeback geben.“

Liam van Nistelrooy indes unterschrieb im April seinen ersten Profivertrag und posierte anschließend stolz mit Vater Ruud, der selbst 90 Spiele für die PSV bestritten hatte und anschließend zum Weltstar reifte. Der Sohn der ManUnited-Legende spielt derzeit in der U19. Ein Jahrgang darunter geht Seb Huntelaar, Sohn des ehemaligen Stürmers Klaas-Jan Huntelaar, auf Torejagd.

Man weiß nie, was als Nächstes passiert – Garantien gibt’s nur auf Waschmaschinen

Mark van Bommel

Auch außerhalb Eindhovens wächst eine Generation heran, die das Erbe der Väter fortführen will. Damian van der Vaart feierte, wie Papa Rafael, bei Ajax Amsterdam im August sein Profidebüt und spielt seither in der Zweitvertretung. Jessey Sneijder, Sohn von Oranje-Rekordspieler Wesley, versucht beim FC Utrecht II als offensiver Mittelfeldspieler Fuß zu fassen. Shaqueel van Persie kommt indes in der U21 von Feyenoord Rotterdam immer besser in Tritt, erzielte zuletzt seinen ersten Treffer und würde bei Beförderung in die erste Mannschaft von Papa Robin trainiert werden.

Doch große Namen garantieren noch keine große Karriere. Oder wie Mark van Bommel es einst als Bayern-Profi treffend formulierte: „Man weiß nie, was als Nächstes passiert – Garantien gibt’s nur auf Waschmaschinen.“ (SID)