Laurent Wilmes
New York scheint wirklich ein sehr gutes Pflaster für die luxemburgischen Tennisvertreter zu sein. Nach Gilles Muller (2008 im Viertelfinale) ist auch Minella auf dem besten Weg, sich als Luxemburgerin ins Gedächtnis der amerikanischen Tennisfans zu spielen. „Jetzt ist alles einfach nur noch Bonus“, hatte die Escherin im Tageblatt-Interview nach ihrem Erstrundensieg gegen die Slowenin Polona Hercog (6:4, 7:5) gesagt. Und was für ein Bonus! Als Underdog deklassierte sie in ihrem fünften Match bei den diesjährigen US Open locker und leicht in zwei Sätzen die klar favorisierte Wimbledon-Halbfinalistin Zwetana Pironkowa in 1:39 Stunden mit 6:4 und 6:0. „Ich bin überglücklich und kann das noch gar nicht richtig realisieren“, so Minella unmittelbar nach dem Match gegenüber deSiehe auch:
Mandy Minella
im Interviewm Tageblatt.
Schon zu Beginn des ersten Satzes setzte die FLT-Vertreterin die Bulgarin bei eigenem Aufschlag immer wieder unter Druck. Es boten sich auch zahlreiche Breakchancen für Luxemburgs Nummer 1, doch bis zum 3:3 konnten beide Spielerinnen ihren Aufschlag jeweils durchbringen. Dann sollte Minella jedoch das erste Break glücken und sie zog auf 4:3 davon. Doch das Glück war nicht von langer Dauer. Im direkten Gegenzug schaffte die Bulgarin das Re-Break zum 4:4. Die Außenseiterin ließ allerdings nicht locker und konnte mit ihrem starken Return das vorentscheidende Break zum 5:4 realisieren. Nach 52 Minuten verwandelte sie in der brütenden Hitze von New York ihren ersten Satzball zum 6:4.
Ab dem Moment schwebte die 24-jährige Escherin auf einer Euphoriewelle und die Bulgarin hatte nun gar nichts mehr entgegenzusetzen. Gleich im ersten Spiel setzte Minella den Aufschlag ihrer Gegnerin wieder unter Druck, und dies mit Erfolg: Sie nutzte die sich bietende Breakchance und verwandelte zum 1:0. Nach diesem Punktgewinn war das Spiel für kurze Zeit unterbrochen. Der Bulgarin machte die große Hitze zu schaffen, sie bestellte sich vom Physiotherapeuten Mineraltabletten.
Aber auch diese Unterbrechung konnte Minellas Tatendrang nicht mehr stoppen, die schnell auf 4:0 davonzog. Und wenig später stand es dann sogar 5:0, weil sie wieder sehr effizient bei der Breakchancen-Ausbeute war (75% im zweiten Satz). Somit schlug Minella zum Matchgewinn und zum Einzug in die dritte Runde auf: Mit Erfolg, denn die Luxemburgerin brachte auch ihr Aufschlagspiel wiederum souverän durch und deklassierte die Nummer 32 der Setzliste mit 6:0 im zweiten Satz.
In der dritten Runde wartet allerdings ein noch viel härterer Brocken als die Bulgarin: Minellas Gegnerin wurde nämlich zwischen der US-Amerikanerin Venus Williams (4/Nr. 3) und der Kanadierin Rebecca Marino (181) ermittelt. Dabei setzte sich die Weltranglisten-4. aus den USA mit reichlich Mühe durch (7:6, 6:3).
Und so dürfte Minallas erstem Auftritt auf dem Centre Court, im geschichtsträchtigen Arthur Ashe Stadium, nichts mehr im Wege stehen. Denn dort trägt Publikumsmagnet Williams für gewöhnlich ihre Spiele aus. Der Traum geht weiter …
Nadal souverän
In der tropischen Hitze in Flushing Meadows hatten tags zuvor die topgesetzten Rafael Nadal und Caroline Wozniacki den ersten Schritt auf dem Weg zum ersehnten ersten US-Open-Triumph gemacht.
Nadal begann die Mission „Komplettierung seiner Grand-Slam-Sammlung“ mit einem 7:6 (7:4), 7:6 (7:4), 6:3 gegen Teimuras Gabaschwili (RUS). Die letztjährige Finalistin Wozniacki besiegte in ihrer Nachtschicht Wildcard-Starterin Chelsey Gullickson (USA) mit 6:1, 6:1. Mit einem Erfolg im Big Apple würde Wozniacki am Tag nach dem Endspiel Serena Williams (USA) an der Spitze der Weltrangliste ablösen.
Es gibt aber auch weniger erfreuliche Nachrichten aus New York: Die Temperaturen von bis zu 40 Grad haben am Mittwoch ihr erstes Opfer gefordert. Die an Nummer zehn gesetzte Weißrussin Victoria Asarenka brach in ihrem Match gegen Gisela Dulko aus Argentinien beim Aufschlag im ersten Satz zusammen.
De Maart

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