Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

US Open in Miami (USA): Marie Muller von Bronze auf Silber

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

JUDO - Da Marie Muller am Freitag beim Weltcup in Miami nicht ihr ganzes Potenzial abrufen konnte (das „T“ berichtete), beschlossen die Judoka und ihr Trainer Ralf Heiler, von der Gelegenheit der US Open zu profitieren, die nur drei Tage später ebenfalls in Miami ausgetragen wurden. Dies als Vorbereitung auf die WM, die in knapp...

Eine Idee, die fast von sämtlichen Teilnehmerinnen aufgegriffen wurde, sodass die Luxemburgerin in der Kategorie -52 kg auf die gleichen Gegnerinnen traf wie bei ihrem Bronzeauftritt wenige Tage zuvor, plus einige zusätzliche US-Judokas. Insgesamt war das Niveau beide Male nicht so hoch wie normalerweise bei einem Weltcup, Muller führte jeweils die Setzliste an.

Dementsprechend begann die Judoka des KSV Esslingen erneut mit einem Freilos. In Runde zwei wartete mit Jessica Irons eine der jungen amerikanischen Hoffnungen. Das 16-Jährige US-Girl war allerdings chancenlos gegen Muller. Im Viertelfinale gab es für die FLAM-Kämpferin dann ein Wiedersehen mit Angelica Delgado (USA), die sie schon beim Weltcup im Kampf um Bronze bezwingen konnte. Muller wählte die gleiche Taktik und verließ das Tatami als klare Siegerin. Im Halbfinale ging es dann gegen die erfahrene Natalie Lafon (USA), Fünfte am Freitag. Im Laufe des Kampfes schaffte Muller eine große Wertung, blieb am Drücker und konnte den Kampf schlussendlich vorzeitig über die Runden bringen.

Auch im Finale stand ihr eine Amerikanerin gegenüber, die vierte, und der Eindruck, der schon beim Weltcup erweckt worden war, wurde bei den Open gnadenlos aufgedeckt: Die US-Damen wurden von den Referees klar bevorteilt. So auch die Goldgewinnerin vom Weltcup, Jeannette Rodriguez. Die 20-jährige Lokalmatadorin (stammt aus Miami) wäre gegen Marie Muller aber praktisch chancenlos gewesen, wenn sie nicht die Kampfrichter auf ihrer Seite gehabt hätte. War ihr Ausgleich (mittlere Wertung) bereits ein Geschenk, so war die Entscheidung pro Rodriguez nach einem Angriff von Marie Muller und einer daraus resultierenden Bauchlandung nach dem Schlussgong eine krasse Fehlentscheidung. Schade für Muller, die dadurch mit einer Niederlage in die WM geht und dies mental verkraften muss.

Ihr Trainer Ralf Heiler nahm es trotzdem eher gelassen: „Beim Weltcup wollten wir den Kampfrichtern nichts Böses unterstellen und hatten die eine oder andere fragwürdige Entscheidung auf die sehr patriotische Stimmung in der Halle geschoben … Bei den US Open wurden die US-Athleten aus Prinzip bevorteilt, was ich in dieser offensichtlichen Form nur vom Boxen kenne. Dennoch hat sich für uns die Teilnahme gelohnt, da Marie schon deutlich mehr von dem umsetzen konnte, was wir im Vorfeld im Training geübt hatten.“

MB