Dienstag11. November 2025

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Unterhaltung und Tennis pur

Unterhaltung und Tennis pur
(Pierre Matgé)

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Vier Tennis-Altstars sorgten am Mittwochabend bei den „Real Solutions Tennis Classics“, unterstützt von „Le Jeudi“ und der Editpress-Gruppe als Medienpartner, im Centre Atert in Bartringen für perfekte Unterhaltung mit den gelben Bällen.

Die beiden Tennis-Clowns Ilie Nastase, der dem Stuhlschiedsrichter gleich zu Beginn seine Unterhose zeigte, und Mansour Bahrami machten ihrem Namen alle Ehre.

Beim Rumänen kann man erkennen, wie viel Gefühl der mittlerweile 65-Jährige in seinem rechten Arm hat. Auch wenn die Physis beim Lebemann nicht immer mitmacht und er sich auch mal von einem Linienrichter zwischen den Ballwechseln behandeln lassen muss, sitzt die einhändig geschlagene Rückhand aber teilweise doch sehr präzise. Auch Trickschläge besitzt die erste Nummer eins des Profitennis durchaus.

Feines Händchen

Das hat bekanntlich auch der gebürtige Iraner drauf: Überkopfbälle auf jede erdenkliche Art und Weise, Grundlinienschläge oder Volleys zwischen den Beinen: der 55-Jährige, der am Mittwoch gegen sein Idol Nastase antreten durfte, setzt sein feines Händchen geschickt ein. Und einstudiert ist es nicht, wie er am Morgen verraten hatte: „Wir gehen auf den Platz und die Dinge passieren einfach. Wenn es klappt, ist es gut, wenn nicht eben nicht.“

Bahrami ist ein Bewegungstalent und noch schnell auf den Beinen. Auch die Aufschläge kommen – wenn gewollt – mit hoher Geschwindigkeit: sogar zu schnell für eine Werbereklame des Hauptsponsors. Zur Vollständigkeit: Bahrami ging als Sieger hervor, auch wenn das in diesem Spiel nicht so wichtig war.

Tennis-Klasse

Dafür aber umso mehr im zweiten Duell des Abends. Das Tennis-Niveau wurde erheblich gehoben. Björn Borg und Yannick Noah, der am 22. Oktober seine Konzert-Tour beginnt, zeigten ihre Klasse. Der Schwede hat nichts an Eleganz eingebüßt: Die beidhändige Rückhand ist einfach eine Augenweide. Noah hielt sich mit seinen Kunststücken etwas zurück, denn, wie hatte er am Morgen noch gesagt, wenn auch mit einem schelmischen Grinsen: „Ich will nach Hause kommen und sagen „ich habe gegen Borg gewonnen.“

Das tat er dann auch. Gewohnt kämpferisch und offensiv sehr stark ließ er dem Schweden keine Chance. Nach gewonnenem ersten Satz gab es eine kleine Schrecksekunde: Noah verzog das Gesicht und griff sich an die Hüfte. So richtig schien es nicht zu gehen, aber der Franzose biss sich durch. Und das erfolgreich: nach zwei Sätzen setzte er sich gegen den Schweden durch.

Danke an den Freund

Und der erste Dank von Yannick Noah, der wie Borg versprach, im kommenden Jahr zurückzukommen, ging an den Schweden. „Ich bedanke mich bei Björn, dass er mich gewinnen ließ. Das ist ein guter Freund. Ich bin sehr froh, hier gewonnen zu haben. Ich habe mich ausgiebig vorbereitet und den ganzen Morgen in der Kirche verbracht.“ Ein besseres Schlusswort gibt es wohl nicht …

Der Veranstalter TTL Open unterstützt mittels des Events übrigens die U12-Abteilung des nationalen Tennisverbandes und überreichte gestern Abend einen Scheck, stellvertretend an die Spieler Céline Schroeder und Chris Rodesch.