„Ja, Differdingen liegt uns einfach“, lachte Frank Schleck im Ziel nach seinem ersten Saisonerfolg 2010. Mit einer Sekunde Rückstand auf seinen Fluchtbegleiter Matteo Carrara (Vacansoleil) liegt Frank Schleck jetzt auf dem zweiten Platz. Mit dem gebührenden Abstand von 0:30 Minuten folgt Lance Armstrong (USA/RadioShack) auf dem dritten Platz. Laurent Didier (am Freitag 22. auf 0:58) ist jetzt 29. auf 1:08 Minuten. Kim Kirchen, der im Finale einmal angegriffen hatte, wurde auf 5:33 Minuten 62. und liegt in der Gesamtwertung auf Platz 81 (6:26 zurück). Christian Poos (76. auf 9:43) und Jempy Drucker (97. auf 9:43) belegen in der Gesamtwertung die Plätze 75 auf 10:19 (Drucker) und 77 auf 10:25 (Poos).
Vorspiel
Bevor aber das Finale furioso seinen Lauf nehmen konnte, dominierte eine Fluchtgruppe das Geschehen, die sich unmittelbar nach dem Start gefunden hatte. Paolo Longo Borghini (Italien/ISD-Neri), Danilo Napolitano (Italien/Katusha), Anthony Roux (Frankreich/FdJeux), Jorge Montenegro (Argentinien/Andalucia) und der Differdinger Kontinentalfahrer Christian Poos hatten dem Feld früh die Gefolgschaft gekündigt. Dahinter machte das Team Saur-Sojarsun um Noch-Leader Cyril Lemoine das Tempo, wurde dabei allerdings vom Team RadioShack um Lance Armstrong an die Hand genommen. Ergebnis: Der maximale Vorsprung betrug knapp fünf Minuten. „Wir wussten, dass wir spätestens auf dem Schlussparcours eingeholt werden“, so Christian Poos im Ziel, „aber wir wollten uns einfach zeigen und das ist uns gelungen.“
Bei der ersten Zielpassage, knapp 28 Kilometer vor der Ankunft, hatte das Feld die letzten Ausreißer bereits in Sichtweite und das Rennen konnte von vorne beginnen. Knapp 20 Kilometer vor dem Ziel war es dann auf einmal Kim Kirchen, der in einer Vierergruppe versuchte, dem Feld davonzufahren, allerdings sollte auch ihm kein Erfolg beschieden sein. Die entscheidende Attacke kam rund 15 Kilometer vor dem Ziel. Frank Schleck hatte ein erstes Mal angegriffen. Insgesamt neun Fahrer lagen an der Spitze, bevor Schleck ein zweites Mal attackierte. Diesmal konnte nur Carrara mithalten: „Ich habe im Anstieg das Tempo verschärft, ich wollte das Ausscheidungsfahren. Und beim zweiten Mal kam eben nur Carrara mit.“ Die beiden fuhren sich bis ins Ziel einen Vorsprung von mehr als einer halben Minute gegenüber den Verfolgern Armstrong, Klöden, Ivanov und anderen Favoriten heraus und teilten sich die Beute des Tages fein säuberlich untereinander auf. Die Etappe für Schleck, die Gesamtwertung für Carrara. „Ich war froh, dass ich Carrara hatte auf den Flachpassagen. Da war er wirklich ganz stark“, so Schleck.
Der neue Gesamtführende gab das Kompliment artig zurück: „Frank Schleck war wirklich in den Anstiegen ganz stark.“ Und obwohl der Mondorfer nur eine Sekunde hinter ihm liegt, ist seine größte Sorge eine andere: „Ich denke, das Problem ist RadioShack.“ Wobei Sorge vielleicht etwas übertrieben ist. „Wir müssen das Rennen jetzt kontrollieren und ein Auge auf RadioShack haben, vor allem auf Armstrong und Klöden. Aber ich fühle mich gut. Das Team ist stark, der Sieg ist möglich, ich habe heute bewiesen, dass ich in guter Verfassung bin.“
khe/clc
De Maart

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