„Fakt ist, dass Guy Hellers am 3. August seinen Rücktritt eingereicht hat“, erinnerte Paul Philipp an den wenig ruhmreichen Abgang des Ex-Nationaltrainers, der in den darauf folgenden Tagen reichlich diskutiert wurde. Und nicht immer wurde laut Paul Philipp, der Guy Hellers „für zehn Jahre gute Arbeit und Engagement“ dankte, die Wahrheit erzählt: „Nach ein paar Tagen wusste man nicht mehr, ob er zurückgetreten war oder er von der FLF rausgeworfen wurde.“
Drei Punkte wollte Paul Philipp klarstellen: „Wenn er wirklich rausgeekelt worden wäre, dann hätte Guy Hellers nicht noch ein paar Wochen vor seinem Rücktritt um ein Treffen mit dem Verwaltungsrat gebeten. Dort hat Guy Hellers um eine Verlängerung seines bis zum 31. Dezember 2011 laufenden Vertrags gebeten. Also bis zum 31. Dezember 2013. Das wäre doch voller Widersprüche gewesen für jemanden, der rausgeekelt worden sei. Ich muss aber betonen, dass ich nie von Guy Hellers gehört habe, dass er von ‚rausgeekelt‘ gesprochen hat.“
Vertrauensbruch
Im zweiten Punkt ging Paul Philipp dann auf den Trainerstaff rund um Guy Hellers ein: „Als Guy Hellers auch Nationaltrainer wurde, bekam er alle Trainer an seine Seite, die er wollte. Ich erinnere mich auch noch an den 5. Oktober 2007. Ich war in Frankreich, als ich mitgeteilt bekam, dass mittags keine Schule abgehalten und auch das Training in Monnerich abgesagt worden sei. Die Ursache für diesen Streik waren ein paar Hundert Euro, die einem Mitglied seines Trainerstaffs (dem damaligen Torwart-Trainer Arny Kirsch, d. Red.) wegen eines administrativen Fehlers ein paar Tage zu spät überwiesen worden sind. Das war für mich ein Vertrauensbruch. Da sind wir als Geisel genommen worden. Hätten wir da nachgegeben, dann hätten wir uns zu Geiseln gemacht. Wir haben daraufhin niemanden rausgeworfen, sondern nur die auslaufenden Verträge nicht mehr verlängert.“
In seinem dritten Punkt rechtfertigte Paul Philipp die von ihm gezogene Bilanz zu zehn Jahren Fußball-Schule in Monnerich: „Wir investieren jedes Jahr eine Million Euro in den sportlichen Bereich. Daher ist es ganz einfach auch unsere Pflicht, dass wir nach einem Feedback fragen. Wenn das heißt, dass wir uns in den sportlichen Bereich einmischen, dann sage ich: Ja. Das ist schließlich unser gutes Recht und unsere Pflicht.“
Und zum Abschluss sagte Paul Philipp den Vereinen, was längst ein öffentliches Geheimnis war: „Dieser Rücktritt war übrigens nicht das erste Mal, dass er uns mit Rücktritt gedroht hat.“
Das Tageblatt war übrigens einmal zugegen, als Guy Hellers dem FLF-Verwaltungsrat mit Rücktritt drohte, schwieg damals allerdings aus Höflichkeit dem Nationalcoach gegenüber …
De Maart
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