Seinen Höhepunkt erlebte der „Urvater“ des Triathlons in Luxemburg 1993, als man Gastgeber der Europameisterschaften war und 10.000 Zuschauer die Siege von Simon Lessing und Sabine Westhoff verfolgten.
Das Programm
Samstag: 11.00 Uhr: Spuerkeess Kids Triathlon, Kids A&B (03-06, 100 m, 4 km, 1 km); 11.30 Uhr: Spuerkeess Youth Triathlon, Youth B&C (99-02, 300 m, 8 km, 2,5 km); 13.00 Uhr: Foyer Mannschafts-, Familien- und Betriebs- Staffeltriathlon (750 m, 20 km, 5 km); 15.00 Uhr: „Gesondheetslaf“ von der Fondation Cancer, 3 km Laufen/Gehen.
16.30 Uhr: 30. Foyer Triathlon international d’Echternach: 16.30: Start Männer; 16.33: Start Frauen.
Sonntag: 11.30 Uhr: Foyer Volleks Triathlon (750 m, 20 km, 5 km).
Leider kam danach etwas Sand ins Getriebe der Organisatoren. Nur noch einmal lebte das internationale Flair etwas in Echternach auf, als man 2003 die EM der U23 ausrichten durfte. Mit den Jahren wurde es auch immer schwieriger, sich im ITU-Kalender zu behaupten – die vom internationalen Verband verlangten Bedingungen ließen die Ausrichtungskosten in astronomische Höhen schießen.
Auch wenn der „Foyer Triathlon international Echternach“ nicht mehr den Stellenwert früherer Tage genießt, so ist die nationale Wichtigkeit ungebrochen. Nach wie vor hat der Echternacher Triathlon einen Anspruch zu bieten, der kaum zu übertreffen ist.
Spannend und anspruchsvoll
Die Austragungsstätte ist Kult und hat alles zu bieten, was das Herz begehrt, die Strecke ist spannend und anspruchsvoll. In diesem Jahr kann der organisierende Trilux zu Recht ein schönes Jubiläum begehen, zum 30. Mal wird der Triathlon ausgetragen und zum 28. Mal (die ersten beiden Auflagen fanden in Ell am Stausee statt) wird rund um das Echternacher Freizeitgelände geschwommen, Rad gefahren und gelaufen.
Für die Trilux-Macher ein Grund zum Feiern, die Hauptstädter feiern dieses Jubiläum am Samstag mit einer „Triathlon Party 30e anniversaire“. Ab 19.00 Uhr rockt der See. Mit im Mittelpunkt wird der Beleser René Lieners stehen, der als Einziger sämtliche 30 Auflagen bestritten hat. Leider hat diese Party ihren Nachteil. Damit sich (fast) alle Teilnehmer ins Partygetümmel stürzen können, wurde das Austragungsdatum des Rennens erstmals von Sonntag auf Samstag vorverlegt. Da der Start erst um 16.30 Uhr erfolgt, kollidiert der Wettbewerb mit der Fußball-WM in Brasilien. Das WM-Fieber dürfte viele Zuschauer kosten.
Zum Glück ist die Streckenführung die gleiche geblieben. Insbesondere die Radstrecke fordert und begeistert die Triathleten seit Jahren. Der Anstieg von Echternach nach „Roudenhaff“ und Osweiler trennt mit seinem Höhenunterschied von 200 m regelmäßig die Spreu vom Weizen. Ohne dass die Athleten überfordert werden, wird der Triathlon in Echternach nicht nur im Laufen entschieden.
Nach zwei Runden Schwimmen im See (1.500 m) ist der Radparcours dreimal (40 km) zu bewältigen. Die letzte Disziplin, drei Runden Laufen (10 km) entlang des Nordostufers des Sees, ist ebenfalls zuschauerfreundlich.
Peters, Lieners, …
Mit Cédric Osterlé (Metz Tri) hat der 30. Echternacher Triathlon seinen Favoriten. Der Franzose startete schon fünfmal in der Abteistadt (2006 Platz 18) und stand dreimal auf dem Podium mit Gold in den beiden Jahren 2008 und 2010.
Mit am Start sind auch die drei Australier, die vor drei Wochen den „Musel Triathlon“ dominierten, mit dem Sieg für Jarrod Boyd, und eine Woche später beim Ironman Luxemburg die Plätze 23, 28 und 66 belegten. Zum Glück für alle anderen Teilnehmer ist das Trio nicht zu den besten Schwimmern zu zählen.
Dies wiederum kann den luxemburgischen Athleten zugute kommen, da die drei Australier starke Radfahrer sind und so manche Löcher stopfen können. Der Jubiläumstriathlon wird zugleich als Landesmeisterschaft gewertet und bietet somit einen zusätzlichen Reiz. Nutznießer der australischen Schwächen könnte der letztjährige Sieger Yannick Lieners sein.
Wegen seiner Leukämieerkrankung konnte der CAB-Athlet nur bedingt trainieren und weist insbesondere im Schwimmen Defizite auf. Die könnte er im Rad der Australier wettmachen, um dann im Laufen seine Stärken auszuspielen. Trotz seiner Krankheit zählt der dreifache Landesmeister zum engsten Favoritenkreis um den Titel.
Trio oder Quartett?
Hauptkonkurrent wäre Bob Haller, der seinen Titel vom letzten Jahr aus Weiswampach unbedingt verteidigen will. Nicht nur dank seines 33. Platzes bei der EM vor zwei Wochen in Kitzbühel ist der X3M-Athlet zu den Konkurrenten um den Gesamtsieg zu zählen. Es wäre der 3. luxemburgische Erfolg in Echternach, nach 2013 und 2012.
Vor zwei Jahren konnte Neil Peters den Echternacher Triathlon gewinnen und setzte sich mit dem Sieg zugleich die Meisterkrone auf. Somit wetteifern die Landesmeister der letzten drei Jahre gegeneinander. Ist es nur ein Trio, das um die Lorbeeren kämpft? Mitnichten!
Spätestens mit seinem 13. Platz vor zwei Wochen in Remich (Ironman) und dem damit verbundenen Titel über die langen Distanzen, manövrierte sich Christian Krombach in den Favoritenkreis. Für den 41-Jährigen wäre es die 5. Meisterschaft, die erste holte er 1991. Insgesamt sind 137 Männer gemeldet.
Frauen
Die 18 Frauen werden 3 Minuten nach den Männern gestartet. International ist die Damenriege schwach besetzt, so dass es auch hier nach 2012 (Liz May) und 2013 (Annette Jaffke) zu einem luxemburgischen Sieg kommen könnte. Und auch zu einem Generations-„Konflikt“.
Natürlich muss man Annette Jaffke (X3M) mit ihren 40 Jahren zum potenziellen Gewinnerkreis zählen. Auf der anderen Seite gehört der 22-jährigen Jil Gloesener die Zukunft. Seit ihrem Sieg vor drei Wochen in Grevenmacher und ihrem Meistertitel Ende April in Beles zählt die Diekircherin zum Establishment.
De Maart
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