Der wie entfesselt aufspielende Roger Federer hat den in diesem Jahr bis dato noch ungeschlagenen Melbourne-Sieger mit 7:6 (7:5), 6:3, 3:6, 7:6 (7:5) entzaubert. Djokovic hatte seit Januar alle seine 41 Matches gewonnen.
Tennis in Zahlen
Herreneinzel, Halbfinale: Rafael Nadal (Spanien/Nr. 1) – Andy Murray (Großbritannien/Nr. 4) 6:4, 7:5, 6:4, Roger Federer (Schweiz/Nr. 3) – Novak Djokovic (Serbien/Nr. 2) 7:6 (5), 6:3, 3:6, 7:6 (5)
Damendoppel, Finale: Hlavackova/Hradecka (Tschechien) – Mirza/Wesnina (Indien/Russland/Nr. 7) 6:4, 6:3
Mixed, Finale: Dellacqua/Lipsky (Australien/USA) – Srebotnik/Zimonjic (Slowenien/Serbien/Nr. 1) 7:6 (6), 4:6, 10:7.
Grand-Slam-Rekordsieger Federer aus der Schweiz trifft in seinem fünften Roland-Garros-Finale am Sonntag auf Titelverteidiger Rafael Nadal. Der topgesetzte Spanier zog an seinem 25. Geburtstag durch ein 6:4, 7:5, 6:4 gegen den Briten Andy Murray ins Endspiel ein.
Entscheidung im Tiebreak
Der Weltranglistenzweite, Djokovic, der zudem die Einstellung des Start-Rekords von John McEnroe (42 Siege) verpasste, ließ im ersten Satz beim Stand von 5:4 zwei Satzbälle ungenutzt. Auch im zweiten Durchgang kassierte der 24-Jährige ein schnelles Break. Was den knapp 15.000 Zuschauern auf dem „Court Philippe Chatrier“ offenbar gefiel: Mit „Roger“-Sprechchören feierten sie den aufschlagstarken Federer überschwänglich. Die Entscheidung des hochklassigen Spiels fiel im Tiebreak des vierten Satzes, als Federer seinen dritten Matchball mit einem Ass nutzte und noch minutenlang von den Fans gefeiert wurde.
Bei einer Finalteilnahme hätte Davis-Cup-Sieger Djokovic Branchenführer Nadal als Nummer eins des Rankings abgelöst und für eine Palastrevolution gesorgt: Seit über 382 Wochen machen Nadal und der mittlerweile auf Platz drei zurückgefallene Federer den Platz an der Sonne unter sich aus. Niemand konnte in diesen Zweikampf eingreifen, seit der Schweizer am 2. Februar 2004 den Amerikaner Andy Roddick an der Spitze des Rankings abgelöst und die Führung am 18. August 2008 erstmals an Nadal verloren hatte.
Krisengerede
Sandplatzkönig Nadal indes beendete mit seinem Halbfinalsieg über Murray das Krisengerede, das nach seinen Finalpleiten gegen Djokovic in Rom und Madrid aufgekommen war. „Ich bin sehr glücklich, wieder im Endspiel zu stehen. Es ist das wichtigste Turnier für mich. Ich habe ein gutes Match gespielt, aber die Bedingungen waren wegen des Windes nicht einfach“, sagte Nadal.
Der Weltranglistenerste baute seine Bilanz in Paris auf 44:1 Siege aus. Die bislang einzige Niederlage hatte er 2009 im Achtelfinale gegen Robin Söderling (Schweden) kassiert.
De Maart
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