Kommt die nationale Sprint-Queen – oder doch nicht? Vor sieben Tagen gab es noch Hoffnung bei den Organisatoren des Schifflinger Meetings, Patrizia Van der Weken am Samstag über ihre Paradestrecke antreten zu sehen. Je älter die Woche wurde, umso unwahrscheinlicher wurde allerdings die erhoffte Zusage. „Ich habe oft gefragt und lange daran gearbeitet. Letztlich passt das Rennen aber nicht in ihren Wettkampfplan“, gab Meeting-Direktor Luc Hensgen zu verstehen. „Umso glücklicher sind wir, dass sowohl Vera Bertemes-Hoffmann als auch Victoria Rausch an den Start gehen.“
Damit wären die beiden stärksten Luxemburgerinnen der FLA-Reihen bereits erwähnt. Bertemes-Hoffmann ist allerdings nicht für die 1.500 Meter gemeldet, sondern für die 800er-Distanz. Sowohl diese Disziplin als auch das Stadion sind bekannt: Im Mai lief die Mittelstreckenläuferin dieses Rennen in Schifflingen bereits bei den Interklubs. Die 28-Jährige geht mit der schnellsten Meldezeit (2:03.04 Minuten) ins B-Finale. Im A-Finale könnte die Jamaikanerin Natoya Goule-Toppin, deren Bestzeit bei 1:55.96 Minuten liegt, den Titel holen. Sie ist aktuell Nummer 13 der Welt. Der aktuelle Meet-Rekord in Schifflingen wurde übrigens 2023 aufgestellt (2:00.78).
„Etwas ausprobieren“
2024 haben die Organisatoren bei den Rekorden in die Tasche greifen müssen. 250 Euro gibt es für die Bestzeiten. Besonders die Frauen-Rennen waren stark besetzt. Sowohl über 100 m als auch über die 100 m Hürden gab es im vergangenen Sommer neue Topzeiten. Victoria Rausch bekommt es mit großer internationaler Konkurrenz zu tun. Erst im Januar war die Hürdenläuferin nach einer schwerwiegenden Fußverletzung in den Wettkampfmodus zurückgekehrt und steigerte sich seither von Woche zu Woche. Erst vor wenigen Tagen blieb sie in Heusden-Zolder nur knapp hinter dem eigenen Landesrekord.
Insgesamt dürfen sich die Organisatoren wieder über ein hochkarätiges und internationales Teilnehmerfeld freuen. Mit Ausnahme der Weitsprung-Wettbewerbe sind alle Disziplinen stark besetzt. 220 Athleten aus 47 Ländern haben sich angemeldet. Nicht dabei ist allerdings der Ire Mark English, Dritter der Hallen-WM 2025, der verletzungsbedingt kurzfristig absagen musste. Zu den Topstars in Schifflingen gehört Auriol Dongmo aus Portugal. Die Kugelstoßerin ist mit einer Weite von 20,43 Metern gemeldet und scheint damit Topfavoritin in diesem Wettkampf zu sein. Sie war 2021 Hallen-Weltmeisterin.
Ein Novum ist allerdings, dass das Meeting diesmal nicht wie gewohnt sonntags, sondern bereits am Samstag stattfindet. „Dafür gibt es nicht wirklich einen speziellen Grund. Wir wollten es ausprobieren. Zudem macht es uns das Abrichten am Sonntag leichter“, erklärte Hensgen. Er erklärte auch, wie schwierig die Terminierung sei: „Der World-Athletics-Kalender ist unheimlich voll. Man muss ebenfalls auf die FLA-Termine achten. Es bleibt eigentlich nicht mehr viel Platz übrig, weshalb es in diesem Jahr schwerer war, Athleten nach Schifflingen zu bekommen – inmitten der Universiade, kurz vor der U23-Europameisterschaft und den nationalen Titelwettkämpfen nächste Woche.“ Er lancierte gleichzeitig einen Appell an den Verband: „Wir wären froh, mehr Optionen von der FLA zu bekommen.“
Die Luxemburger Teilnehmer
Männer: Luca Constantini (100 m), Sven Forster (Diskus), Nils Liefgen (Weitsprung), Jory Teixeira (1.500 m), Fabrice Reiland (800 m), Noa Delarue (Diskus), Luca Tasch (Weitsprung), Gaspar Kluckers (800 m), Marino Andresini (100 m), Jim Kaell (100 m), Maurice Gierens (1.500 m), Louis Peters (800 m), Jimmy Keiffer (1.500 m), Noa Arcaro (100 m)
Frauen: Victoria Rausch (100 m Hürden), Vera Bertemes-Hoffmann (800 m), Anaïs Bauer (100 m), Julia Ciccone (800 m), Iris Foux (800 m)
Das Programm
Start: am Samstag um 16.45 Uhr
Wettbewerbe Herren: 100 m, 800 m, 1.500 m, Hochsprung, Diskus, Weitsprung
Wettbewerbe Damen: 100 m Hürden, 100 m, 1.500 m, 800 m, Stabhochsprung, Hochsprung, Kugelstoßen
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