Dienstag21. Oktober 2025

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Champions LeagueToppmöller hat Torwart-Diskussion am Hals

Champions League / Toppmöller hat Torwart-Diskussion am Hals
Dino Toppmöller (l.) und sein Trainerteam haben unruhige Tage hinter sich  Foto: AFP/Oscar del Pozo

Eintracht Frankfurt muss sich vor dem Königsklassen-Kracher gegen den FC Liverpool mit einer Torwart-Diskussion um Kaua Santos auseinandersetzen.

Der eindringliche Appell von Markus Krösche mit strengem Blick und genervtem Unterton verhallte ungehört. „Wir wollen doch jetzt keine Torwart-Diskussion lostreten“, forderte der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt nach der dritten Frage zu Kaua Santos – und stand damit längst auf verlorenem Posten. Schließlich war die Debatte um den Keeper im Anschluss an das 2:2 der Hessen in der Fußball-Bundesliga beim SC Freiburg und vor dem Kracher in der Champions League am Mittwoch gegen den FC Liverpool (21.00 Uhr) bereits in vollem Gange. „Santos-Patzer kostet den Sieg“, titelte die Frankfurter Rundschau. Santos „sah alt aus“, schrieb der kicker nach dem Lapsus des Brasilianers im Breisgau.

Dino Toppmöller wusste immerhin, dass er das Thema nicht mehr einfangen kann. „Ich weiß nicht, ob ich die Diskussion stoppen kann, wenn sie extern geführt wird. Intern wird sie nicht geführt“, sagte der Coach, bei dem sich Rückendeckung mit Kritik mischte: „Natürlich müssen wir darüber sprechen, dass er sich da besser anstellen muss. Es ist unglücklich, denn grundsätzlich hat er ein sehr solides Spiel gemacht. Aber wenn du ein Topspiel machen willst, musst du über 90 Minuten fehlerfrei bleiben. Das muss er mitnehmen.“

Mit nimmt Santos in das Spiel gegen den englischen Meister um den deutschen Offensivstar Florian Wirtz vor allem einen schweren Rucksack. 18 Gegentore in fünf Partien hat er seit seinem Comeback zwischen den Pfosten kassiert. Mehrfach machte Santos dabei keine gute Figur. In Freiburg sah der 22-Jährige, der mittlerweile stark verunsichert wirkt, beim späten Ausgleich erneut nicht gut aus.

„Wenn du als Torwart so ein Tor bekommst, bist du mit drin“, kommentierte Krösche den Gegentreffer per Freistoß von Vincenzo Grifo (87.) ins kurze Eck, bei dem Santos erst die Mauer falsch stellte und dann selbst nicht auf dem Posten war. Toppmöller sprach von einem „ärgerlichen Gegentor“, bei dem „Kaua keine optimale Position“ eingenommen habe.

Als Folge wird die Position des Torwarts nun grundsätzlich hinterfragt. Nach dem Abschied des langjährigen Stammkeepers Kevin Trapp zu Paris FC hatte die Eintracht Michael Zetterer vom Ligarivalen Werder Bremen verpflichtet. Zetterer stand in der Liga und in der Champions League viermal im Tor (sechs Gegentore), bevor Santos nach seiner auskurierten Kreuzbandverletzung den Vorzug erhielt.

„In der letzten Saison war die Situation für ihn eine ganz andere. Er war der Herausforderer, als Herausforderer bist du stürmisch und hast nichts zu verlieren“, thematisierte Toppmöller schon kurz vor dem Anpfiff in Freiburg  die Lage seines Torwarts: „Jetzt ist es das erste Mal in seinem Leben so, dass er noch relativ jung Stammtorwart bei einem großen Verein ist. Da ist der Druck nochmal anders.“

Trotz der ersten Rufe nach einer Rückkehr Zetterers zwischen die Pfosten wurde Santos von Krösche in Schutz genommen: „Er ist ein junger Torwart, der Fehler machen darf. Das ist eine schwierige Situation, daran wird er wachsen.“ Am besten schon bis Mittwoch. (SID)

Barreiro in Newcastle gefordert

Am 3. Spieltag der Champions League bekommt es Benfica am Dienstag (21.00 Uhr) wieder mit einer Mannschaft aus der Premier League zu tun. Es geht nach Newcastle. Für das portugiesische Team mit FLF-Nationalspieler Leandro Barreiro geht es darum, erste Punkte zu sammeln: Das Abenteuer in der Königsklasse begann mit Niederlagen gegen Qarabag Agdam und Chelsea. Barreiro kam zweimal in der Schlussphase der Begegnungen zum Einsatz.