Samstag18. Oktober 2025

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Giro d’ItaliaTopfavorit Roglic stürzt und verliert viel Zeit, Geniets macht zehn Plätze gut

Giro d’Italia / Topfavorit Roglic stürzt und verliert viel Zeit, Geniets macht zehn Plätze gut
Primoz Roglic rutscht in der Gesamtwertung auf den zehnten Platz ab Foto: dpa/Massimo Paolone

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Die neunte Etappe der Italien-Rundfahrt verlief für Topfavorit Primoz Roglic alles andere als nach Plan. Auf den Schotterpisten verlor der Slowene am Sonntag nach einem Sturz den Anschluss. Während Wout van Aert die Etappe gewann und der Mexikaner Isaac del Toro die Gesamtführung übernahm, machte Kevin Geniets zehn Plätze gut. 

Topfavorit Primoz Roglic hat auf den weißen Straßen der Toskana einen schwarzen Tag erlebt und im Kampf um seinen zweiten Gesamtsieg beim Giro d’Italia einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Der slowenische Kapitän vom Red-Bull-Team verlor auf der schweren Schotteretappe am Sonntag nach einem Sturz einiges an Zeit und geht mit deutlichem Rückstand in die zweite Giro-Woche ab Dienstag.

„Es war einfach hart. Wir müssen es so hinnehmen und schauen, was wir jetzt machen können“, sagte Roglic: „Manchmal verliert man, manchmal gewinnt man. Der Giro ist noch lang.“

Zwischen Gubbio und Siena waren fünf Schotterabschnitte über insgesamt 29,5 km in der Tradition des Eintagesrennens Strade Bianche zu absolvieren, das alljährlich auf der Piazza del Campo endet. Dort hatte Anfang März Roglics Landsmann Tadej Pogacar zum dritten Mal triumphiert – auch der Vorjahressieger des Giro, der diesmal nicht am Start ist, war dabei gestürzt.

Bei Pogacar blieb das Malheur damals weitgehend folgenlos. Anders bei Roglic: 50 km vor dem Ziel war er gemeinsam mit Mountainbike-Olympiasieger Tom Pidcock, dem „Strade“-Sieger von 2023, zu Fall gekommen. Blutend und in der Folge auch mit mechanischen Problemen hetzte der Routinier dem Feld hinterher, mehr als Schadensbegrenzung war aber nicht mehr drin.

Del Toro übernimmt Rosa Trikot

Den Sieg auf dem neunten Teilstück sicherte sich nach 181 km auf der berühmten Piazza del Campo in Siena der Belgier Wout van Aert (Visma-Lease a Bike) in einem Zweiersprint vor dem mexikanischen Jungstar Isaac del Toro (UAE Team Emirates-XRG), der damit das Rosa Trikot des Gesamtführenden übernahm. Nach neun Etappensiegen bei der Tour de France und zwei Tageserfolgen bei der Vuelta siegte Van Aert somit erstmals bei der Italien-Rundfahrt. Für den Belgier, der vor fünf Jahren in Siena bereits die Strade Bianche gewonnen hatte, war es nach schwierigen Wochen der erste Sieg in dieser Saison und der 50. seiner Karriere.

Roglic erreichte das Ziel mit 2:22 Minuten Rückstand. Auch del Toros Teamkollege Juan Ayuso (Spanien), der als Roglics größter Rivale gehandelt worden war, nahm dem Slowenen als Tagessiebter (+1:07) Zeit ab. In der Gesamtwertung führt nun der erst 21 Jahre alte del Toro mit 1:13 Minuten Vorsprung auf den ein Jahr älteren Ayuso. Roglic ist mit 2:25 Minuten Rückstand Zehnter. Der Italiener Diego Ulissi, der am Samstag beim Etappensieg des Australiers Luke Plapp (Jayco AIula) die Gesamtführung übernommen hatte, musste das Rosa Trikot nach nur einem Tag wieder abgeben.

Der Luxemburger Kevin Geniets (Groupama-FDJ) zeigte am Sonntag eine starke Leistung und kam mit 1:24 Minuten Rückstand auf Van Aert als 13. ins Ziel. Damit verbessert sich der 28-Jährige in der Gesamtwertung um zehn Plätze und wird jetzt an Position 30 (+9:04 Minuten) geführt. 

Am Montag steht der zweite Ruhetag der Italien-Rundfahrt an. Das Rennen wird am Dienstag mit dem zweiten Einzelzeitfahren fortgesetzt. Der Kurs führt dann über 28,6 km von Lucca nach Pisa.

Im Überblick

8. Etappe: Giulianova – Castelraimondo (197 km): 1. Luke Plapp (Australien/Team Jayco AlUla) 4:40:20, 2. Wilco Kelderman (Niederlande/Visma-Lease a Bike) 0:38 Minuten zurück, 3. Diego Ulissi (Italien/XDS Astana), 4. Igor Arrieta (Spanien/UAE Team Emirates-XRG) 1:22, 5. Nicolas Prodhomme (Frankreich/Décathlon Ag2r LMT) 1:35, 6. Andrea Vendrame (Italien/Decathlon Ag2r LMT) 1:48, 7. Lorenzo Fortunato (Italien/XDS Astana), 8. Georg Steinhauser (Deutschland/EF Education-EasyPost) 2:59, 9. Romain Bardet (Frankreich/Picnic PostNL) 3:02, 10. Alessio Martinelli (Italien/VF Group-Bardiani CSF-Faizanè) 4:37, … 58. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) 5:32

9. Etappe: Gubbio – Siena (181 km): 1. Wout van Aert (Belgien/Visma-Lease a Bike) 4:15:08 Stunden, 2. Isaac Del Toro (Mexico/UAE Team Emirates-XRG) beide gleiche Zeit, 3. Giulio Ciccone (Italien/Lidl-Trek) 0:58 Minuten zurück, 4. Richard Carapaz (Venezuela/Bahrain Victorious) beide gleiche Zeit, 5. Simon Yates (Großbritannien/Visma-Lease a Bike) 1:00, 6. Antonio Tiberi (Italien/Bahrain- Victorious) beide gleiche Zeit, 7. Juan Ayuso (Spanien/UAE Team Emirates-XRG) 1:07, 8. Thymen Arensman (Niederlande/Ineos Grenadiers 1:10, 9. Egan Bernal (Kolumbien/INEOS Grenadiers), 10. Adam Yates (Großbritannien/UAE Team Emirates-XRG) alle gleiche Zeit … 13. Geniets 1:24

Stand in der Gesamtwertung nach 9 von 21 Etappen: 1. Del Toro 33:36:45, 2. Ayuso 1:13 Minuten zurück, 3. Tiberi 1:30, 4. Carapaz 1:40, 5. Giulio Ciccone (Italien/Lidl-Trek) 1:41, 6. S. Yates 1:42, 7. Bernal 1:57, 8. Brandon McNulty (USA/UAE Emirates-XRG) 1:59, 9. A. Yates 2:01, 10. Primoz Roglic (Slowenien/Red Bull-Bora-hansgrohe) 2:25, … 30. Geniets 9:04